Lebensmittelläden in unmittelbarer Nähe (Fußweg unter 600 m) fördern

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Wirtschaft
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

415
weniger gut: -77
gut: 415
Meine Stimme: keine
Platz: 
366
in: 
2015

In vielen Stuttgarter Stadtteilen gibt es keine Lebensmittelläden. Die Stadt Stuttgart soll endlich ihr Konzept umsetzen und finanziell fördern, dass Läden des täglichen Bedarfs nicht weiter wie 500m entfernt sein dürfen. Nicht nur ältere Mitbürger wollen selbständig einkaufen können, sondern auch alle anderen, die ihre Einkäufe zu Fuß transportieren müssen und es an der Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln kränkelt.

Umsetzung und Prüfung
Umsetzung: 

Der Gemeinderat stimmt der Gewährung eines einmaligen Projektkostenzuschusses für den "Bonusmarkt light" im Stadtteil Wolfbusch an die Bonus gGmbH in Höhe von 70.000 Euro zu. Dies geschieht im Rahmen der Umsetzung der Untersuchung "NAHVERSORGUNG KONKRET - Handlungskonzepte für Stadtteile und Stadtquartiere ohne Lebensmittelversorgung". Das geförderte örtliche Handlungskonzept im Wolfbusch dient zur Aufrechterhaltung bzw. Entwicklung von Angeboten zur wohnungsnahen Versorgung an nicht-versorgten bzw. strukturell unterversorgten Standorten im Stadtgebiet. Neben diesem Einrichtungszuschuss für den geplanten Bonusmarkt am Hubertusplatz 2 werden weitere Mittel zur Umsetzung örtlicher Handlungskonzepte beschlossen, so bspw. ein Zuschuss für infrastrukturelle Maßnahmen (Ladeneinrichtung) für den gemeinnützigen Bio-Lebensmittelladen Plattsalat im Hallschlag (Sparrhärmlingweg 41) oder Beratungsleistungen für kleinflächige inhabergeführte Lebensmittelbetriebe, die zum Erhalt der bestehenden Betriebe und der Nahversorgung im Quartier beitragen sollen. Hingegen haben die unterstützenden Aktivitäten zur Nahversorgung im Stadtteil Dachswaldsiedlung mit der Ansiedlung eines kleinen Wochenmarktes nur begrenzt Erfolg gehabt. Die dreimonatige Pilotphase von September bis November 2016 wird jetzt aufgrund der zu geringen Kundenfrequenz nicht verlängert.

Ergebnis Haushaltsberatungen: 
Für die Umsetzung eines Handlungskonzeptes Nahversorgung wurden Planungsmittel in Höhe von 100.000 Euro beschlossen. Ferner hat der Gemeinderat 70.000 Euro für einen Einrichtungszuschuss für einen Bonusmarkt in Weilimdorf vorgesehen.
Gemeinderat hat zugestimmt

Verweis auf Haushaltsanträge der Gemeinderatsfraktionen: 
415/2015 (CDU), 519/2015 (Bündnis 90/DIE GRÜNEN), 596/2015 (SPD), 845/2015 (Freie Wähler), 890/2015 (AfD)
Verweis auf Gemeinderatsdrucksachen: 
489/2015, 114/2015

Kommentare

10 Kommentare lesen

Wir wohnen im Westen und haben es auch weiter als 600m zur nächsten Nahversorgungs-Möglichkeit. Für uns kein Problem, fahren wir dann halt mit dem Bus oder der Bahn zum Einkaufen. Aber optimal ist dies nicht, hier besteht dringender Handlungsbedarf, gerade im Hinblick auf ältere Menschen...

In manchen Stadtteilen beträgt die Entfernung zur nächste Bus-/Stadtbahnhaltestelle schon 800 bis 1000 m.

Siehe BONUS-Markt-Schließung in Steinhaldenfeld wegen mangelnder Rentabilität. Die alten Menschen müssen jetzt 1 Kilometer zum nächsten Einkaufszentrum laufen, was für viele nicht ganz einfach ist. Hier wäre die Stadt mit Fördermaßnahmen gefragt.

Warum soll das gefördert werden? Es gibt zahlreiche Lieferdienste.

kein Kommentar

Mit der Erreichbarkeit von Läden für die tägliche Versorgung zu Fuß wird es auch allen umweltbewussten Bürger_innen erleichtert, einen Beitrag zur Schadstoffreduzierung zu leisten, indem sie ihr Auto zu Hause lassen.

Wenn die Bürger aus dem Umfeld den Laden nutzen würden bräuchte er nicht gefördert zu werden! Das kann nicht Aufgabe der Stadt sein.

Das Problem können nur Land und Bund lösen durch eine andere Steuerpolitik zu Ungunsten der großen Kapitalgesellschaften.

Das Problem besteht selbst in Stadtteilen wie Feuerbach, das eigentlich eine gute bis sehr gute Nahversorgung mit Geschäften bietet. Hier war es eine kurzsichtige Verkehrspolitik, die Handel und ÖPNV mutwillig entkoppelt hat.
Im Übrigen sind solche Förder-Maßnahmen ganz im Sinne der Stärkung des lokalen mittelständischen Einzelhandels. Die Stadt hat zu Recht Stadtteilmanager beauftragt, sich um die Versorgungslage zu kümmern.

Das ist ein ganz schwieriges Thema und wird von uns im Gemeinderat sehr wohl thematisiert. Z.B. wurde in Uhlbach (Obertürkheim) ein recht großer Wochenmarkt auch bis nachmittags/frühen Abend eingerichtet, weil es dort gar keine andere Nahversorgung mehr gibt. Aber dies bleibt eine Dauerbaustelle; wie weit Lieferdienste hier helfen, muss wohl v.a. die Zukunft zeigen.