Keine Förderung für das Staatstheater Stuttgart

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Kultur
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Wirkung: 
Sparidee

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

109
weniger gut: -445
gut: 109
Meine Stimme: keine
Platz: 
2929
in: 
2013

Es wird dort oft teures Material (z.B. Seide) angewendet, trotz Fondus. Ich weiß von Regisseuren, die erst bei Endproben entschieden haben, Bühnenausstattung in Wert von 10.000 € nicht zu benutzen weil es nicht so gut aussah, wie sie dachten.

Vor Tierquälerei machen sie auch keinen Halt, denn immer wieder werden Tiere für die "Kunst" benutzt - tot und lebendig. Gegen die Ratten die sich gerne in Kantinen Bereich halten, wird Gift eingesetzt; kommt eine Taube in die Nähe der Bühne wird diese erschossen, um die Vorstellung nicht zu gefährden. Förderungen für Reiche und Tierquäler? Nein, danke!

Ich habe übrigens dort 14 Jahre lang gearbeitet (Oper,Schauspiel und Ballett), meine Informationen sind also aus erster Hand.

Gemeinderat prüft: 
nein

Kommentare

21 Kommentare lesen

Seh ich ähnlich: Die "Hochkultur" hat genügend solvente Kundschaft. Stattdessen liegen Alternativ- und Subkultur brach, da könnte man sehr gut und sinnvoll umschichten. Mit der Förderung des Staatstheaters könnten sicherlich ein zigfaches an kleinere, ehrenamtlich gemanagte Theater und andere kulturelle Einrichtugnen ausreichend unterstützt werden.

Es sind aber doch nicht nur Reiche, die das Staatstheater besuchen! Insbesondere die niedrigen Eintrittspreise für Schüler locken auch Publikum ins Theater, das sich dort sonst nicht hinwagen würde und machen Jugendliche und Kinder damit vertraut, was Theater sein kann - wenn genug Geld zur Verfügung steht und Engagements von guten Leuten damit möglich werden. Das Staatstheater ist ein absolutes Highlight in der Kulturszene der Stadt - und das eben nicht nur für die High Society.

In solchen Fällen sollte eher bei den Personen nachgehakt werden, die solche Ausgaben genehmigen. Ein Staatstheater generell nicht zu fördern, halte ich für den falschen Weg.

@daiana: woher haben Sie dieses Halbwissen?
Schließe mich den beiden Vorrednern an. Das Staatstheater Stuttgart hat deutschlandweit ein großes Renommée und ist unbedingt zu fördern! Sollte dort organisatorisch nicht gut genug gewirtschaftet werden, ist das Thema mit den Verantwortlichen vor Ort zu klären. Auf keinen Fall aber ist das Staatstheater ein "Reichen-Tempel"!

Ich denke auch, daß der Vorschlagende die Vorgänge einer Bühnenproduktion (einschl. des künstlerischen Aspektes) nicht abschließend beurteilen kann und mit seinem Vorschlag über das Ziel hinaus schießt.

Es ist wichtig, das Staatstheater zu fördern - genauso wie es wichtig ist, die Sub-Kultur zu fördern.
Nur dadurch bleibt Vielfalt erhalten - und die Möglichkeit für jeden Bürger, sich an allen Facetten der Kunst und Kultur zu erfreuen. Es ist mitnichten so, daß das Staatstheater nur eine High-Society-Einrichtung ist (genauso wenig, wie Sub-Kultur nur eine Unterschichteinrichtung ist).

Mehr noch: Nur mithilfe von Förderung ist es möglich, Eintrittskarten auch in Preissegmenten anzubieten, die Normal- oder Geringverdienern nicht die Schweiß auf die Stirn treiben.

Theater und Oper sind Kunst - und diese ist ein Bestandteil unserer Kultur.
Das kostet Geld, doch in der Gesamtschau verarmte die Gesellschaft ohne Kultur erheblich mehr als ohne Euros.

