Kultur- und Kunstausgaben überprüfen

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Kultur
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Wirkung: 
Sparidee

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

91
weniger gut: -133
gut: 91
Meine Stimme: keine
Platz: 
1641
in: 
2011

Kunst ist nett zu haben, wenn man es sich leisten kann. Wenn ich aber höre, wo wieviel an Mitteln fehlt, sollte man gründlich schauen, was wird benötigt, was genutzt und bei der Kunst/Kultur sparen.

Naturkundemuseum, altes Schloss oder Musikschule wird genutzt und ist bedeutsam. Eine Oper, von der ich mehrfach las, dass sie international geschätzt wird, aber kaum mehr besucht wird, da die Zuhörer von dieser "Moderne" nicht überzeugt sind, ein Kunstmuseum oder eine Galerie, das von speziellen Aktionen abgesehen tagsüber oft nahezu leer ist.

Vielleicht auch ein Blick, was erreicht mit welchen Mitteln wie viele Leute? Wie deutlich ist das Verhältnis Einnahmen zu eben meist höheren Ausgaben bei Kunst und Kultur?

Gemeinderat prüft: 
nein

Kommentare

15 Kommentare lesen

Wenn Kunst und Kultureinrichtungen gekürzt werden wird das sowieso nur auf die Beschäftigten abgeleitet. Und wieder trägts der/die "kleine Mann/Frau" vom Putzdienst (Billiglöhne). Die Leitungsetagen bleiben davon eh unberührt, dort macht man ja alles richtig.

Bei der Kultur wird jetzt schon häufig als Erstes gespart. Zudem sollte es nicht darum gehen, was einzelne als "Hochkultur" empfinden. Die Kulturlandschaft sollte weit und interessant bleiben.

die Annahme, dass die Oper leer ist, stimmt nicht, man sollte sich schon besser informieren. Das solch ein Betrieb viele Angestellte hat mit Ausbildungsstellen wird mit diesem Vorschlag mal schnell hinwegrationalisiert. Kultur bedeutet nicht, dass alles im Einheitsbrei-Kultur versinkt, sondern man sich auch mal mit neuen Ideen auseinander setzt. Das die Oper, Schauspiel, Ballett sich auch mit Schulen und Schülern beschäftigt, wird genauso ignoriert.

Ich möchte mich mit der Anregung nicht zum Kritiker ist Kunst - ist keine aufschwingen. Meine Beobachtung aber: Es gibt Kultureinrichtungen, die sind frequentiert. Ich erinnere mich aber beispielsweise an einen Besuch der Staatsgalerie -Ich persönlich konnte damit nichts anfangen- die Anzahl der Besucher die ich sah, vermittelte mir, dass es nicht nur mir so ging.
Ein Blick in die vergangenen Haushaltsdokumente zeigt: Kunst und Kultur kostet. Aber die Einrichtungen unterscheiden sich stark. Bei einigen ist das Verhältnis Einnahmen zu Kosten einigemaßen, bei anderen extrem.

Man hat doch Kennzahlen, was angenommen wird und was nicht.

Das soll nicht bedeuten, nur weil es nur einen kleinen Kreis interessiert, streicht man es ganz. Dachte eher in Richtung aus Dauerausstellung wird 3 Monate im Jahr, schlecht besuchte Aufführung eben ein/zweimal weniger pro Woche.
Nicht "Rasenmäher" sondern Sachkundige (also nicht ich) individuelle Beurteilung.

Kunst wird nicht unbedingt gemacht, um massenkompatibel zu sein oder ein großes Publikum anzuziehen. Kann man gut oder schlecht finden.

Ich kann diesen Vorschlag gut nachvollziehen. Dennoch denke ich immer noch und mit Überzeugung, dass man Kunstangebote nicht an der Anzahl der Besuche beurteilen kann. Vor allem nicht deren Qualität. Da sind ganz andere Faktoren im Spiel (zum Beispiel, dass es vielleicht unbekannt ist / zu wenig zur Verfügung steht es bekannter zu machen usw.) Neue und andere Formen haben und hatten es z.B. immer schwerer ein breites Publikum zu finden. Manche Kunst braucht Zeit sich zu entwickeln usw. Daher ist das Kriterium der Besuchsanzahl nicht unbedingt eines der Qualität. Ich denke, dass diese Argumentationsgrundlage für Streichungen im Bereich der Förderung sehr sehr schwierig ist, auch wenn ich den Grundgedanken grundsätzlich nachvollziehen kann.

Einverstanden. Mann muss nicht jede Kunst fördern (wer beurteilt eigentlich, was Kunst ist?). Lieber in Qualität investieren, als jede noch so unbedeutende Kultureinrichtung fördern. Außerdem sollte man den Künstlern auch ihre Freiheit lassen - die Freiheit, sich selbst zu finanzieren.

