Turmforum im Bahnhof

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Stadtplanung, Städtebau
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Wirkung: 
Sparidee

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

285
weniger gut: -78
gut: 285
Meine Stimme: keine
Platz: 
63
in: 
2011

Jährlich 300.000 Euro kann man einsparen, wenn die Stadt diesen jährlichen Zuschuss an die Bahn einstellt. Die Informationen die dort vermittelt werden, entsprechen oft nicht den Tatsachen, bei bezahlten Führungen sind Fragen unerwünscht und werden mit dem Satz: "Details gehören nicht hierher, darüber können Sie sich im Internet informieren".
Die Schautafeln liefern Informationen, die nachweislich falsch sind: z.B. die Behauptung, der neue Bahnhof kann auf jegliche künstliche Belüftung verzichten. In der Planfeststellung wird von einem großen Gebäude in der Willy-Brandt-Straße gesprochen, in dem zehn große Ventilatoren den Bahnhof belüften.
Ein weiteres Beispiel ist die Fahrzeitverkürzung durch Stuttgart 21 z.B. nach Paris um 30 Minuten. Wie soll ein Zug auf der 5 Kilometer langen Strecke bis Feuerbach (dort endet bekanntlich das Projekt Stuttgart 21) eine halbe Stunde Fahrzeit gewinnen? Hier wird unterschlagen, dass diese Fahrzeitverkürzung durch weitere Streckenabschnitte, die in Frankreich im Bau sind, erreicht wird und zwar lange bevor der neue Bahnhof fertig sein würde.
Hier gibt die Stadt Stuttgart hohe Steuermittel zur Falschinformation der Bürger aus.

Gemeinderat prüft: 
ja
Umsetzung und Prüfung
Von keiner Gemeinderatsfraktion beantragt

Stellungnahme der Verwaltung: 

 
Dieser Vorschlag ist im Zusammenhang mit Vorschlag Nr. 1667 (Rang Nr. 23) „Budget von 1,3 Mio Euro für Öffentlichkeitsarbeit S21 streichen“ zu sehen. Beim Betrieb des Turmforums handelt es sich um eine Kofinanzierung im Verhältnis 1:2 mit der Bahn. Die Landeshauptstadt Stuttgart hat hierfür eine Verpflichtung übernommen, die nicht einseitig gelöst werden kann.
Immer wieder wird bei der Öffentlichkeitsarbeit zu Stuttgart 21 der Stadt samt den Projektpartnern des Bahnprojekts Stuttgart -Ulm vorgehalten, im Vorfeld zu wenig informiert zu haben. Obwohl der Vorwurf durch belegbare Maßnahmen im Volumen von 1 Mio. Euro in den Jahren 2007 bis 2009 zurückgewiesen werden kann, ist es wichtiger denn je, mit der Information über die Grundlagen des Projekts und seiner aktuellen Entwicklung fortzufahren.
Bei der Öffentlichkeitsarbeit konzentriert sich die Landeshauptstadt auf die städtebauliche Komponente mit ihren Chancen für die Innenentwicklung Stuttgarts in zentraler Lage. Konkret wird dies am neu entstehenden Stadtquartier Rosenstein. Diese Fokussierung wurde durch das Einrichten des Kommunikationsbüro der Bahn ermöglicht, welches schwerpunktmäßig die bahnspezifischen Fragestellungen übernommen hatte, aber in Person der Bürgerbeauftragten auch städtische Themen rund um S 21 beantwortet.
Im Zuge der Konsolidierungsmaßnahmen zum Haushalt 2010 / 2011 ist bereits eine Kürzung von 100 000 Euro pro Jahr vorgenommen worden. Bei einer Streichung des Budgets würden auch Informationen zum städtebaulichen Aspekt Rosenstein hinfällig. So betreibt die Abteilung Kommunikation seit März 2009 im Foyer des Rathauses eine begehbaren Dauerausstellung zum Thema Stadtentwicklung und seit Mai 2011 einen Showroom in der Kriegsbergstr. 30.
Der Showroom dient als Ort der Kommunikation, für Ausstellungen, für kleinere Präsentationen, als Anlaufstelle für interessierte Bürgerinnen und Bürger. Von hier aus sollen Impulse, Inspiration und Energie für das Projekt ausgehen. Der Bürger soll, neben den bisherigen Online-Maßnahmen und Veranstaltungen im Rathaus, die Möglichkeit haben, mit dem Projekt in Kontakt zu kommen. Dafür stellt die Abteilung Kommunikation alle bereits produzierten Informationsmaterialien zur Verfügung: Filme von den bisherigen Veranstaltungen, Präsentationen der Redner, ein Model der Bebauungsfläche und ein Pressearchiv zu Rosenstein.
Schon seit 1998 betreibt die Landeshauptstadt Stuttgart zusammen mit der Bahn das Turmforum im Hauptbahnhof. Inzwischen haben mehr als 3 Mio. Menschen die kostenfreie Ausstellung besucht, inszenierte Modelle, spannende Hintergrundinformationen und viele interessante Details erfahren. Wer noch tiefer in das Projekt einsteigen möchte, kann sich für eine Führung oder einen Erlebnisrundgang anmelden. Auch Schulklassen oder jüngere Besucher mit ihren Eltern können auf eine Entdeckungstour rund um das große Bauvorhaben gehen. Eine weitere Nutzung besteht im Betrieb eines Konferenzraums im neunten Stock des Turmforums, der auch bei Trauungen nicht nur für den richtigen Rahmen, sondern sicher auch für Hochstimmung unter den Gästen sorgt. Wer noch mehr Eindrücke vom Hauptbahnhof und dem Gleisvorfeld aus der Vogelperspektive sammeln will, kann im 10. Stock auf die Aussichtsplattform.
 