Das stimmt! Ich bin froh dass das ware Gesicht des Staatstheaters gezeigt wird.
Nur wer "Backstage" war oder dort arbeitet -wie ich früher-, weiß wie großzügig dort mit Geld umgegangen wird. Mit Kunst hat das nicht mehr zu tun. Es wird mit allen Mitteln versucht mehr Publikum zu locken, denn dieser wird immer knapper und allein mit Interpretation/Gesang/Tanz ist es nicht mehr zu schaffen, also werden Bühnenbild, Requisiten und Kostüme immer aufwändiger, immer teuerer; moderne Medien -vor allem Film-, sind mittlerweile Alltag geworden. Die Opernsänger z.B. verdienen umverschämt viel Geld. Nicht alle Künstler werden regelmässig eingesetzt, trotzdem verdienen sie das gleiche ob sie arbeiten oder nicht und jedes Jahr gibt es eine Honorarerhöhung.
Das eine Taube vor eine Vorstellung getötet wurde, habe ich auch erlebt -großes Haus, Ballett, von Bühnenmeister erschossen.
Ich finde es unglaublich dass eine staatliche Institution sich Luxus erlauben darf und dass die Bühnenarbeiter -Gehalt: mindestens 1.500€- sogar streiken erst Recht.

@ KeKa
Jetzt reichts aber langsam...

Zitat: "Mit Kunst hat das nicht mehr zu tun." Bitte outen Sie sich. Wer sind Sie, daß Sie für sich in Anspruch nehmen, zu definieren, was Kunst ist?

Zitat: "Es wird mit allen Mitteln versucht mehr Publikum zu locken..." Jedes Dorf, jede Stadt, jede Region, jedes Unternehmen, jeder (andere) Künstler - alle versuchen, Publikum zu locken. Auch mit Inhalten, nicht nur mit werblichen Versprechungen. Was ist daran verwerflich?

Zitat:"...also werden Bühnenbild, Requisiten und Kostüme immer aufwändiger, immer teuerer...". Das haben Sie in Teilen richtig erkannt, entspricht jedoch voll und ganz der Entwicklung in anderen Bereichen des täglichen Lebens. Wenn man nur das "aufwändiger werden" betrachtet, kann man es auch Entwicklung nennen. Es gibt hingegen auch Stücke, bei denen es umgekehrt ist. Ehrlich.

Zitat: "...moderne Medien -vor allem Film-, sind mittlerweile Alltag geworden." Auch hier haben Sie sehr schön beobachtet. Doch als Branchenkenner kann ich Ihnen sagen (vielleicht haben Sie das auch im Fernsehen schonmal beobachtet): Es ist preiswerter, einen Hintergrund oder eine Szenerie oder eine Animation zu projzieren, als diese physikalisch zu bauen (zu handhaben, danach zu lagern oder zu entsorgen) oder spielen zu lassen. Daß darüber hinaus die moderne Technik ganz andere kreative Möglichkeiten eröffnet, scheint Ihnen auch komplett zu entgehen.

Zitat: "Die Opernsänger z.B. verdienen umverschämt viel Geld." Womit vergleichen Sie das? Mit den 1500,- brutto eines Bühnenarbeiters?

Zitat: "Nicht alle Künstler werden regelmässig eingesetzt, trotzdem verdienen sie das gleiche ob sie arbeiten oder nicht und jedes Jahr gibt es eine Honorarerhöhung."
Ja guck an. Angestellte in anderen Betrieben bekommen natürlich keine Lohnerhöhungen.
Und ja, ich finde auch, in Stücken, in denen es um Rentner geht und bei denen der Komponist ein Streichquartett vorsieht, sollten dringend jugendliche Schauspieler und die Blechblasabteilung mitspielen.
Darüber hinaus: Viele Berufsschauspieler, die ich kenne, sind Freie. Kein Engagement - kein Geld.

Zitat: "Das eine Taube vor eine Vorstellung getötet wurde, habe ich auch erlebt -großes Haus, Ballett, von Bühnenmeister erschossen."
Diese Einlassung eignet sich besonders gut dazu, die Förderung von Kunst durch die Stadt zu verneinen.
Vor diesem Hintergrund sollten wir sogar die gesamte Kulturförderung kritisch durchleuchten!

Es tönt fast so wie der Kommentar eines Taxifahrers, dessen ich neulich in Köln teilhaftig wurde:
"Mir ist es egal, ob der Dom vibriert. Von mir aus können sie das Ding abreißen, kostet eh nur Geld."