Ich kann zwar die Kommentare der Kritiker dieses Vorschlags nachvollziehen, dennoch kann man nicht mit Steuermitteln das "Vergnügen" von sehr wenigen finanzieren, wenn "kein" Geld da ist und schon Kürzungen bei grundlegenden Dingen wie Investitionen in die Infrastruktur gefordert werden, und gleichzeitig noch Forderungen nach noch mehr Steuererhöhungen kommen.

Deshalb: Kulturausgaben auf das konzentrieren, wovon auch eine nennenswerte Anzahl der Steuerzahler was hat, und gleichzeitig auch möglichst stark auf private Investitionen (z.B. auch spendenfinanzierte Stiftungen) und Selbstfinanzierung (z.B. über Eintrittspreise) setzen, so dass möglichst ganz auf Steuergelder verzichtet werden kann.

Es geht aber glücklicherweise nicht immer nur darum, wovon ich oder zehn andere Leute etwas haben, sondern auch um die Gesellschaft an sich. Ich persönlich interessiere mich nicht fürs Eislaufen, brauche nicht unbedingt ein Schwimmbad, habe kein Interesse an Regelschulen und ein Fußballstadion brauche ich auch nicht. Dennoch bin ich dafür, dass es in einer Stadt all diese Dinge gibt und dass jeder das über seine Steuern finanziert.

Nur etwas zum Vorschlag der Selbstfinanzierung über Eintrittskarten. Du wirst keine Kultureinrichtung finden, die ihre Ausgaben alleine über Eintrittskarten wieder rein bekommt (falls doch bitte nennen, da ich die dann gerne dazu interviewen würde;). Das ist eine schlicht utopische Vorstellung.

Gerade Kunst und Kultur sollte eben nicht einfach wie alles andere vom zwanghaft getriebenen Homo Oeconomicus unter dem einzigen Aspekt "Einnahmen und Ausgaben" betrachtet werden! Ich halte Ihren Vorschlag für fatal und in die völlig falsche Richtung führend!

Mir graust es beim Lesen dieses Vorschlags. Wir wissen doch, dass zum Beispiel die Bilder eines da Vinci zu seinen Lebzeiten Skandale hervorriefen, genau wie die Musik von Mozart. Und es lassen sich noch viele weitere Beispiele dafür finden, dass Kunst - zu dem Zeitpunkt an dem sie entsteht - mit Konventionen gebrochen hat und deshalb Kritik auf sich zog. Vielleicht kann man sogar sagen: Wer gefällig arbeitet, der macht keine Kunst ... (an dieser Stelle kann ich mir den Hinweis auf die privatwirtschaftlichen profitablen Musicals nicht verkneifen, das kann ja wohl nicht das Ziel sein?)

Ich würde es sinnvoller finden, wenn die Stadt zum Beispiel im "Kubus" kostenlosen Eintritt einführt (zumindest an mehreren Tagen die Woche) und zusätzlich mehr Anstrengungen in Sachen Kunstvermittlung unternimmt (mehr Führungen usw.). Denn in vielen Fällen erkennt man mit ein paar erklärenden Worten, warum ein Werk berechtigterweise im Museum hängt (im Staatstheater gibt es doch nicht ohne Grund vor vielen Vorstellungen Einführungen ... einfach mal hingehen und dann die Aufführung umso mehr genießen!).

Der Vorschlag geht sicher in die richtige Richtung. Habe etwas ähnliches für die Philharmoniker vorgeschlagen.
Wer hat denn etwas davon wenn ein paar Leute Konzerte "auf höchstem internationalem Niveau" lauschen dürfen, gleichzeitig aber kaum noch ein Kind ein Instrument beherrschen kann.
Es ist wie mit dem breiten und dem Spitzensport. Die Stadt sollte sich um darum kümmern das eine breite Masse Kultur erleben und verstehen kann.
Natürlich sind viele Kultureinrichtungen ein Zusatzgeschäft, aber es ist ja wohl noch ein riesiger Unterschied ob eine Schulaufführung mit 5 € pro Kind oder ein Oper mit 200 € pro Karte bezuschusst wird.
So etwas ist schlicht asozial bzw. eigentlich schon wieder albern das man darüber diskutieren muss.

Lieber Mitbürger, bitte, bitte beteilige dich an der Veranstaltung der Stadt "Kultur im Dialog", damit du wenigstens eine vage Vorstellung von Kultur und deren Möglichkeiten bekommst!

Diese Ausgaben müssen auch immer wieder überprüft werden. Soweit ok. Grundsätzlich bin ich aber dafür, dass Kunst und Kultur breit gefördert werden. Jedes Theater, jede Initiative sollte einen Zuschuss beantragen können. Dann muss der Gemeinderat entscheiden. Ich nutze z. B. eben auch kleine Theater für meinen Kunstgenuss. Auslastung kann ein Zeichen sein, jedoch gilt für mich dies nicht als einziges Kriterium für eine Förderwürdigkeit.