SSB Stuttgart - U - Bahnen - Verlängerung der Fahrzeiten in der Nacht (Rundumfahrten)

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Busse, Bahnen (ÖPNV)
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

420
weniger gut: -33
gut: 420
Meine Stimme: keine
Platz: 
8
in: 
2011

Viele Berufstätige arbeiten auch nachts und wären auf die Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) angewiesen. Es wäre zu überdenken als Großstadt Stuttgart einen nahtlosen Fahrplan auch Nachts zu gewährleisten. Es würde Stuttgart attraktiver machen!

Gemeinderat prüft: 
ja
Umsetzung und Prüfung
Ergebnis Haushaltsberatungen: 
Aufgrund der hohen zusätzlichen Betriebskosten eines durchgehenden Nachtverkehrs unter der Woche ist ein solches Angebot mit den der SSB zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln derzeit nicht zu realisieren. Mit dem Nachtbusbetrieb an Donnerstagen werden seit Dezember 2011 Erfahrungswerte im Hinblick auf die Fahrgastresonanz gesammelt. Nach dem zweijährigen Probebetrieb kann dann eine Entscheidung zur Beibehaltung, Einstellung oder, unter Berücksichtigung der sich daraus ergebenden finanziellen Belastungen, Ausweitung des Nachtverkehrs getroffen werden.
wird nicht umgesetzt

Stellungnahme der Verwaltung: 

Öffentlicher Personennahverkehr in Großstädten mit Bussen und Bahnen und Ausbau und Pflege der Infrastruktur bedarf immer finanzieller Zuschüsse. Auch in Stuttgart wird das jährliche finanzielle Defizit der SSB durch die Stadt Stuttgart selbst als Eigentümer über die Stuttgarter Versorgungs-und Verkehrsgesellschaft mbH (SVV) ausgeglichen. Allerdings ist dieses Defizit im Rahmen der Restrukturierungsvorgaben durch die SVV seit Jahren auf 25 Millionen € pro Jahr begrenzt. Um diese Summe nicht zu überschreiten, ist ein kundenorientiertes Verkehrsangebot, das gleichzeitig die betriebswirtschaftlichen Aspekte berücksichtigt, unabdingbar.
Insbesondere im Abend-und Nachtverkehr ist der Zuschussbedarf pro beförderten Fahrgast besonders hoch. Verbesserungen in diesen Zeitbereichen lassen sich durch neu gewonnene Fahrgäste und dementsprechende Einnahmen bei weitem nicht refinanzieren. In der Konsequenz wäre eine Erhöhung des jährlichen Defizits unvermeidbar. Angebotsverbesserungen in den Abend-und Nachtstunden bedürfen daher einem klaren politischen Willen und dem Bekenntnis, dafür auch zusätzliche Finanzierungsmittel bereitzustellen.
Ein durchgehender Nachtverkehr wäre mit sehr hohem betrieblichem Aufwand verbunden. Würden an allen Werktagen die SSB-Nachtbusse mit drei Abfahrten verkehren, wäre mit zusätzlichen Kosten in Höhe von ca. € 800.000 pro Jahr zu rechnen. Ein durchgehender Stadtbahnbetrieb würde demgegenüber mehrere Millionen Euro kosten, genauere Angaben sind abhängig von der Angebotsgestaltung. Erschwerend kommen dabei erhöhte Aufwendungen für die Wartung der Infrastruktur in der betriebsfreien Zeit hinzu. Derzeit erfolgen viele Arbeiten in den Betriebspausen, bei einem durchgehenden Nachtverkehr müssten diese Arbeiten mit deutlich höherem Aufwand unter Betrieb erfolgen.
Bereits zum kommenden Fahrplanwechsel im Dezember 2011 werden allerdings auch in den Nächten von Donnerstag auf Freitag jeweils drei SSB-Nachtbusse (1.11 Uhr, 2.22 Uhr, 3.33 Uhr) eingesetzt. Der zweijährige Probebetrieb wird Aufschlüsse darüber geben, inwieweit dieses Angebot entsprechend nachgefragt wird und ob es eventuell noch ausgeweitet werden kann.

Verweis auf Haushaltsanträge der Gemeinderatsfraktionen: 
645 (FDP)

Kommentare

25 Kommentare lesen

Diesem Vorschlag kann ich aus ganzem Herzen zustimmen! Das erfolgreiche Nachtbusmodell vom Wochenende sollte auf die gesamte Woche ausgedehnt werden - zumindest einmal in einer Probephase. Ein kleiner Preisaufschlag auf die Nachtfahrscheine könnte die Zusatzkosten möglicherweise etwas dämpfen.

Auch den Angehörigen von Hilfsorganisationen, die spät nachts noch in den Einsatz müssen, wäre so geholfen. Zumal der Burgholzhof nicht wirklich gut angebunden ist.

Wenn die U-Bahnen nur stündlich durchfahren würden, wäre Einigen schon sehr geholfen. Allerdings würde es vermutlich einige Taxifahrer arbeitslos machen. Dennoch befürworte ich den Vorschlag. Soviel ich weiß, gibt es seit der WM in Berlin eine U-Bahn die durchfährt. Das wurde sehr gut angenommen!