Es ist unerträglich...!

@daiana
Zitat:"Von Tierquälerei machen sie auch kein halt,...gegen die Ratten die sich gerne in Kantinen Bereich halten, wird Gift eingesetzt;...Förderungen für Reiche und Tierquäler? Nein, danke!"

Sie haben Ihren Vorschlag nun geändert und teilen uns mit, daß Sie als langjähriger MA des Staatstheaters dagegen sind, die Ratten aus der Kantine (!) zu entfernen.

Ich hoffe sehr, daß alle Abstimmenden spätestens jetzt erkennen, wes Geistes Kind dieser Vorschlag ist.

Dieser Vorschlag ist absolut absurd.
Die Frage, durch wen die Angebote des Staatstheaters angenommen werden, hängt bekanntlich nicht in erster Linie vom Geldbeutel, sondern von Bildungsnähe oder eben auch von Bildungsferne ab... (von Moderation geändert)

Offensichtlich kommen hier hauptsächlich Theater-Fanatiker zu Wort. Was Daiana dargestellt hat ist mild in vergleich mit alles was ich dort erlebt habe. Es geht sehr unmenschlich am Staatstheater zu, man wird wie ein Produkt behandelt und keiner kummerst ob es einer gut geht oder nicht. Ich konnte Stunden lang erzählen, aber wozu? hier mekern vor allem Zuschauer, keine Insider und die haben von nichts eine Ahnung. Diese Vorschlag ist AUF JEDEN FALL zu unterstützen!

@lav

Es spielt überhaupt keine Rolle, ob die Kritiker des Vorschlages Theater-Fanatiker sind oder nicht.

Niemand - weder der Vorschlagende noch KeKa noch Sie selbst - hat bisher etwas geschrieben, was auch nur im Ansatz aussieht wie ein Argument. Nichts, aber auch gar nichts in den genannten Äußerungen spricht dafür, die Förderung für das Staatstheater zu kürzen.

Im Gegenteil: Sie selbst, lav, liefern die Begründung dafür, warum die Förderung aufgestockt werden muß.

Zitat: "Es geht sehr unmenschlich am Staatstheater zu, man wird wie ein Produkt behandelt und keiner kummerst ob es einer gut geht oder nicht."

Zwischenbemerkung: Das Showbusiness ist, was es ist: Show. Sprich, am Ende zählt das Ergebnis an der Oberfläche und nicht das, was hinter den Kulissen abläuft. Das gilt für die Produktion genauso wie für den Menschen. Daß das nicht ideal ist, ist unbestritten. Aber es ist so, und zwar nicht nur am Staatstheater Stuttgart. Das weiß man, wenn man in dieses Metier einsteigt.
Sie schreiben, Sie wurden unmenschlich behandelt. Neben der Tatsache, daß dies nichts weiter ist als Ihre persönliche Wahrnehmung: Warum sind Sie nicht gegangen? Warum haben Sie weiter Ihr Gehalt aus eben dem Fördertopf bezogen, den Sie jetzt anprangern?

Zurück zum Geld:
Vorgesetzte behandeln u.a. dann ihre Mitarbeiter schlecht, wenn sie selbst unter Druck geraten oder wenn sie schlecht bezahlt werden.
Unter Druck könnten sie geraten, wenn sie künstlerische Forderungen erfüllen müssen, die mit dem vorgegebenen Budget- oder Zeitrahmen nicht zu erreichen sind.
Folge: Wir brauchen mehr Geld.
Wer zufrieden ist mit der eigenen Situation, z.B. weil er gut verdient, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit auch die entspanntere Führungskraft.
Auch hier: Mehr Geld, mehr Freude.

Also, liebe Staatstheater-Mitarbeiter, die Ihr hier einen Kampf gegen Eure (Ex-)Kollegen und Vorgesetzten führt: Bringt Argumente, und keine Stories von Unmenschlichkeit und von Ratten in der Kantine!
Und hütet Euch davor, anderen Unwissenheit zu unterstellen. Das sind Annahmen, und die kommen nicht gut an.

