Werbeplakate für AWS einsparen

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Abfall, Sauberkeit
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Wirkung: 
Sparidee

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

221
weniger gut: -52
gut: 221
Meine Stimme: keine
Platz: 
105
in: 
2011

Seit einiger Zeit läuft eine Imagekampagne für die Abfallbetriebe Stuttgart (AWS) mit Plakaten "Wir mögen die Orangen". Jedem Bürger dürfte bewusst sein, dass wir eine funktionierende Abfallentsorgung brauchen. Ob der Einzelne für die Orangen Sympathie empfindet oder nicht, spielt dabei keine Rolle. Deswegen könnte man die Kosten der Plakataktion künftig einsparen.

Gemeinderat prüft: 
ja
Stellungnahmen und Beschlüsse
Von keiner Gemeinderatsfraktion beantragt

Stellungnahme der Verwaltung: 

Der Eigenbetrieb AWS ist von der LHS mit der Entsorgung des gesamten Abfalls aus privaten Haushaltungen und mit der Straßenreinigung inklusive Winterdienst in Stuttgart beauftragt. Im Rahmen dieses Auftrages nimmt der Eigenbetrieb AWS auch die Aufgabe zur Abfallberatung wahr. Die Kampagnen des Eigenbetriebs AWS tragen diesem Ziel Rechnung. Der ökologische Beitrag der Entsorgung hat in den letzten Jahren enorm an Bedeutung gewonnen. Der Eigenbetrieb AWS verfolgt das Ziel, die im Abfall vorhandenen Potenziale kontinuierlich weiter auszuschöpfen.
Die letzten Aufklärungs-Aktionen mittels Plakaten auf eigenen Müll-und Reinigungsfahrzeugen fanden Anfang und Ende der 1990er Jahre statt.
Mit der neu eingeleiteten Aufklärungskampagne unter dem Motto „Ich mag die Orangen“ bezweckt der Eigenbetrieb AWS zum einen die Bürger auf breiter Front zu informieren und zum anderen, dass er positiv wahrgenommen wird, nämlich als zuverlässiger städtischer Dienstleister und dass seine Arbeit geschätzt wird. Um dieses Ziel zu erreichen, braucht der Eigenbetrieb AWS Aufmerksamkeit durch positive Botschaften, die sympathisch vermittelt werden und überraschen. Hat der Eigenbetrieb AWS Aufmerksamkeit erregt, geht es um die Inhalte wie

  • aufzeigen, dass Abfall wertvolle Rohstoff-und Energieressourcen enthält, die durch das richtige Verhalten der Stuttgarter Bevölkerung entsprechend genutzt werden können (Beispiel anstehende getrennte Erfassung von Bioabfall),
  • Kommunikation der entsprechenden Angebote des Eigenbetriebs AWS, um den Kunden/Bürgern die Nutzung näher zu bringen (Recyclinghöfe, Sperrmüllabfuhr, Bioabfalltonne usw.),
  • verstärkte Sensibilisierung und Aktivierung der Stuttgarterinnen und Stuttgarter, Abfälle zu trennen und die konkreten Verwertungs-/ Entsorgungswege zu nutzen.

Der Eigenbetrieb AWS gibt im Jahr zwischen 150.000 und 200.000 € (zirka 25 bis 35 Cent pro Bürger/-in und Jahr) für Kommunikationsmaßnahmen aus, die sich wie folgt zusammensetzen:

  • Kundeninformation zu allen Fragen rund um den Abfall und die Straßenreinigung wie z.B. in Form der jährlich flächendeckenden Verteilung der Abfallkalender, von Flyern und Aufklebern sowie Abfallberatung,
  • Teilnahme und Ausrichtung von Veranstaltungen zum Thema Abfallvermeidung, verwertung und Beseitigung wie z.B. die Abfall-Kultur-Tage in der vhs und unsere Leistungsschau auf dem Schlossplatz.

Bevor der Eigenbetrieb AWS mit der Kampagne an die Öffentlichkeit gegangen ist, wurde sie am 27. April 2010 den Gemeinderatsmitgliedern Unterausschuss Restrukturierung präsentiert, die sie für gut geheißen und freigegeben haben.

Kommentare

10 Kommentare lesen

Nein, denn gerade solche Aktionen - die man sich ja offenbar leisten kann - verdeutlichen, dass Stuttgart eine prosperierende Stadt ist. Solche Städte können es sich leisten, auch mal auf scheinbar Offensichtliches hinzuweisen und Imagefördernde Kampagnen auszurichten. Mir gefällt die "Werbung". Sie bedeutet immerhin auch Wertschätzung für eine Arbeit, die wohl nur wenige gerne machen möchten.

Also ich finde die Werbe-Kampagne klasse. So wild werden die Kosten nicht sein, denn nicht jeder will auf einem Müllwagen werben.
Daumen hoch für die Orangen !

...und die Werbung hat was sehr Pfiffiges. :-)

Besser wäre das Geld zu investieren um mehrsprachige Hinweise auf die Müllbehälter zu drucken, damit alle Mitbürger wissen, das Papier nicht in den gelben Sack kommt. Oder eine Tonne für alles.

Bin auch unbedingt dafür, dass man das streicht!

Ich mag die Orangen und finde die Werbung witzig. Wie Liamara bereits schreibt, eine Wertschätzung für einen wichtigen und leider nicht sehr wertgeschätzten Berufsstand. Die Stadt hat schon für sinnlosere Dinge Geld ausgegeben....

An sich müsste schon jedem klar sein, dass wir eine funktionierende Abfallentsorgung brauchen. Aber es schadet auch nicht, das den Leuten ab und an mal wieder in Erinnerung zu bringen. Die Müllwerker hier in Stuttgart machen jeden Tag einen tollen Job, da kann man doch schon mal drauf aufmerksam machen. Ich glaube nicht, dass sie im Alltag die entsprechende Wertschätzung von den Kunden erfahren. Die Werbekampagne ist in meinen Augen sehr gelungen. Man sieht, dass mit relativ einfachen Mitteln eine witzige Aktion entworfen wurde. Dass sie von den Bürgern wahrgenommen wird zeigt auch die hohe Zahl der Bewertungen.

die letzten Jahre war ich viel in Berlin, dort ist die Kampagne noch witziger. Da sie meist auf den Müllwagen und Mülleimern ist, kostet es wahrscheinlich nicht zu viel und macht den Bürgern deutlich, dass sie auch selbst etwas beitragen können. Das spart am Ende vielleicht noch mehr Kosten wenn gar nicht so viel Dreck auf die Straßen geworfen wird.

Ich stimme lalesusa zu. Die Werbung finde ich witzig und habe mir sogar ein Plakat besorgt. Die Mitarbeiter/-innen des AWS sollen ruhig auch einmal in den Mittelpunkt gerückt werden.
Sie sind oft genug "Prügelknaben" für Missstände, für die sie nichts können und sind trotzdem bei jedem Wetter für Stuttgart im Einsatz.