Angemessene Anzahl pädagogischer Betreuer für Jugendfarmen und Abenteuerspielplätze einstellen

|
Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
|
Thema: 
Kinder, Jugend, Familie
|
Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

1138
weniger gut: -76
gut: 1138
Meine Stimme: keine
Platz: 
10
in: 
2015

Die Stuttgarter Jugendfarmen und Abenteuerspielplätze beantragen die Finanzierung mind. einer zusätzlichen pädagogischen Vollzeitkraft für jeden Platz.

Abenteuerspielplätze und Jugendfarmen gibt es in Stuttgart seit den 1970er Jahren. 22 pädagogisch betreute Spielplätze decken einen wichtigen Teil der Freizeitgestaltung von Kindern, Jugendlichen u. Familien in allen Stuttgarter Stadtbezirken ab. Das Angebot ist offen und kostenlos.
Die Besucher der Plätze können auf den Plätzen eine Vielzahl von Erfahrungen machen u. Kenntnisse für das Leben erwerben. Unter pädagogischer Betreuung können sie malen, basteln, werken, schmieden, forschen, kochen, backen, eigene Hütten bauen, den Umgang mit Feuer erlernen, demokratisches Miteinander üben, u.v.m.
Die Jugendfarmen bieten Kindern u. Jugendlichen zusätzlich die Möglichkeit, in einem städtischen Umfeld eine lebendige Verbindung zu Natur und Tieren zu pflegen. Vom Meerschweinchen über Hühner u. Ziegen bis hin zum Reitpferd reicht die Bandbreite der auf Jugendfarmen gehaltenen Tiere. Ein wichtiges pädagogisches Ziel der Jugendfarmen ist die Übernahme von Verantwortung für anvertrautes Leben sowie für das eigene Handeln.
In den letzten Jahren sind zu diesem offenen Angebot weitere Aufgaben hinzugekommen, die sich an den Anforderungen in den Stadtteilen u. am veränderten gesellschaftlichen Umfeld orientieren, u.a.:
• Kooperationen mit Schulen und sozialen Einrichtungen
• Inklusion
• Ferienbetreuungen für Schulkinder
• Eltern-Kind-Gruppen
• Sonntagsprogramme

Der Mehrwert, der sich durch die Abenteuerspielplätze und Jugendfarmen für die Stadt Stuttgart ergibt, ist zweifellos groß. Mit nur zwei von der Stadt finanzierten pädagogischen Fachkräften sind die Plätze jedoch bereits seit Jahrzehnten unterausgestattet. Spätestens mit dem Anpassungsprozess an die gesellschaftlichen Veränderungen (u.a. Umwandlung der Stuttgarter Grundschulen zu Ganztagsschulen) ergibt sich ein akuter Bedarf nach mehr pädagogischem Personal.

Umsetzung und Prüfung
Ergebnis Haushaltsberatungen: 
Der Vorschlag wurde im Gemeinderat mehrheitlich abgelehnt. Jede Jugendfarm erhält derzeit Fördermittel für 2 hauptamtliche Fachkräfte, sowie weitere Zuschüsse für den Einsatz von Praktikanten, Bundesfreiwilligen-dienstleistenden und Ferienhelfern. Dies wird von Seiten der Fachverwaltung als ausreichend erachtet.
Gemeinderat hat abgelehnt

Stellungnahme der Verwaltung: 

Die 22 Stuttgarter Jugendfarmen und Aktivspielplätze leisten seit Jahrzehnten einen überaus wertvollen Beitrag in der Erziehung und dem Aufwachsen junger Menschen in unserer Stadt. Die aktuelle Entwicklung vieler Grundschulen zu Ganztagesschulen hat es erforderlich gemacht, gemeinsam mit den Jugendfarmen und Aktivspielplätze Entwicklungsoptionen zu erarbeiten (siehe GRDrs 382/2013). Diese ermöglichen den Einrichtungen, sich nachfrage- und bedarfsorientiert und damit zukunftssicher aufzustellen. So haben die Jugendfarmen und Aktivspielplätze Spielräume erhalten, die offenen Arbeit weiterzuentwickeln und sich neue Zielgruppen zu erschließen, sich zur inklusiven Jugendfarm oder zur gemeinwesenorientierten Stadtteilfarm zu entwickeln und stärker als bisher mit GT-Schulen zu kooperieren (ausführlich dazu GRDrs 382/2013).

