Viele Tote und Schwerverletzte - daher: Ausbau der Stadtbahn zu einer U-Bahn!

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Busse, Bahnen (ÖPNV)
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

30
weniger gut: -83
gut: 30
Meine Stimme: keine
Platz: 
1675
in: 
2011

Das Stadtbahn-System sollte schrittweise zu einem U-Bahn-System umgebaut werden in dem Sinne, dass es "unabhängig" (also eigenständig, kreuzungsfrei und unabhängig von anderen Verkehrsebenen wie für Auto, Fußgänger etc. ist).

Dies bedeutet, dass viele Trassen (insbesondere im Innenstadtbereich) in einen Tunnel verlegt werden müssten; aber auch in Außenbereichen müssten zahlreiche Kreuzungssituationen und Haltestellen komplett neu gebaut werden.

Es handelt sich hierbei natürlich um eine Investition in Höhe vieler Millionen - und es ist eine strategische, langfristige Aufgabe.
Für den Haushalt 2012/2013 ist dieses Thema nur insofern relevant, dass ja irgendwann begonnen werden muss und dass keine Entscheidungen in die "falsche Richtung" getroffen werden. In der Vergangenheit wurde bereits bei Neubaustrecken sowie bei der Umrüstung der alten Straßenbahntrassen viel Geld für das Falsche ausgegeben.

Hier meine Argumente:

1. Sicherheit

Jährlich mehrere Tote und Schwerverletzte bei Unfällen mit der Stadtbahn zeigen deutlich: Das bisherige System ist nicht akzeptabel!
Hier wird an der falschen Stelle gespart!

Dass die Bahnen mit hoher Geschwindigkeit den selben Verkehrsraum nutzen wie Fußgänger und Fahrradfahrer, das ist eine törichte Idee und fahrlässig.
Eine Bahn kann im Notfall nicht ausweichen wie ein Auto oder Bus; und ein schnelles Abbremsen der "gelben Monster" ist schlichtweg unmöglich.

Niedrigere Geschwindigkeiten können die Gefahr reduzieren - gehen aber zu Lasten der Fahrzeiten und damit der Attraktivität des Nahverkehrs.

Selbstverständlich sind die Unfallopfer häufig sozusagen selbst Schuld: Nicht aufgepasst, vielleicht trotz Blinklicht die Fahrbahn überquert, regelwidrig mit dem Auto gewendet, das immense Ausschwenken der Bahnen in Kurven falsch eingeschätzt...
Dennoch: Die eigentliche Ursache steckt in dem falschen System.

Da kann man noch so viele Zickzack-Überwege bauen - das wird nichts großartig ändern.
Wann wird das nächste Schulkind an einer Haltestelle wie z.B. Schloss-/Johannesstraße überfahren? Beobachten Sie mal, wie es hier täglich zugeht!

2. Zuverlässigkeit

Die als Straßenbahn fahrenden Stadtbahnen stecken im Stau fest, müssen bei falsch parkenden Autos warten, sind in Unfälle verwickelt usw.
Als Basis für einen zuverlässigen Nahverkehr ist das Stadtbahnsystem ungeeignet.

3. Emissionsschutz

Oberirdisch durch Wohngebiete fahrende Stadtbahnen schränken die Wohnqualität extrem ein. Beispielsweise das Quietschen in den Kurven ist für Anwohner oftmals kaum zu ertragen. Wenn der Stadtbahnverkehr zeitlich in die Nacht ausgedehnt werden sollte (was m.E. dringend erforderlich ist), ist die Lärmbelästigung kaum mehr akzeptabel.

4. Ästhetische, städtebauliche Aspekte

Die oberirdischen Hochbahnsteige verschandeln nahezu jeden Platz rund um eine Haltestelle. Eine optisch ansprechende Gestaltung ist nur schwer möglich und daher auch nur ganz selten wenigstens annähernd gelungen.

usw... -Mehr als 3000 Zeichen geht n

Gemeinderat prüft: 
nein

Kommentare

4 Kommentare lesen

Der Vorschlag gefällt mir sehr gut, überall wo die Bahn unter die Erde verlegt wurde (z.B. auf der Strecke zwischen Degerloch und Bopser oder auch in der Innenstadt), hat das nur positive Auswirkungen gehabt.

Ein weiterer Vorteil ist, dass oberirdisch nicht nur an den Haltestellen sondern auch dort, wo heute Schienen liegen, die nicht in die Straße integriert sind, viel Platz frei wird, der in Stuttgart sowieso knapp ist. So können dort z.B. vom Autoverkehr getrennte Radwege gebaut werden, oder es können Fußwege verbreitert und Bäume gepflanzt werden, um die Stadt angenehmer zu machen.

Vermutlich wird aber gleich jemand anmerken, dass der Untergrund in Stuttgart ja so böse ist, überall nur Anhydrit, und wenn wir dort Tunnel bohren, werden wir alle sterben. ;-)

Hiermit gibt es mehrere Probleme:

1. ein solches Vorhaben ist extrem teuer

2. es hat geringe Akzeptanz bei ÖPNV-Nutzern und wird tendenziell dessen Anziehungskraft verringern (immer im Tunnel und in U-Haltestellen fühlen sich viele Menschen unwohl)

3. es gibt keinen Grund, den Autoverkehr derart einseitig zu bevorzugen, zumal dieser mehr Lärm und außerdem Abgase macht

4. es ist baulich problematisch, denn angesichts bereits vieler bestehender S-Bahn- und U-Bahn-Tunnel gleicht Stuttgart jetzt schon einem inversen Maulwurfshügel.

Zu 100 Prozent kann man die Stadtbahn nicht untertunneln, da sie teilweise auch über Brücken fährt. Die Münchner beispielsweise haben ein echtes U-Bahn-Netz, aber sie betreiben parallel dazu auch eine oberirdische Straßenbahn (Tram). Die Stuttgarter "Stadtbahnlösung" finde ich aber trotzdem die bessere, weil hier werden U-Bahn und Straßenbahn in ein einziges Netz kombiniert und das erspart uns ein Haufen Geld!

Eine vollständige Verlegung in den Untergrund ist vielleicht nicht möglich, aber auf jeden Fall sollte der Untergrund-Anteil deutlich erhöht werden. Zusätzlich sollte auch dort, wo nur eine oberirdische Streckenführung möglich ist, eine absolute Trennung der einzelnen Verkehrswege erfolgen.
Weil es schon das Beispiel München gab: dort fährt die U-Bahn auch in den Außenbereichen oberirdisch.