Dienst für Sozialhilfeempfänger

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Soziales
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Wirkung: 
Sparidee

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

117
weniger gut: -113
gut: 117
Meine Stimme: keine
Platz: 
1348
in: 
2011

Was wäre daran verwerflich, wenn gesunde, arbeitsfähige Sozialhilfeempfänger für die Leistung der öffentlichen Hand auch der Allgemeinheit was zurückgeben würden? So könnte zum Beispiel ein Sozialhilfeempfänger (Hartz-IV-Bezieher) pro Werktag 2 Stunden - oder einen Tag pro Woche Dienst leisten. Vorzustellen sind Reinigungs-, Kehr- und Aufräumarbeiten auf öffentlichem Grund, zum Beispiel Friedhofsreinigung, Straßenreinigungsprojekte, Gebüsch- und Heckenpflege, Abraumbeseitigung, Sortieraufgaben bei Wertstoffhöfen und vieles mehr. Organisiert könnte der Dienst ebenfalls von (der Ausbildung nach geeigneten) Sozialhilfeempfängern, die auch die Durchführungsverantwortung übernehmen könnten.

Wäre ich Hartz-IV-Empfänger, ich würde mich gegen einen solchen Dienst nicht zur Wehr setzen bzw. würde meine Arbeitskraft (neben dem Zeitaufwand für Bewerbungen etc.) auch der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen. Wie Dienste der Zivis oder den Nachfolgern (freiwilliger Dienst) könnten diese Bürger eine Stütze für Stadt- und andere Verwaltungen sein.

Gemeinderat prüft: 
nein

Kommentare

13 Kommentare lesen

Nichts ist umsonst, da stimme ich zu, diese Menschen sollten verpflichtet werden, Arbeiten für die Allgemeinheit zu verrichten, wenn sie es können, da sie ja auch von der Allgemeinheit Geld erhalten

Wieso sollten vollwertige Arbeitsplätze mit quasi kostenlosen Arbeitskräften besetzt werden? Damit die entsprechenden städtischen Angestellten entlassen werden können und ihrerseits die Sozialkassen belasten?
Auf freiwilliger Basis mit entsprechendem Stundenlohn: sehr gerne. Auf Zwangsbasis, weil ansonsten das Geld gekürzt wird: auf gar keinen Fall.

Gerne, als Arbeitsloser würde ich natürlich auch kehren etc. um meinen Lebensunterhalt zu verdienen. Allerdings setze ich natürlich eine tarifliche Bezahlung voraus. Arbeiten für staatliche Almosen hingegen lehne ich strikt ab. Entweder Arbeit gegen gerechten Lohn oder eben nicht.

Ich finde den Vorschlag etwas bedenklich. Wenn mein Nachbar plötzlich im Park den Müll aufsammelt, dann weiß bald die ganze Nachbarschaft, dass er arbeitslos ist. Oder stellen Sie sich den arbeitslosen Familienvater vor, wie er sich bewirbt, die Lücke in seinem Lebenlauf versucht mit "Familienzeit" zu erklären und der Chef sagt: "Ach, erzählen Sie doch nichts, gestern habe ich Sie noch auf dem Wertstoffhof gesehen..."

Dieser Kommentar ist vergleichbar mit diesem: Nr. 149
Einsatz von Arbeitslosen zur Säuberung der Stadt

Für alle, die hier allzu leichtfertig Dienste für Sozialhilfeempfänger fordern.
Grundgesetz Artikel 12 (Freiheit des Berufes): Absatz (1) Alle Deutschen haben das Recht, Beruf, Arbeitsplatz und Ausbildungsstätte frei zu wählen. Die Berufsausbildung kann durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes geregelt werden.
Absatz (2) Niemand darf zu einer bestimmten Arbeit gezwungen werden, außer im Rahmen einer herkömmlichen, für alle gleichen öffentlichen Dienstleistungspflicht.

Wir hatten in einer finsteren Zeit 1933 -1945 solche Zwänge. Manche hier auf diesen Seiten bewegen sich auf einem gefährlichen Pfad.