Ich halte die Förderung der großen Bühnen in Stuttgart für sehr wichtig. Jedoch ist die Verhältnismäßigkeit zu prüfen, insbesondere das Verhältnis zur Höhe der Fördergelder für kleine Bühnen und Kunstschaffende. Hier wäre eine Anpassung dringend erforderlich, da hier ja letztenendes die Basis der Kunst ist.
Ein alternativer Vorschlag zur Förderung der kleinen Kunstszene ist hier:
https://www.buergerhaushalt-stuttgart.de/vorschlag/4043

@grandnagus u.a.:
Einzige Unwissender hier bist offensichtlich Du, denn jeder der sich mit Kunst auskennt, weiß, dass hinter die Kulissen alles anders als Show Business sondern don't show business läuft. Genau aus diesem Grund wollte ich darauf aufmerksam machen, dass mit den Steuergeldern eine Menge Blödsinn, Ungerechtigkeiten und Bereicherung von Einzelne bezahlt werden.
Noch ein Beispiel: Wenn die Oper auf Tour geht, wird ihnen ein 4 Sterne Hotel bezahlt, während die Statisten in einem 2 Sterne Hotel (Käfer inklusive) schlafen - ob sich einer wirklich gefreut hat mitgenommen zu werden? Chor-Opernsänger haben ein monatliches Gehalt von etwa 4.000€ Brutto. Wofür sollte dieses Theater eigentlich gefördert werden?
Und übrigens, Ratten lasen sich lebendig fangen, Gifteinsatz ist unnötig und grausam, wenn diese in die Nähe der Kantine kommen, dann nur weil die Hygiene und die Lagerung von Essen zu wünschen übrig lässt.
Habe ich es richtig verstanden? Es ist völlig in Ordnung Tauben zu erschießen, Hauptsache die Vorstellung fängt pünktlich an, oder wie?
Am Staatstheater wird viel zu viel Geld für Materielles und Gehälter ausgegeben, echte Kunst braucht keine Berge von Geld, sondern talentierte Menschen, gute Ideen und Hingabe. Die Tatsache dass Inszenierungen am Staatstheater Technisch immer aufwändiger werden, zeigt wie das künstlerische Niveau sinkt und sinkt.
Eines noch: viel zu viele Tänzerinnen des Stuttgarter Balletts haben Essstörungen und Reid Anderson tut nichts dagegen, Hauptsache dünn. Seit Marcia Haydeé nicht mehr dort leitet, geht es vor allem darum, Skelete mit Muskeln auf die Bühne zu zeigen.

Ich verstehe immer besser warum Kunst als Therapie so erfolgreich ist (und suchtig macht es ofensichtlich auch)

Kunst ist genau so notwendig wie Religion, Gummibärchen oder Laubblässer.

Jeder Cent, der ins Staatstheater fliesst, ist besser als in die Fußballopern in der LHS

@KeKa
Zitat:"Einzige Unwissender hier bist offensichtlich Du, denn jeder der sich mit Kunst auskennt, weiß, dass hinter die Kulissen alles anders als Show Business sondern don't show business läuft. "
Auch, wenn es bei manchen Forumsteilnehmern an Umgangsformen und sprachlichem Verständnis mangelt, so wage ich doch eine Interpretation Ihres Satzes und komme zu dem Ergebnis, daß Sie das Gleiche aussagen wollten, wie ich oben geschrieben habe.

Zitat:"...echte Kunst braucht keine Berge von Geld, sondern talentierte Menschen, gute Ideen und Hingabe."
Auch hier stimme ich Ihnen zu. Doch Ihrer und der Argumentation Ihrer Kollegen oben zufolge entsteht im Staatstheater in Stuttgart keine Kunst. Dies halte ich dann doch für ein wenig zweifelhaft.

Zitat:"Chor-Opernsänger haben ein monatliches Gehalt von etwa 4.000€ Brutto"
Wo ist Ihr Problem? Verdienen Sie etwa weniger? Das würde die Tonalität erklären, die hier herrscht.
Um gute Leute zu bekommen, muß man anständig zahlen. In der Kunst wie in der Wirtschaft. Sonst versinkt eine Spielstätte wie das Staatstheater in der Bedeutungslosigkeit.
Die Folge daraus: Die Mitarbeiter werden arbeitslos. Alle. Auch jene, die weniger als 4000 Euro verdienen (die genau genommen zuerst).