Aus Sicht der Verwaltung sind die Einrichtungen in personeller Hinsicht mit 2 hauptamtlichen Mitarbeiter/-innen ausreichend ausgestattet, um diese Entwicklungsschritte zu gehen. Die Entwicklungsbausteine waren auch nicht als Angebote zu verstehen, die zu den bisherigen Angeboten der Einrichtungen hinzukommen, also einen Mehraufwand für die Einrichtung bedeutet hätten. Vielmehr waren sie als Ausgleich für nicht mehr nachgefragte Angebote an frühen Nachmittagen gedacht, wenn die Kinder die Ganztagesschule besuchen. Auch kann aus dem Ausbau der Ganztagesschulen kein Personalmehrbedarf abgeleitet werden, da eine Kooperation mit den Ganztagesschulen im Rahmen der bestehenden Ressourcen von Seiten der Verwaltung ausdrücklich befürwortet wird.

Verweis auf Haushaltsanträge der Gemeinderatsfraktionen: 
499/2015 (CDU), 559/2015 (SPD)
Verweis auf Gemeinderatsdrucksachen: 
987/2015

Kommentare

65 Kommentare lesen

wenn man sieht unter welch personell schwierigen Bedingungen die MitarbeiterInnen auf diesen Plätzen arbeiten, ist es äußerst wichtig, dass sich hier personalmäßig etwas tut. Gerade für Kinder in der Stadt und in der heutigen durchgetakteten Zeit sind die Freiräume, die diese Plätze bieten besonders wichtig. Auch im Hinblick auf das Thema "kinder-und familienfreundliche Stadt" sollte die Arbeit die dort geleistet wird, viel mehr in den focus gerückt und auch finanziell besser unterstützt werden.

Auf jeden Fall sehr wichtig. Hier können alle Kinder elementare Erfahrungen machen.
Wo können sie sich sonst so vielseitig ausleben, ob im Tierbereich, Hüttenbau, Kinderwerkstatt, beim backen oder basteln, Bannemann spielen ... .Mit den vielen neuen Aufgaben ist die Kapazitätsgrenze der Sozialpädagogen auf den Plätzen längst erreicht.
Absolut wichtig für die Stadt und die Kinder!

Ich finde es in der heuteigen Multimedia-Zeit einfach wichtig, dass Kinder noch draußen spielen können und auch wollen. Und wenn dies dann auch noch "unter Aufsicht" von pädagogischem Fachpersonal geschieht ist das einfach toll! Meine Kinder gehen sehr gerne auf den Abenteuerspielplatz zumal er auch tolle Angebote bietet!

wäre gut !

Dieser Vorschlag muss unbedingt umgesetzt werden. Jugendfarmen und Abenteuerspielplätze sind eine wertvolle Alternative zur Ganztagsschule, aber auch eine gute Ergänzung durch die Möglichkeit von Kooperationen. Für die Entwicklung der Kinder ist es so wichtig, ihre Freizeit selbst zu gestalten und nicht immer nur den starren Vorgaben des Schulalltags unterworfen zu sein. Auch mal in einer ganz anderen Umgebung zu spielen - Natur statt asphaltierter Schulhof! Selbst bestimmen, mit wem man eine Hütte bauen, am Teich spielen, Tiere füttern oder einfach nur rumstreunern möchte. Die Mitarbeiter der Jugendfarmen und Abenteuerspielplätze leisten eine so wertvolle Arbeit und bieten so tolle Angebote (gerade im handwerklichen Bereich, z.B. Fackelbau, Schmieden, Töpfern,...). Es wäre jammerschade, wenn diese tollen Angebote mangels ausreichenden Personals nicht aufrechterhalten werden könnten.

