Ausbreitung des "Japanischen Staudenknöterich" im Stadtgebiet eindämmen

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Grünflächen, Wald, Friedhöfe
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

293
weniger gut: -57
gut: 293
Meine Stimme: keine
Platz: 
1086
in: 
2015

Der Japanische Staudenknöterich (Fallopia japonica) gilt hier in Europa als Neophyt, einer als problematisch eingestuften invasiven Pflanze.

Seit einigen Jahren gibt es in Stuttgart mehrere Vorkommen, die sich mit jedem Jahr weiter ausbreiten. Das Kraut ist sehr widerstandsfähig, da es in ursprünglichen Ökosystem in Japan häufig zu vulkanischer Ascheüberdeckung kommt. Es kann sich auch durch harte und mächtige Überdeckung durchkämpfen und sich auch aus relativ kleinen Pflanzenteilen regenerieren.

Mache der Standorte wurde 2014 abgemäht (fachkundig??!), diese Methode ist jedoch fragwürdig, da nicht alles eingesammelt werden kann und daher mit dem nächsten Regen Fragmente zum nächsten Standort geschwemmt werden (siehe die südlichen Kessel-Hänge). Ebenso verbleiben die Wurzeln/Speicherorgane im Boden.

Sollten sich die Standorte vom Wald in die Nähe von Straßen, unbebautem Brachflächen oder Park- und Friedhofsanlagen verlagern, könnte eine spätere Entfernung problematisch werden. Es kann auch zu erheblichen Problemen kommen, wenn sich diese unter Straßen oder anderen versiegelten Flächen befinden. Großbritannien hat damit mittlerweile ein recht großes Problem - Stichwort "Japanese Knotweed".

Die Pflanze ist an sich recht dekorativ, hat jedoch eindeutig invasiven und schnell wachsenden Charakter und kann somit schnell zum vorherrschenden Bewuchs führen. Daher wäre ein Vorgehen gegen die weitere Ausbreitung wünschenswert. Es sei denn die Stadt möchte so manch grauen Platz damit begrünen, hiermit ginge das sehr effektiv!

Ein paar - einfach zu erreichende - Standorte:
Leuze-Parkhaus: am Wasservulkan über dem "Berger Tunnel"
Jahnstraße: direkt am Gehweg, zwischen "Stelle" und Fernsehturm
Burgstallstraße: unter B14-Brücke
Keefertal: Ab der Lößwand bis Ende des Schnarrenberghangs
Bopser: Am unteren Schillersteinweg
Hasenberg: Rotenwaldstr. rauf zum Jägerhausweg

Weitere Vorkommen müssten sich mit Sicherheit an vielen (Wald-) Entwässerungsbauten finden.

Kommentare

4 Kommentare lesen

Pflanzenvernichtungsmittel wie das Gute Unkraut Ex wurden von greünen verschlimmbesseren verboten! Jetzt fehlts und welche Maßnahmen schlagen die Grünen vor?

@Harald F: na klar, DER Vorschlag hat uns gerade noch gefehlt ... Gott-sei-Dank wurde dieses Dreckszeug verboten, auch und gerade wegen solche Umweltignoranten wie Ihnen ...
@Travertin: guter Vorschlag!
Am Di., 21.04.2015 gíbt es im NABU-Forum von 19:00 h - 21:00 h einen Vortrag über "Neophyten - Pflanzen mit Migrationshintergrund". Der Referent ist Dr. rer. nat. Helmut Dalitz, der Leiter der Botanischen Gärten in Hohenheim. Dort erfährt man dann auch, wie man sinnvoll gegen Neophyten vorgehen kann. Für weitere Infos (Veranstaltungsort ...) zum NABU-Forum s. http://www.nabu-stuttgart.de/aktionenundprojekte/nabu-forum.html

was ist denn genau vorgeschlagen?

@KE: Mit welchen Maßnahmen die Ausbreitung *genau* gestoppt wird ist sehr von den Umweltrichtlinien der Stadt Stuttgart abhängig (siehe auch die obigen Kommentare).
Hier kann man den einfachen Weg der direkten Symptom-Bekämpfung (neue/vorhandene Standorte) gehen: von einfach abmähen, über rausrupfen, bis hin zu extremen Methoden wie abdecken mit schwarzer Folie oder gar dem Abtragen der Erde gehen. Dabei muss aber eine fachgerechte Entsorgung des Grüngut/Erde gewährleistet sein, da eben "kontaminiert" - wäre ja nicht Sinn der Sache das Kraut dann evtl. an neuer Stelle zu haben.
Oder umfangreicher ansetzen bei den Ursachen (warum Ausbreitung). Zum Beispiel kann man bekannte Standorte analysieren und schauen ob es Zusammenhänge gibt: wie etwa dem Auftreten an Entwässerungsanlagen oder neuen Vorkommen an Orten mit voriger Mäh-/Bauaktivität, in diesem Fall sollte das Bewusstsein für die Ausbreitung bei beteiligten Parteien gestärkt werden.
Man kann allerdings als Stadt, je nach Auffassung, auch so weit gehen, dass (brach liegende) Grundstücke mit Bewuchs vom Eigentümer befreit werden müssen, anderen Falles würde das Kraut ja weiterwachsen und sich letztlich ausbreiten.

Es gibt eben verschiedene mehr oder weniger radikale Vorgehensweisen und ich möchte hier keine Methode favorisieren, sondern halte hier ein von der Stadt organisiertes Vorgehen für angebracht.

Zur Zeit sind die Vorkommen noch recht überschaubar und da es momentan - auch unabhängig von Stuttgart 21 - vermehrt Bauaktivität gibt könnten diese zum stadtweiten Problem werden - gewisse Tendenzen zeichnen sich seit den letzten 2 Jahre ab. Und die Entfernung kann, wie oben angeschnitten, unter Umständen bei mehren Standorten recht kostenintensiv werden, da es sich beim "Japanischen Staudenknöterich" um eine Pflanze handelt, die an den falschen Standorten (wie in der Nähe von Parks, Straßen, Kanalisation und andere Bauwerke) diese durchaus beschädigen/dominieren kann.