Kommentare

17 Kommentare lesen

Es ist wirklich schlimm, immer diese S21 Gegner. Kein Forum wird ausgelassen, um den Widerstand zu maximieren. Ich finde es wichtig, dass Informationen über S21 in kompakter Form im Turmforum zu erhalten sind, denn es gibt tatsächlich auch noch Informationsbedarf für neutrale interessierte Bürger. Ich denke, wenn der ein oder andere Gegner sich ein wenig früher im Turm informiert hätte, dann hätte man Widerstand zeigen können, als das Projekt noch nicht demokratisch beschlossen war. Jetzt ist es nun mal beschlossen und so empfinde ich die andauernden Demonstrationen gegen das legitimierte Projekt als dass, was sie sind, als störendes Aufbäumen von ewig Gestrigen und Zukunftsverhinderern.

Das ist hier keine Plattform, um sich über S21 zu unterhalten.

Das Turmforum ist eine wichtige Informationsquelle, wenn man sich wirklich informieren will.

Alternative zu diesem Vorschlag:

Von den 4 belegten Pro-S21-Etagen im Bahnhofsturm sollten 2 geräumt werden, damit darin die Alternative K21 vorgestellt werden kann. Für Chancengleichheit!

Danke Plan-B, Du sprichst mir aus der Seele!

Ich bin def. für Plan B - Chancengleichheit für die Information! Ich finde es nicht richtig, dass wieder mit unserem Steuergeld nur für S21 geworben wird.

Obwohl ... eigentlich sollte man diese Ausstellung weiterbetreiben. Und zwar als Exempel dafür, wie eine Regierung mit dem Geld ihrer Bürger, dieselben gezielt mit falschen Informationen füttert, um den Schein der demokratischen Legitimation von Steuerverschwendung zugunsten von Immobilien-Spekulationsprojekten aufrechtzuerhalten.

Das wäre eine sinnvolle Einsparung. Es ist nicht Aufgabe der Stadt, Menschen über ein Bahnprojekt zu "informieren"! Zumal viele "Informationen" dort unrichtig sind.
Außerdem muß in meinen Augen die Stadt in Anbetracht einer möglichen Volksabstimmung neutral agieren.

Im Turmforum wird nicht informiert, sondern es stammt aus Zeiten, in denen Dinge behauptet wurden, die in der Schlichtung längst widerlegt sind und also überholt sind. Für Falschinformation 300.000 Euro im Jahr auszugeben, wenn gleichzeitig andere nötige Felder brach liegen, weil kein Geld da ist, sollte sich Stuttgart nicht leisten.

So was! Das konnte ich mir in einem Alptraum nicht vorstellen. Die S21 Lobby lässt sich noch von unseren Steuergeldern ihre Propaganda finanzieren! Ich war auch mal im Forum, sehr öde, sofort einstellen!

Eine saugute Idee. Ich finde es zum Kotzen, dass Steuergelder für S21-Propaganda eingesetzt werden. Uns wird auf unseren Kosten suggeriert, dass Scheiße wie Zucker schmeckt.

Bitte vermeiden Sie derbe Ausdrücke. Dies kann abstoßend auf Andere wirken.

@Barocko: Bitte vermeiden Sie Formulierungen, die andere oder deren Argumente pauschal abwerten. Gehen Sie davon aus, dass auch andere gute Gründe für Ihre Meinungen haben. Greifen Sie Argumente auf, aber nicht Personen an.

So ist es. Gute Projekte brauchen keine Steuerverschwendung für manipulative Werbung.

Das Turmforum dient S21. Wer K21 präsentieren will, kann mal im Märchengarten anfragen. Vielleicht haben die noch Platz.

Am Turmforum, einschließlich EingangWerbung, ist die Faktenschlichtung schlichtweg vorbeigegangen!
Das betrifft auch das Werbepaket im Rathaus! Ja Schluss mit Geldverschwendung für das bewerben eines nicht zukunftsfähigen Bahnhof S21! Schon mitbekommen das "gute Betriebsqualität" seit 2008 durch die DB auf nur noch "befriedigend" "upgegraded" wurde. Sprich Verspätungen können mit S21 nicht zurückgefahren werden!
Von Barrierefreiheit ganz abgesehen....viel Glück beim Umsteigen!

@Supers2: Sie reden dem größten Teil der baden-württembergischen Bevölkerung aus dem Herzen.
Wenn hier von Propaganda gesprochen wird, sollte sich erst einmal auf der k21 Seite informieren, was da für Märchen stehen, selbst die Gebrüder Grimm hatten nicht so viel Fantasie.

300.000 EUR jährlich Werbung aus Steuermitteln für ein rein kommerzielles Projekt??? Und seit wie vielen Jahren eigentlich? Bitte beim nächsten Haushalt sinnvoller einsetzen, z. B. in den Öffentlichkeitsetat des Kulturamts und damit für Stuttgarter Kulturprojekte werben (- der aktuelle Kulturwerbeplatz im Zugang zum Arnulf-Klett-Platz an stiefmütterlichem Ort ist zu abseits und mutet eher grotesk an, da müsste es doch was Prominenteres geben).