sehr wichtig, um entspannte Jugendfarmen und Akis zu erhalten

Die Aufgaben der pädagogischen Mitarbeiter haben sich in über vierzig Jahren massiv erweitert. Es fällt neben der kontinuierlichen Betreuung der Kinder und Jugendlichen viel administrative Arbeit an, und nach wie vor haben die Spielplätze in aller Regel kein extra Reinigungs-oder Hausmeisterpersonal. Alle Praktikanten, BufDis, FSJler oder FÖJler müssen aus eigenen Mitteln finanziert werden wie Mitgliedsbeiträge, Spenden, Stiftungen, Projektmittel usw. Um das hierfür notwendige Geld herbeizuschaffen, müssen Ehrenamtliche und Hauptamtliche mühsame Arbeit leisten, die wiederum von den Kindern abgeht. Eine dritte Planstelle je Einrichtung ist überfällig, zumindest eine gesicherte, tariflich bezahlte Stelle für ein Berufspraktikum in der Erzieherausbildung müsste drin sein!

Ich möchte diesen Vorschlag unbedingt unterstützen! Die Farmen und AKIs sind wichtiger Bestandteil im Leben unsere Kinder und Jugendlichen.

Auch ich bin als Vorstand eines Abenteuerspielplatzes täglich mit dem Problem konfrontiert, dass zu wenig fest angestellte Mitarbeiter/innen auf dem Platz sind. Durch steigende Anteile an Verwaltungsaufgaben und mehr und mehr Büroaufgaben bliebt oft die pädagogische Arbeit stecken , es geht nicht weiter und die Angebote können nicht immer stattfinden. Mehr und mehr wird auf die Schulter der Ehrenamtlichen abgewälzt, die das zwar in einem gewissen Umfang leisten können, aber eben nicht alles schaffen. Im Sinne des kinderfreundlichen Stuttgart sollte zumindest mal eine 50% Stelle pro Platz zusätzlich geschaffen werden.

Sozialer verantwortungsvoller Umgang mit Natur und Umwelt lernt man nicht in verglasten Betonwänden. Gesellschaftlich wird gefordert, dass unsere Kinder mehr raus sollen. Das muss gefördert werden. Dreck futtern, Schnecken und Spinnen sammeln, gemeinsam Hütten bauen und Stockbrot bruzzeln, sich um Tiere kümmern und Feste vorbereiten sind jedem Schreibtisch, Computer und Fernseher vorzuziehen.

Ich finde diese Initiative extrem gut und wir alle sollten das unterstützen. Es ist wichtig, dass Kinder, die in der Stadt leben, einen Platz haben, wo sie Natur erleben und fürs Leben praktisch lernen können - unter Anleitung und mit Gleichgesinnten.

Guter Vorschlag, längst überfällig!

Super Idee. Es ist sehr wichtig das es mehr pädagogisches Personal gibt.

Für Kinder ist die Jugendfarm eine tolle Möglichkeit sich frei und doch unter Aufsicht in der Natur zu bewegen. Sie lernen Verantwortung für die Tiere zu über nehmen. Letztendlich lernen sie dadurch auch Verantwortung für sich und ihr Tun zu über nehmen. Eine wichtige Fähigkeit für ihr späteres Leben. Deshalb müssen die Farmen unbedingt unterstützt und besser mit Personal ausgestattet werden.

...sagt, dass ein ausreichenden Personalschlüssel pädagogischer Fachkräfte äußerst wichtig ist und sie zusätzlich eine bessere Anerkennung ihrer Leistungen erhalten sollten.

Seiten