Was das Hotel angeht: Das ist normal so. Wem das nicht gefällt, muß dort nicht arbeiten - es wird niemand gezwungen.
Außerdem: Was wollen Sie aussagen? Daß die Künstler auch im 2*-Haus schlafen sollen, um Geld zu sparen? Denken Sie nach...siehe oben...gute Leute...
Oder daß die Statisten (!) im 4*-Haus schlafen sollten (falls das nicht ausgebucht war)? Im letzteren Fall konterkarrieren Sie Ihre eigene Argumentation. Hier müsste dann auch wieder die Förderung erhöht werden.

Zitat:"Habe ich es richtig verstanden? Es ist völlig in Ordnung Tauben zu erschießen, Hauptsache die Vorstellung fängt pünktlich an, oder wie?"
Ich bin ein großer Tierfreund, doch hier lautet die Antwort Ja.
Unabhängig davon, daß wir in Stuttgart eine Taubenplage haben und trotzdem nicht vor jeder Vorstellung aus Spaß ein paar Tierchen erschossen werden:
Das Problem, lieber KeKa, ist nicht der Beginn der Veranstaltung, sondern die potentielle Störung derselben. Und hier entsteht im Zweifelsfall recht großer finanzieller Schaden.
Das einzige, was ich zugegebenermaßen bemerkenswert finde (so es denn wahr ist): Was macht eine scharfe Waffe im Staatstheater?

Zum Thema Ratten: Hier liefern Sie, ohne es zu ahnen, eine weitere Steilvorlage für die Forderung nach MEHR Geld für's Theater.
Zweifelsfrei haben Sie Recht - eine Ertüchtigung der Baulichkeit und eine Schulung des Personals zum Thema Hygiene, Lebensmittellagerung & Co würden einen erneuten Rattenbefall verhindern oder zumindest eindämmen. Doch: Beides kostet Geld (was momentan eben fehlt).
Und solange das Geld nicht da ist, kommen die Ratten, die Sie lebend fangen und draußen aussetzen, einfach wieder zurück (warum auch nicht, dachte die Ratte). Deshalb ist es im Sinne der Mitarbeiter natürlich besser, diese Krankheitsüberträger dauerhaft unschädlich zu machen.

Kurz zum technischen Aufwand: Sind Lichtdesigner, Videokünstler oder Kulissenbauer/Bühnenmaler etwa keine Künstler? Da wäre ich an Ihrer Stelle ein bißchen vorsichtiger...

Zu guter Letzt noch eine Anmerkung zum Thema "dünne Tänzerinnen":
Ich gebe Ihnen absolut Recht, daß in der Kunst wie in der Mode die aktuelle Mager-Präferenz deutlich übertrieben und für die betroffenen Frauen und Männer langfristig schlecht ist. Keine Frage.
Doch das hat absolut nichts mit der Förderung des Theaters zu tun, sondern mit der Einstellung der Verantwortlichen einerseits und mit der Akzeptanz durch das Publikum andererseits.

