Zunächst: Hut ab vor allen Ehrenamtlichen, die ihre Lebenszeit opfern und wirklich "Gutes" tun.
Aber und jetzt bitte nicht beleidigt sein, sondern kritisch hinterfragen: Wieso brauchen wir eigentlich so viele Ehrenamtliche? Kann unsere reiche Gesellschaft nicht die Professionellen so gut ausbilden und finanzieren, dass wir vermehrt auf Ehrenamt zurückgreifen müssen? Wollen (und finanziell müssen) nicht die großen Träger hauptamtliche Stellen zurück fahren und diese durch Ehrenamtliche ersetzen? Da ist doch das Problem. Und, wie steht es um die Qualität?
Hauptamtliche müssen sich um Ehrenamtliche kümmern, sie einarbeiten, zeitlich abstimmen, unter Umständen mit Samthandschuhen anfassen, vereinzelte ständig loben oder sich um deren Probleme kümmern, weil sie zwar Ehrenamtliche sein wollen, aber eigentlich selber Hilfe benötigen. Dennoch verdrängen viele Ehrenamtliche hauptamtliche Stellen- und darum kümmern sich auch noch die Hauptamtlichen. Paradox.
Es ist ganz klar eine Finanzierungsfrage. Soziale Angebote sollen erhalten bleiben aber nichts kosten. Also wird auf Ehrenamt gesetzt.
Alternativ: Schaffung einer zentralen Stelle die Interessierte in Themen (bei Bedarf vor Ort) einführt und selbstkritisch auf gesellschaftliche Missstände hinweist (Wohnungsnot, Arbeitslosigkeit, Werkstatt für behinderte Menschen und so weiter). Es wäre sinnvoller, wenn sich diese Interessierten schlau machen und ihre Energie dahingehend einsetzten um politisch und aufklärerisch tätig zu werden. Vereinzelt ist Ehrenamt sinnvoll, aber nicht in der Masse.
Fünf Ehrenamtliche können schlicht qualitativ keinen Hauptamtlichen ersetzen. Aber dies wird scheinbar angestrebt.
Es ist gut wenn Menschen etwas bewegen wollen, das verstärkte Setzen auf Ehrenamt ist aber ein Rückschritt.
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