Generalerlaubniss für Graffiti an städtischen Gebäuden

|
Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
|
Thema: 
Kultur
|
Wirkung: 
Sparidee

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

107
weniger gut: -203
gut: 107
Meine Stimme: keine
Platz: 
1718
in: 
2011

Die Stadt sollte es grundsätzlich erlauben, an städtischem Eigentum (beispielsweise Fassaden städtischer Gebäude) Graffitis anzubringen. Dies hätte drei Vorteile: Zum einen wäre das Stadtbild nicht durch unsägliches Geschmiere verunstaltet, denn die Sprayer könnten sich Zeit lassen und damit höherwertige, schönere Graffitis zustande bringen. Dass dies funktioniert sieht man überall dort, wo es Freiflächen für Sprayer gibt, die Graffitis dort sind in der Regel deutlich ansehnlicher. Zweitens erspart sich die Stadt die Reinigungskosten. Drittens wäre die Polizei entlastet.

Gemeinderat prüft: 
nein

Kommentare

17 Kommentare lesen

Sehr gut! Man muss deutlich unterscheiden zwischen Geschmiere und richtiger Graffity-Kunst.

Für einen Großteil der Bevölkerung ist das aber immer noch Geschmiere, fürchte ich. Mir fehlt bei dem Vorschlag der Hinweis, wie das umgesetzt werden soll: wer vergibt die Flächen an welche Sprayer, oder darf einfach jeder kommen und was drauf sprühen?

Irgendwie lustig. Dann findet man in Zukunft Behörden besser. Bitte immer schön themenbezogene Graffiti.
Für diesen utopischen Vorschlag (utopisch wegen dem Wort "grundsätzlich") klicke ich hier "gut", da ja eh fast alle "weniger gut" anklicken.

Ich denke, mit diesem Vorschlag könnte man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Bei uns war es damals erlaubt, unsere Schule zu graffitieren (schreibt man das so?). Damit sehen Schulen bunter und fröhlich aus und müssten nicht "generalsaniert" werden (und außerdem kann das Publikum damit was anfangen)!

Mir gefällt natürlich das Verlangen nach 'allen Gebäuden' überhaupt nicht!
Mir würden großflächig ausgewiesene Flächen für diesen Zweck allerdings zusagen, das bringt sicher Abwechselung und manch künstlerisch wertvolle Darstellung.

Ich würde dem Autor vorschlagen, die Gebäude nach ihrem Zweck z.B. Turnhallen, Mehrzweckhallen, Schulen, Jugendhäuser oder nach ihrem Zustand z.B. "zu bestimmende Renovierungs-/ Anstrichbedürftige Häuser" einzuschränken. "Grundsätzlich" gibt es tatsächlich einen Bedarf nach mehr Freiflächen für Graffitikunst. Ich denke der Vorschlag muss jedoch auch andere (konservativere) Mitbürger mitberücksichtigen.

Finde ich für alle denkmalgeschützten Gebäude untragbar und habe auch bei anderen große Bedenken. Wer keine Graffiti auf seinen Fassaden möchte, muss dies meines Erachtens auch nicht dulden! Wilde Graffitis sind und bleiben Sachbeschädigung.

Ich finde diese Idee klasse. Diese Diskussion gab es in Dresden vor einigen Jahren auch. Damals wurde dieses wilde Rumgespraye unterbunden indem die Stadt über die Jugendhäuser und Schulen Ausschreibungen gestartet hat. Da konnte jeder mitmachen. Es wurden Vorschläge eingebracht, welche Bilder "gemalt" werden sollen und wo sie zum Beispiel hinkommen sollten. Natürlich nicht an Denkmalgeschützte Gebäude, aber in Dresden wurden diese zum Beispiel an die ganzen Trafo-Häuschen gemacht von dem städtischen Stromanbieter (Drewag). Die Dinger waren immer nur grau und auf einmal wurden sie total bunt. Es gab verschiedene Motive und Themen. Nachdem entschieden wurde was gesprayt wird. Ging es los. Es gab, glaube ich, auch ein Preisgeld für das schönste Bild und so was.

