Polizei: Schutz statt Raubrittertum fördern

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Verwaltung
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

252
weniger gut: -114
gut: 252
Meine Stimme: keine
Platz: 
1465
in: 
2015

Stuttgart wird zur ungeschützten Polizeistadt - eine schreckliche Entwicklung. Statt dem Bürger ein "Freund und Helfer" zu sein, gibt es den Polizisten als Schutz vor Einbrüchen, Überfällen und ähnlichem kaum mehr beziehungsweise man muss halbtot für einen "Anspruch" sein, dafür gibt es ganz stolz 50 neue Polizisten zum "Parkplatzmanagement". Allein der Ausdruck ist ein Scherz für die Überkontrolle in so unwichtigem Bereich im Verhältnis zur Kriminalität.
Hier kann es nur den Weg zurück zur Aufgabe der Polizei geben.

Kommentare

13 Kommentare lesen

Der Witz ist ja, dass durch die Polizeireform (Beginn 2012) Stellen gestrichen wurden (bzw. nicht nachbesetzt wurden) und durch die Zusammenlegung und Reduzierung der Polizeireviere die Reviere größer und unüberschaubar wurden.
Die Politik kann sich mit der Behauptung brüsten, sie hätte die Baden-Württembergische Polizeiorganistation gestrafft. Letztlich hat man versucht massiv Geld zu sparen (unter dem "Reform-Vorwand") und damit erreicht, dass die Beamte i.d.R. am Limit arbeiten und eine gute Polizeiarbeit nur noch schwer möglich ist.

Der gemeindliche Vollzugsdienst (Stadtpolizei vom Ordnungsamt) ist ebenso unterbesetzt und kann seinen (Polizei-)Aufgaben nur schwer nachkommen.

Die Krone wird dem Ganzen von der Justiz aufgesetzt. Straftaten werden z.T. nicht verfolgt bzw. Verfahren eingestellt aufgrund von "mangelndem öffentlichen Interesse". Die Vorarbeit eines Streifenpolizists der einen solchen Fall bearbeitet hat, ist so mit einem Wisch wertlos geworden. Folge: Straftaten, bei denen man davon ausgehen kann, dass diese nicht geahndet werden, werden von der Polizei erst gar nicht geahndet.

Deshalb:
- Aufstockung der Stuttgarter Polizei
- Reaktivierung alter Reviere (vom Polizeiposten zurück zum Revier)
- Aufstockung des gemeindlichen Vollzugsdienst
- Konsequentere Justiz

@ schbätzlescowboy
Wenn die Polizei nicht immer ungefragt massenhaft zu Fußballstadien und Demonstrationen fahren und die Fans bzw. Bürger drangsalieren würde gäbe es deutlich mehr Kapazität für Verbrechensbekämpfung. Hier herrscht meiner Ansicht nach sogar eher eine Überkapazität als ein Mangel an Polizei. Wie der Autor seh ich nur die Prioritäten falsch gelegt. Man betrachte nur mal dieses Foto: http://www.google.de/imgres?imgurl=http%3A%2F%2Fwww.bei-abriss-aufstand....

Das ist ganz und gar nicht mein Argument.
Allein bei Fußballspielen sollten die Vereine die Kosten tragen, doch der (sinnvolle) Polizeieinsatz ist wohl bei all der Gewalt dringend notwenig. Sicherheit und Meinungsfreiheit sollen ja nicht kleiner werden. Demos, auch wenn sie so überflüssig und teuer zu bewachen sind wie die anhaltenden Anti-S21-Demos (trotz Volksabstimmung soll uns hier der Wille einer Minderheit kostenpflichtig auferlegt werden) benötigen auch ihren Polizeischutz, sonst wäre die Gewalt auf den Straßen sicher nicht zu bremsen bei all den Extremisten und ihren Gegnern bzw. Berufsdemonstranten. Leider!

Ein Beispiel aus der Realität: Die Polizei der Stuttgarter "Filderbezirke" wurde in Möhringen zusammengezogen und muss von dort aus im Streifendienst das Gebiet von Heumaden bis Büsnau betreuen. Ein Anruf über einbruchverdächtige Vorfälle geht um 14:00 Uhr ein. Um 14:30 Uhr trifft die Streife ein, die aufgrund des m.E. aktuell viel zu großen Reviers und des viel zu stark reduzierten Personals keine Schuld an dieser m.E. viel zu langen Anfahrtszeit trifft... Die Politik muss hier umsteuern. Wie kann es sein, dass der Polizeiposten z.B. in Stuttgart-Vaihingen nur noch sporadisch besetzt ist. Mit 40.000 Einwohnern wäre Stuttgart-Vaihingen überall sonst im Ländle eine "eigene Stadt" und hätte selbstverständlich einen eigenen Polizeiposten, der wie früher, ständig besetzt ist. Wir hier im Wohnviertel überlegen gerade, eine Art Bürgerwehr zu gründen, um uns besser zu schützen und die Polizei unterstützen zu können. Für mich zeigt dies, es ist 5 vor 12! Die Polizei ist u.a. als Service für uns Bürger da und macht einen guten Job. Damit sie das in Zukunft noch besser und wie in früheren Zeiten machen kann, brauchen wir wieder mehr Polizeistationen und Polizeikräfte!

