Preiswertes Wohneigentum für Familien

|
Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
|
Thema: 
Wohnungsbau, Wohnen
|
Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

202
weniger gut: -52
gut: 202
Meine Stimme: keine
Platz: 
130
in: 
2011

Der Wohnungsmarkt in Stuttgart ist zurzeit so leergefegt wie nie zuvor. Schaut man in die Tageszeitungen oder in den stark frequentierten "Immoscout" im Internet, so gibt es fast gar keine großen Wohnungen oder Reihenhäuser mehr im Angebot. Und wenn es sie gibt, dann nur ab 400.000 Eur aufwärts.

Besonders Familien sind hier betroffen. Ein normales Familieneinkommen ist meist viel zu niedrig um hier noch mithalten zu können. Viele Familien sind deswegen aus Stuttgart heraus Richtung Esslingen, Göppingen, Ludwigsburg, etc. gezogen. Immer weniger Familien können - obwohl sie gerne möchten - in Stuttgart bleiben. Neubauwohnungen werden immer mehr implizit oder sogar explizit für Senioren konzipiert. Auf die Frage, warum eine 120 m2 - Wohnung nur 2-3 Zimmer hat, antwortete eine Immobilienfirma kürzlich völlig ungeniert, dass sie nicht für Familien sondern nur für wohlhabende Senioren bauen.

Mit dem Programm "Preiswertes Wohneigentum" möchte Stuttgart Familien helfen, Wohnraum in Stuttgart zu erwerben. Aber: die Immobilien, die in diesem Programm angeboten werden, kann man fast an einer Hand abzählen. Und: meistens muss man sogar in diesem Programm mind. 350.000 bis 400.000 EUR für eine einfache Behausung hinblättern.

Unser Vorschlag daher: massiver Ausbau dieses im Prinzip sehr sinnvollen Programms. Nicht mal nur aus Familienfreundlichkeit sondern aus einem ganz eigennützigen Grund: ohne junge Menschen hat die Stadt keine Zukunft. Der demographische Wandel an sich führt schon zu einer problematischen Entwicklung. Wenn man dann noch die jungen Menschen und Familien aus der Stadt "jagt", braucht man sich nicht wundern, wenn bald keine aktive Bevölkerung mehr in der Stadt lebt. Die ja auch dafür sorgt, dass die Haushaltskassen der Stadt sich wieder füllen.... Hier gilt: das ist eine Investition, die sich sogar finanziell für die Stadt lohnt, weil sie sich mehr als wieder auszahlen wird!

Gemeinderat prüft: 
nein

Kommentare

8 Kommentare lesen

Natürlich sind die Wohnpreise in Stuttgart viel zu hoch, keine Frage. Einer generellen Forderung nach günstigerem Wohnraum würd ich mich vorbehaltlos anschließen. Allerdings sehe ich keinen Grund dies zum einen explizit für Eigentum und zum anderen explizit für Familien zu fordern. Ein Eigenheim ist sicherlich was schönes, ich sehe allerdings keinen Grund dies aus Steuermitteln zu subventionieren. Und auch Singles, Studenten und Arbeitslose haben es extrem schwer eine bezahlbare Bleibe zu finden. Hier sollte man nicht die einen gegen die anderen versuchen auszuspielen (Eigentum vs. Miete bzw. Familie gegen Senioren) sondern generell eine Lösung für mehr günstigen Wohnraum in Stuttgart finden.

Gefördertes Wohneigentum macht für große Familien sicher Sinn. Mal versuchen für eine 6-köpfige Familie etwas bezahlbares in Miete zu finden.
Im Übrigen: da war doch was mit Überalterung - oder?
Ich werde den Vorschlag unterstützen. Menschen, die anderen immer was neiden, wird es leider auch immer geben.

Bezahlbarer Wohnraum für alle!

Ich glaube die Immobilienpreise in Stuttgart sind zu einem durch Spekulanten getrieben, zum anderen durch die billige Zinspolitik der EZB. Sobald die EZB die Zinsen erhebt (und das macht sie ja schon) sollten die Immobilienpreise auch wieder etwas sinken.

Das Programm PWE (Preiswertes Wohneigentum) klingt gut, ist aber in der Tat bei näherer Betrachtung eine Enttäuschung. Dass sich der Verdrängungskampf zwischen den Senioren und den Familien auf dem Wohnungsmarkt so zuspitzt, kann nicht im Sinne der Stadt sein. Damit sollte sich der Gemeinderat beschäftigen.

Es sollte grundsätzlich mehr bezahlbarer Wohnraum, sei es als Eigentum oder in Miete geschaffen werden. Das Programm, welche Eigentum für Familien fördert, sollte auch Rollstuhlfahrern/ Behinderten zur Verfügung stehen, da auch für diese Gruppe kaum Wohnraum zur Verfügung steht und entsprechende Umbauten sehr teuer sind.

Fakt ist, dass die Stadt junge Familien dringend halten muss.
Die Frage "Miete oder Eigentum" ist da nur eine Randerscheinung.
Die Infrastruktur, die sich die Stadt leistet, kann nur weiter gehalten werden bzw. eine Modernisierung der teilweise komplett maroden Einrichtungen kann nur so realisiert werden.
Wenn die Stadt es nicht schafft, die Bürger bzw. Anwohner als Kunden zu sehen, die die Angebote nutzen, dafür bezahlen und zum Unterhalt beitragen, und diese jungen Familien aktiv in die Stadt hinein zu holen, treten in einigen Jahren die Folgen auf. Die Zeche bezahlen dann unsere Kinder. Das kann es nicht sein.

Ich begrüße diesen Vorschlag sehr. Wir würden gerne mit unseren Kindern in der Stadt bleiben, da wir hier gerne leben. Kinder sind in der urbanen Entwicklung ein wichtiger Gegenpohl zur Überalterung.

Helfen Sie Familien durch die Förderung von Wohneigentum in der Stadt bleiben zu können. Eine Anmietung von Wohnraum mit Kindern ist sehr, sehr schwierig. (Große Wohnungen werden lieber an angenehme pflegeleichte Mieter vergeben ohne temperamentvolle Kinder, die evt. früh aufstehen und laut sein können.)