Stuttgart gilt heute weltweit als führender Standort für Premium Produkte der Fahrzeugindustrie, die gleichzeitig eine Quelle unseres Wohlstandes in dieser Region darstellt. Innovative Fahrzeugkonzepte für heute und morgen zu entwickeln ist das Eine. Die Entfaltung des vollen Potenzials erschließt sich aber erst im öffentlichen Verkehr - und daher auch im städtischen Verkehr und der Modernität der vorhandenen Infrastruktur. Hierbei wurde Stuttgart leider seiner Rolle als Autostadt in den letzten Jahren nicht gerecht und kommt nach meiner Einschätzung der zunehmend sich noch weiter verlangsamenden Hauptverkehrsströmungen (morgens in die Stadt und abends aus der Stadt) auch im Vergleich zu anderen Ballungsregionen weiter ins Hintertreffen. Entsprechende Konzepte und Initiativen sind aus meiner Sicht derzeit nicht zu erkennen. Die Vielzahl von Vorschlägen bzgl. besserer SSB Angebote oder zusätzlicher Radwege finde ich gut, sie sind aber keine Lösung unserer zunehmenden Zeitvernichter im für unsere Region unerlässlichen Individualverkehr. Vorschlag: aufsetzen einer Schwerpunkt-Initiative der Stadt Stuttgart unter Einbindung von Bürgern, Wirtschaft, Instituten - integriert in die 2015er Bundesinitiative "Zukunftsstadt" ( bei der das Stuttgarter Frauenhofer Institut mitwirkt). Innovationen für den städtischen intelligenten Verkehrsfluss bedeuten nicht schwerpunktmäßig eine Vielzahl neuer Straßen und Untertunnelungen zu bauen oder einen Autobahnring um die Region zu schaffen. Sie bedeuten zunächst im Schwerpunkt unter Nutzung des bestehenden Straßennetzes aber mit komplett neuer digitaler Systeminfrastruktur die Verkehrsströme intelligent zu steuern. In Analogie zur Industrie 4.0 braucht es für Stuttgart einen Verkehr 4.0 Ansatz. Stuttgart sollte sich als Autostadt ganzheitlich neu erfinden. Dazu gehört das Auto als ein Bestandteil des städtischen Verkehrs in unsere Stadt auch in den nächsten Jahren. Dies kann ein Faktor sein,dass wir weiter als Standort attraktiv bleiben
Kommentare