@ Dachs1
Danke für die Klarstellung. Wenn Sie mit "Schutz" meinen das die Polizei weiterhin jede Demo massenhaft "begleitet" bin ich gegen den Vorschlag. Dass die Polizei faschistische und rassistische Aufmärsche gegen Gegendemonstranten schützt und durchprügelt kann man ja evtl. noch nachvollziehen. Wen schützt die Polizei beispielsweise hier: https://www.youtube.com/watch?v=wOhFt9HZJr0 oder hier https://www.youtube.com/watch?v=ZReR1lrTljI oder hier https://schaeferweltweit.wordpress.com/2013/05/01/revolutionare-1-mai-demo/ Bei Demos ohne vorheriges Konfliktpotential eskaliert es doch regelmäßig nur weil die Polizei da ist! Meine Vorstellung von Schutz ist eine andere.

Sie sprechen mir aus der Seele. "Parkraummanagement" als monetäre Einnahmequelle scheint wichtiger zu sein, als der Schutz der Bevölkerung. Es werden Symptome mit Knöllchen bekämpft, es ändert sich aber rein gar nichts, außer dass Anwohner und parkgeschädigte regelmäßig Geld los werden.

"Bürgerwehr" = Alarmglocken!

Soll das heißen,wenn die Polizei in der Wache bleibt gibt es keine Gewalt bei Demonstrationen.Es ist doch eher so,daß diese friedlichen Demonstranten dann ungehindert Ihren Frust an Autos ,Fensterscheiben austoben können.

@klartext
Kommt wohl auf die Demo an. Bei Gegendemos gegen Faschos würds natürlich krachen, keine Frage. Wobei es dann allerdings wohl ziemlich schnell garkeine Demos von Faschos, Rassisten und Rechtspopulisten mehr geben würd. Aber mal unabhängig davon: Bei den allermeisten Demos bleibts so oder so friedlich, egal ob Polizei da ist oder nicht, das kommt dann halt in der Regel nicht in den Medien. Und wenn, dann eskaliert es eher wenn die Polizei da ist, weil sich die Emotionen und die Agressivität eben nicht hochschaukeln kann. Man nehme z.B. Blockupy: Es sollte die EZB blockiert werden. Sicherlich hätte es da auch die ein oder andere Sachbeschädigung gegeben. Richtig eskaliert ist es ja aber erst als die Polizei die Blockaden vor der EZB aufgelöst hat und die Demonstranten somit durch halb Frankfurt getrieben hat. Oder man nehme sonstige Demos aus dem antikapitalistischen Spektrum: Ohne bzw. mit wenig Polizei fliegt da mal ein Farbbeutel oder vielleicht mal ein Stein gegen eine Bank. Muss man nicht befürworten, aber wenn die Bereitschaftspolizei und die martialisch in Hundertschaftsstärke auftritt (und sich, darf man nicht vergessen, auch gern mal danebenbenehmen) und sich die Demonstranten dadurch verständlicherweise wütend sind eskaliert es erst recht. Anderes Beispiel, direkt aus Stuttgart: Seit einigen Jahren fährt die Polizei bei dem unangemeldeten Knastspaziergang an Silvester in Stammheim eine vorbildlich deeskalierende Strategie, beobachtet nur aus der Ferne und duldet kleinere Gesetzesüberschreitungen wohl aus Gründen der Verhältnissmäßigkeit. Folge: Auf die trieste Knastmauer wird evtl. ein solidarisches Graffitti gesprüht, es werden Bengalos gezündet und Feuerwerkskörper abgeschossen, das wars. Privateigentum der Anwohnern oder sonstiges, wie die SSB-Haltestelle, wurde nie beschädigt. Warum auch? Wo ist da der Schaden? Selbst wenn man etwas ermunternde Farbe an der Knastmauer als Schaden betrachtet: Die Reinigung ist sicherlich deutlich günstiger als der eh zurückhaltende und eigentlich total unnötige Polizeieinsatz. Sie reden von Frust der ausgetobt werden muss. Nunja, der Frust fällt nicht vom Himmel sondern wird eben in der Regel durch ein massives Polizeiaufgebot hervorgerufen.

Der relative Anteil der "Raubritter" an der Gesamtzahl der Polizeibeamten ist in Stuttgart deutlich höher als in anderen vergleichbaren Städten

@Vaihinger: Ich bin schockiert über solch abstruse Ansichten, aber das ist ein anderes Thema.

Zum Thema: ganz meine Rede, die öffentliche Ordnung gehört in eine geregelte Hand.

@road.rage
Wenns ein anderes Thema ist, warum sprechen Sie es dann an? Ich denk sinnvoller als persönliche Empfindungen ist hier der Austausch von Argumenten. Wenn sie so schockiert sind über ihrer Meinung nach abstruse Ansichten wäre es toll zu wissen WAS Sie daran abstrus finden und WARUM Sie schockiert sind.

Polizei ist Landessache
Ordnundamt / Statpolitei ist Stadtsache
Beide haben ein unterschiedlicher Aufgabengebiet.
Die Stadt hat keinen direkten Einfluss Auf die Politische entscheidung der Polizeireviere des Landes