Längere Fahrzeiten im ÖPNV nicht nur unter der Woche, sondern auch am Wochenende. Schön wäre es wenn die U-Bahn immer von der Haltestelle bei der Porsche Arena auch noch lange nach der Veranstaltung fahren würde, denn viele der Besucher gehen dann noch in den daneben liegenden nahen Lokalitäten etwas trinken und können dann ihr Auto stehen lassen.

24-Stunden ÖPNV sollte für eine Landeshauptstadt wie Stuttgart eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Die SSB weigert sich jedoch offenbar, eine Ausdehnung des Fahrplanes in der Nacht umzusetzen, weil da ja eh nur junge Leute mit Dauerkarte fahren würden, wie neulich auf twitter kursierte. Gibt es Studien, wie viel ein 24-h-Fahrplan kosten würde? Wenn ja, sind die öffentlich?

Also ich bin komplett dagegen.
Stuttgart ist bisher auch ohne diesen 24 h Verkehr gut ausgekommen und das über Jahrzehnte, auch als wir noch mehr Einwohner hatten.
Und da Stuttgart weder Berlin, noch London, noch Paris ist, sondern eben Stuttgart, würde ein 24 h Fahrplan ein weiterer Schritt sein, Stuttgart in eine "Großstadt" zu verwandeln.
Und gerade dieser besondere Kleinstadtcharme, die Stadt zwischen Wald und Reben, macht unsere Stadt so attraktiv.
Außerdem, steht die Frage im Raum, ob die Fahrgäste bereit wären für den Nachtverkehr auch mehr zu bezahlen. Ich denke nicht.

Wenn Stuttgart mit anderen Städten (Berlin, und so weiter) mithalten will und das ist wohl so, nachdem der Bahnhof umgebaut und eine größere Bibliothek entsteht, gehört der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs einfach dazu.

Was die Kosten betrifft, werden die Bürger ohnehin nicht gefragt - im nächsten Jahr erhöht die SSB die Fahrpreise, bietet allerdings auch neue/mehr Leistungen. Das Argument mit der schönen Provinz ist auch nicht so dolle ;) Degerloch kann sich bezüglich der Anbindungen und Fahrtzeiten nicht beklagen, aber andere Stadtteile könnten wirklich profitieren.

Der VVS erhöht die Fahrpreise jedes Jahr, egal was anliegt (naja, vor etwa 20 Jahren wurde das einmal wohl ausnahmsweise vergessen?). Dafür gibt es in der sechsteinwohnerreichsten Stadt Deutschlands gerade mal von Freitag auf Samstag und Samstag auf Soonntag einen Nachtbus pro Stunde. Eine solche Ausweitung des U-Bahn-Fahrplans wie hier vorgeschlagen wäre in der Landeshauptstadt für Gelegenheits- und Vielnutzer des ÖPNV gleichermaßen hilfreich.

Volle Zustimmung!

Großstadt? Seit vielen Jahren ärgere ich mich darüber, nach Konzert- oder Kinobesuchen nicht mehr nach Hause zu kommen... Wenigstens alle halbe Stunde sollten die Straßenbahnen fahren!

Ganz klar, dafür! Das Argument der SSB Geschäftsführung, es lohnt sich nicht auf 24 Stunden umzustellen, da die meisten Nutzer bereits eine Monatskarte haben ist eine totale Frechheit!!! Die SSB ist im Gegensatz zu anderen Städten viel zu teuer und Servicetechnisch auch nur Mittelmaß! Warum ist Berlin so beliebt bei Touristen? Ein Grund könnte auch die faire Preispolitik der BVG sein. Dadurch kann man die Stadt auch bei Nacht erkunden!

Hinweis der Redaktion:
Es gibt keine Studien darüber, was ein 24-Stunden Fahrplan kosten würde.

Unser Oberbürgermeister sollte mal 4 Stunden auf die erste Bahn warten, bevor er das Wort "Großstadt" in den Mund nimmt und sich mit München und Hamburg vergleicht. Absolut erbärmlich, was Stuttgart mit seinen jungen Bürgern und vor allem seinen Studenten macht. Daumen runter, der Master wird in einer richtigen Stadt gemacht!

24h Durchfahren gut und schön und für viele sicher Praktisch, jedoch ist zu bedenken das dies nur mit höheren Kosten der SSB zu bewältigen wäre auch wenn schon viele der Meinung sind SSB wäre zu teuer, müsste diese die Ticketpreise erhöhen oder eine separate teuerere Nachtfahrkarte einführen wo auch die ABO Karten Besitzer zahlen müssten. Desweiteren werden in der Nacht sämtliche Streckeninstandhaltungsarbeiten durchgeführt wo im Tagesbetrieb nicht ohne Verspäteungen oder Ausfällen machbar sind...was den nächsten auf die Palme bringt! Also ich will dann doch lieber eine Pünktliche und sicherere Stadtbahn haben. Und wer Nachts Feiert...kann auch mit den Kosten des Taxis leben und Arbeitnehmer die Nachts arbeiten sollten sich halt Taxi Geld als Entschädigung vom Arbeitgeber zahlen lassen.