Diese Forderung ist nicht zu ertragen. Obwohl schon mehrfach kommentiert, kann man das einfach nicht so stehen lassen.
1. Was haben Ratten und Tauben mit den Subventionen zu tun? Genauso Magersucht im Ballett?
2. Oper und Ballett sind immer gut besucht und häufig ausverkauft. Selten bleibt im Stuttgarter Opernhaus eine nennenswerte Anzahl an Plätzen leer. Damit angemessene Preise (siehe 4.) angeboten werden können um eben nicht nur die "Reichen zu fördern", ist Subvention notwendig.
3. Nicht nur in Stuttgart ist und bleibt Kultur subventioniert. "Kultur" (ein durchaus schwieriger Begriff) erst macht unsere Gesellschaft zu einer menschlichen Gesellschaft, denn zu dieser gehören seit jeher Kunst und Kultur. Wenn wir Kunst und Kultur abschaffen, schaffen wir uns selbst ab!
4. Woher kommt der Irrglaube Kultur sei elitär? Karten am Staatstheater sind in allen Sparten für ca. 10 € zu erhalten. Schüler und Studenten erhalten in diesem Budget sogar die besten Plätze (vordere Parkettreihen, Logen). Im Vergleich muss man im angeblich "volksnäheren" Musical mit ca. 50 € für die billigste Karte rechnen!
5. Dass die Sänger der Oper im Luxus schwelgen ist nichts als ein Gerücht. Im Vergleich zum jahrelangen Studium, zahlreichen Proben, Üben, Unterricht (den die meisten Sänger ihr Leben lang immer wieder nehmen) und gar nicht erst zu sprechen von dem unglaublichen Druck, der auf Solisten aber auch Choristen lastet ist das Gehalt meist ein Witz! Und reich wird in dieser Branche generell kaum einer.
6. Dass das Staatstheater sich bemüht modern und zeitgemäß zu sein, ist ihm hoch anzurechnen und dass gerade in Stuttgart auch in Form von Junger Oper, Sitzkissenkonzerten etc. versucht wird junges Publikum zu erreichen, kann im Sinne einer kulturellen Bildung nur begrüßt werden!
7. Dass auch Subkultur, sowie kleine Kunst- und Kultureinrichtungen gefördert werden müssen, steht außer Frage. Das muss aber nicht vom Budget des Staatstheaters gekürzt werden!

Es ist wirklich erschreckend, dass immer wieder Forderungen nach Kürzung oder gar Streichung von Kultur laut werden und dass kulturelle Institutionen wie die Oper trotz (oder wie hier, gerade wegen) zahlreicher Bemühungen um Zugänglichkeit als elitär, unbezahlbar und als "Reichenveranstaltungen" gelten.

mir graut vor solchem kunstverständnis! ich habe über 20 jahre im staatstheater gearbeitet (technik) und es gibt viel zu kritisieren - auch daran, dass manche regisseure so wenig vorstellungsvermögen haben, dass sie ein bühnenbild erst komplett sehen müssen, damit sie es beurteilen können.
aber zur freiheit der kunst gehört auch die freiheit, zu irren! und wer sich um ratten und tauben sorgen macht, ohne z.b. dran zu denken, unter welchen bedingungen theater auch produziert wird - 7 tage die woche, in schichten von 7 bis 23 oder 24 uhr, die/der hat irgendwelche prioritäten falsch verstanden.
die hohen subventionen gehen im übrigen zu ca. 85% für "personalkosten" drauf - sei's für die schauspielerInnen, sängerInnen, tänzerInnen, das orchester oder sei's für die technik und werkstätten - arbeitsplätze von 1.300 menschen.
und ohne subvention wären theater & oper & ballett veranstaltungen, die sich tatsächlich nur die reichen leisten könnten - aber mal echt reiche! - und nicht hunderttausende im jahr.

wenn mensch kunst & kultur für geldverschwendung halten will - gebongt! ich fallen aber einige milliarden verschwendeter öffentlicher mittel ein, z.b. für die lbbw, von denen alle theater in stuttgart incl. sämtlicher laienbühnen jahrzehntelang leben könnten.

Hallo, geht´s noch??
es scheint mir als wollten Sie sich an Ihrem ehemaligen Arbeitgeber rächen....
Bitte das Staatstheater weiter mit viel Geld fördern!! Die machen tolle Arbeit!!!!
Dort sind die besten Schauspieler Stuttgarts und die besten Sänger, zu bewundern.
Die besten Bühnenbildner und die besten Regieseure;
Ich geh dort andauernd in die Vorstellungen und bedauere es zutiefst, dass uns das Schaupiel und nun aufgrund der Pannen monatelang vorenthalten bleibt.
Fördern!!!

Als ehemaliger MA des Staatstheaters, der am Fördertopf 14 Jahre gesaugt hat, haben Sie ja jetzt gerne die Möglichkeit durch Bezahlen einer Spende an die Stadt Stuttgart und Verzicht auf die Zahlung der erworbenen Renten, Ihr 'Gesauge' wieder zurück zu bezahlen. Wir danken schon im Voraus. Im übrigen bezeichne ich mich im finziellen Sinn nicht als reich, eher arm und ich bin froh mir ein Ballet auch einmal live ansehen zu können.