Man könnte dann nach etwa 6 Monaten alles wieder weiß überstreichen und von vorne anfangen. Zum Beispiel würde ich es schön finden solche Bilder an einigen U-Bahnhöfen zu sehen. Einige Bahnhöfe sind schon ziemlich duster, da hat man gar keine Lust zu warten oder auszusteigen, wenn man nicht unbedingt muss.

Was die Akzeptanz angeht. Natürlich gibt es immer Menschen die dies oder das hässlich finden, aber man sollte tolerant sein und bleiben. Und ich denke es gibt bestimmt einige intolerante Menschen, die nach dem Anblick solcher Kunst doch toleranter werden. :-)
Daumen hoch für den Vorschlag.

Wer entscheidet was Kunst oder was Geschmiere ist. Was dabei herauskommt wird Geschmiere sein, wobei sich die Schmierer als Künstler wähnen.

@ Optimist
Das ist aber nicht sehr optimistisch ;) Letztendlich ist's und bleibt's Geschmackssache, aber wenn die Sprayer nicht unter Zeitdruck arbeiten müssen, werden die allermeisten sicher wirkliche Graffitis anbringen und nicht nur kurze Tags (also Bilder statt eines Namenskürzels).

Wird manchmal nicht auch mit Absicht "geschmiert", um das Stadtviertel für Investoren unattraktiv zu machen und die Mieten für die alteingesessenen Anwohner bezahlbar zu halten? Ich würde das "Geschmiere" nicht immer negativ sehen.

@ Capt. Geoffrey Prentice
Hm, stimmt natürlich, in dem Fall find ich "Geschmiere" auch positiv. Tut aber ja eigentlich nichts zur Sache: Graffiti-Kunst an städtischen Gebäuden und Geschmiere an anderen Fassaden schließt sich ja nicht aus. Der Vorteil ist halt: Diejenigen Sprayer die wollen können sich bei legalen Flächen Zeit lassen um künstlerisch tätig zu sein. Diejenigen die durch Geschmiere Investoren abschrecken wollen können ja weitermachen wie bisher.

Lass doch die Häuserfasaden in Ruhe und sprayed eure Graffities auf Leinwand, große Holzplatten oder bei euren Eltern im Wohnzimmer! So habt ihr die Freiheit zu sprayen und müsst nicht anderen Menschen ihre sehr teuren Fassaden zerstören, bzw. Menschen deren eure Kunstart nicht gefällt können dieser aus dem Weg gehen. Außerdem könnt ihr, wenn ihr gut seid, vielleicht noch das eine oder andere Graffiti verkaufen und zu eurem Werk stehen, was bisher ja mehr oder weniger anonym blieb.

ja, das "grundsätzlich" stört mich auch, unter bestimmten Bedingungen= gut

@ Casandra1
Hier will niemand die Fassaden "anderer Menschen zerstören", sondern der Vorschlag bezieht sich ausschließlich auf städtische Fassaden.

@ Mystyque
grundsätzlich bedeutet ja nicht ausnahmslos, eine sinnvolle Ausnahme wäre natürlich z.B. der Denkmalschutz

Schöner Vorschlag. Siehe auch www.buergerhaushalt-stuttgart.de/vorschlag/777
Würde hier allerdings in eine andere Richtung gehen beziehungsweise schlicht die unansehnliche Betonflächen (derer es viele gibt) einmal pro Jahr zur Verschönerung durch Graffiti freigegeben, beispielsweise Wände in den Unterführungen. Man könnte das jeweils in den Bezirken organisieren, wie eine Art kleines Stadtteilfest, bei dem die Anwohner die Getränke und Kuchen oder ähnliches für die jugendlichen Künstler sponsern.

@franzi1988:
Die Konservativeren unter uns dürfen ihre Graffitti mit Fingerfarben malen, die ganz alten dürfen auch Schulkreide verwenden. ;-)
Gruß von phantasie-los (1967)