Und für Tommy-Steuerzahler, das will ich sehen, wenn Sie tatsächlicher Hartz-4-Empfänger wären, ob Sie das alles wirklich machen würden. Können Sie sich auch mal vorstellen, wie sich Hartz-4-Empfänger fühlen, angesichts solcher unsinnigen Vorschläge und wie mit diesen Menschen umgegangen wird?

Da Sie sich Tommy-Steuerzahler nennen, darf ich Sie darauf hinweisen, das unserem Staat ein weitaus größerer Schaden entsteht, weil es so manche Personen gibt, die im Vergleich zum Durchschnittsbürger "stinkreich" sind und oft fast gar keine Steuern zahlen oder wie Herr Schumacher (Rennfahrer) aus Deutschland verduften.

Ihr Vorschlag ist verwerflich. Es gibt bereits Ein-Euro-Jobs und sogar der Bundesrechnungshof hat sie beantstandet. Früher sind gab es dafür Mitarbeiter der Stadt, wo sind die Arbeitsplätze jetzt?
Wieso sollen Erwerbslose die Arbeit ohne Bezahlung machen?! Sie möchte ja für Ihre Arbeit auch bezahlt werden.

Dadurch würden noch viel mehr Personen arbeitslos, da Sie dann durch billigst Arbeitskräfte ersetzt werden. Die gleichen Probleme gibt es jetzt schon mit den ein Euro Jobbern.
gruß

solche Dienste gefährden viele tariflich bezahlte Arbeitsplätze, wer möchte kann überall freiwillig arbeiten (Bundesfreiwilligendienst). Die Zeit der Zwangsarbeit ist hoffentlich vorbei.

In der gegebenen Situation ist der Vorschlag unangemessen. Erstens, weil es nachgewiesen ist, dass solche Arbeitsverpflichtungen reguläre Arbeit verdrängen. Zweitens befindet sich ein großer Teil der Sozialhilfeempfänger heute infolge bewußt eingesetzer gesellschaftlicher Umverteilung von Arbeit und Vermögen in dieser Situation und soll dafür auch noch mit Zwangsarbeit bestraft werden? Was ohnehin schon massenweise stattfindet und aus prinzipiellen Menschenrechtlichen und Verfassungsrechlichen Gründen abgelehnt und abgeschafft werden muss! Die einzige Lösung für das etablierte Entwürdigungs- und Zwangsarbeitssystem ist ein bedingungsloses Grundeinkommen, was aber voerst an der Machtfrage scheitert. Wer hat nüchtern betrachtet in diesem Land die Macht? Die Normalbevölkerung, der demokratische Teilhabe in weiten Teilen nur vorgegauckelt wird oder die Finanz- und Industrielobby?

1. Erinnert an Zeiten, an die wir besser nicht anknüpfen sollten.
2. Wo bleibt der Solidaritätsgedanke, der bei der Schaffung unserer Versicherungen Grundlage war?
3. Beispiel Zivis: Es blieb zum Wehrdienst keine Alternative (außer Vollverweigerung), mit freiwilligem Dienst würde ich das nicht vergleichen. Das war der Vorläufer des heutigen Lohn-Dumpings (im sozialen Bereich) - Etliche Stellen konnten eingespart werden!
4. Gleiche Arbeit = gleicher Lohn (Gehalt) --- alles andere ist moralisch nicht vertretbar!

finde ich gut und das aus dem Grund, da so die Empfänger weiterhin im Rhythmus des "Arbeitenden" bleiben und etwas leisten. Das stärkt das Selbstbewusstsein für die weitere Jobsuche.

Das verdrängt nur die bezahlten Arbeitnehmer.
Es steht jedem frei (übrigens auch Mitbürgern, die nicht "harzen"...) sich in einem Ehrenamt zu engagieren: Vereine, Gemeinden, Hospize, Patenschaften, die Liste von Tätigkeiten für die kein Geld da ist, ist endlos.