Lieber Graf
Was spricht gegen ein Nachtfahrticket. Solange es günstiger ist als ein Taxifahrt wird es wohl reichlich genutzt werden.
Arbeiten am Gleis sind auch bei Nachtfahrt möglich. Hier herrscht ja eher der halbstunden Takt. Was Problemlos die meisten Arbeiten zuläßt. Sollte es doch nötig sein eine Stecke über die Nacht zu sperren. Gibts immernoch den Busersatzverkehr.
Somit wohl eher kein Problem oder?

Jede Stunde, die die SSB länger betrieben wird, ist ein Zuschussbetrieb. Die SSN war und wird auch immer ein Zuschussbetrieb bleiben. Darüber braucht man sich auch nicht zu streiten.

Deshalb ist es unverantwortlich über Wünsche zu reden, die nicht finanziert werden können. Wenn Stuttgart schuldenfrei wäre und die Fahrer der SSB dem zustimmen würden, dann sähe die Situation schon anders aus.
Im Übrigen muss Stuttgart auch nicht mit Städten wie Berlin mithalten, die kurz vor dem Bankrott stehen.

"Deshalb ist es unverantwortlich über Wünsche zu reden, die nicht finanziert werden können."?
Das träfe ja sicher auf fast alle Vorschläge auf dieser Plattform zu. Ich denke, dass hier alles angedacht werden darf (selbst ein Riesenrad). Für die Stadt ist das doch ein prima Forum, um mal zu sehen, was dem Bürger wichtig ist. Ob und wie die Vorschläge umgesetzt werden, das werden wir noch sehen.

Nur, Paris ist nicht besser als Stuttgart: Die Metro verkehrt täglich, einschließlich feiertags, zwischen 6 Uhr und 0.30 Uhr... voilà.

Ich bin fürs Ausprobieren und Kosten-Diskutieren (sobald sie vorliegen). Für eine wirkliche Bewertung fehlen mir Daten. Mir hat nach Theater, Konzert etc. noch nie der Anschluss gefehlt. Allerdings gehe ich auch nicht bis "morgens" noch weg.

Vermisst habe ich den ÖPNV bei frühen Abflügen: zum ersten Flieger um 6 Uhr soll man um 4.30 Uhr da sein, um diese Zeit fährt aber oft noch nicht mal die erste Bahn ab. Allerdings ist das ein sehr kleiner Nutzerkreis.

Ein guter Vorschlag, das können andere Großstädte schon viel besser.

Den Wunsch gibt es in Stuttgart doch schon sehr sehr lange.
Es wäre doch ein positiver Zug der Stadt, solch bürgernahen Service zu bieten (eventuell zu subventionieren), statt in obskure Prestigeobjekte zu investieren.
PS: Ich bin in Berlin schon vor dreißig Jahren mit den "Nachtlinien" gefahren.

Die Preise des VVS sind die Höchsten in ganz Deutschland. Dann auch noch zu argumentieren, die nächtlichen Bahnen würden kein Geld rein bringen, ist einfach eine Frechheit! Andere Städte schaffen es offenbar auch nachts Bahnen fahren zu lassen und trotzdem um die Hälfte günstiger zu sein. Wie machen die das? Kein Wunder, dass immer noch viel zu wenig Menschen hier aufs Auto verzichten mögen. Und man denke auch mal an Menschen, die einfach wenig Geld haben. Wenn mein Freund (Student) aus Freiburg mich besucht, dann müssen wir uns gut überlegen, ob wir für einen Kinobesuch genug Geld haben. Wenn das Ticket für ihn hin und zurück dann nochmal 6 Euro extra kostet, dann müssen wir uns gut überlegen, ob wir uns das leisten können. Selbiges gilt, wenn man einfach nur mal einen der Parks besuchen will oder Stuttgart anschauen. Freizeit ist hier dank VVS einfach zu teuer!

da das Thema mit dem Thema Kosten (und damit, wer diese zahlt: der Nutzer der Nachtbahnen, der VVS-Nutzer durch Preiserhöhung oder der Steuerzahler) bestimmt wird, würde ich vorschlagen, dass die Stadt Stuttgart die SSB beauftragt, ein Konzept dazu zu erstellen und verschiedene Alternativen der Finanzierung zu prüfen

Es ist wichtig zu prüfen, ob die Fahrer bereit sind dies zu tun, ob genug Menschen diese Bahnen nutzen würden, und zwar nicht nur junge Menschen.
Dies als Anhang an den Kommentar vor mir.

Ein durchgehender Fahrplan auf der gesamten Strecke halte ich für übertrieben und kostenaufwändig. Besonders die Flughafenanbindung VVS ist aus meiner Sicht ab 3 Uhr mit einzubeziehen, damit nicht nur das Flughafenpersonal, sondern auch die Fluggäste rechtzeitig am Flughafen sind.