Notvorrat - Die Stadt soll informieren

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Sicherheit, Ordnung
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

59
weniger gut: -185
gut: 59
Meine Stimme: keine
Platz: 
2784
in: 
2013

Meiner Meinung nach wird das Thema der privaten Notbevorratung sträflich vernachläßigt.
Notsituationen oder Katastrophen können jederzeit eintreffen, auch wenn wir das nicht hoffen, und die Nahrungsmittel und Kühlketten unterbrechen.
Gerade in einer Großstadt wie Stuttgart wird dann schnell nur noch auf dem Zahnfleisch gegangen.
Die meisten Menschen bevorraten ja gar nicht mehr(wie das noch vor einigen Jahrzehnten üblich war), sondern kaufen jeden oder alle zwei Tage im Supermarkt ein. Was aber würde passieren wenn die Supermarktregale mal leerblieben oder kurzeitig kein Nachschub in Sicht wäre.
Die Folge wären massive Hamsterkäufe, Panik, und im schlimmsten Fall der Zusammenbruch der Öffentlichen Ordung.
Ich finde man sollte die Bürger darauf hinweisen, aufklären, und sie immer wieder daran erinnern z.B. mit ausgelegten Bröschüren in den Bürgerbüros und vielleicht auch mit Vorträgen.

Die Kosten wären also sehr gering, mit gleichzeitig ziemlich großer Wirkung.

Gemeinderat prüft: 
nein

Kommentare

10 Kommentare lesen

Aber wir leben doch in einem kapitalistischen Wirtschaftssystem, sozusagen im Paradies, da ist sowas doch undenkbar. Der Markt, die Wirtschaft und die Investoren haben doch immer recht, oder nicht?! Ernsthaft: Würde es offiziellen Zweifel geben dass das derzeitige System "Privateigentum an Produktionsmittel" nicht funktioniert gäbe es einen Aktiensturz, allein deshalb würde das die Stadtverwaltung doch nie tun. Trotz aller Skepsis was den Realitätsbezug angeht: Der Vorschlag hat meine volle Unterstützung!

Ich weiß nicht... ich kenne das aus meiner Kindheit, da gab es solche Infozettel noch, aber da gab's auch noch Sirenen-Tests. Man hatte in den 70er, Anfang der 80er Jahre ja auch noch konkrete Befürchtungen, da hätte ja auch der Russe vor der Tür stehen können (überspitzt gesagt). Heute jedoch? Ich persönlich habe jetzt keine große Angst vor irgendeiner Katastrophe, die dazu führen könnte, dass es zwei Tage lang nix im Laden gibt. Das Bedürfnis da aufzuklären ist m.E. nicht wirklich da.

Grds. denke ich auch dass ein Notfallplan nicht schaden kann. Auch ohne die zynische Ironie von Vaihinger. ;)

Ein guter Vorschlag.
Gerade im Bereich Zivilschutz wähnen wir uns m.E. zu sicher. Die von einem Vorredner angesprochenen Sirenen sind ein gutes Beispiel.
Auch wenn die Eintrittswahrscheinlichkeit sehr niedrig ist, ist der Impact in einer Großstadt tatsächlich erheblich höher als auf dem Land.
Deshalb: Mehr Aufklärung, mehr passiver Schutz!

Der Vorschlag ist wohl etwas aus der Zeit gefallen.
Die Leute haben eben von unseren tollen Industriekapitänen gelernt und bevorraten "just-in-time". Das Problem der Bevorratung wurde an den nächsten Discounter "outgesourcet".

@Liamara: Können Sie sich an die Katastrophe von Tschernobyl erinnern? Danach setzten auch in Stuttgart Hamsterkäufe ein und sämtliche Konserven waren aus den Regalen verschwunden. Man kann manchmal die Katastrophen nicht vorhersehen - und was wäre der Fall wenn ein AKW in unserer Nähe einer SuperGAU hätte?

@ Lleyton
Zitat: "Der Vorschlag ist wohl etwas aus der Zeit gefallen."

Nein, das finde ich nicht. Katastrophen oder Ausnahmezustände mit hoher Wirkkraft entstehen schnell und sind i.d.R. nicht vorherzusehen. Sie haben in Großstädten im Vergleich erheblich größere Schäden zur Folge als auf dem Land.

Dem Rest Ihrer Einlassung kann ich allerdings vollkommen zustimmen. Genau das ist das Problem. :-)

Leider ist unsere extreme Gefährdungslage aus dem öffentlichen Bewusstsein komplett verschwunden. Denken Sie doch daran zurück, wie viele Menschen diesen Winter an Grippe erkrankt waren. Nehmen Sie jetzt einmal an, es handele sich um ein besonders aggressives, hoch ansteckendes, tödliches Grippevirus. Ín extrem kurzer Zeit würde unser gesamtes öffentliches Leben zusammenbrechen, wenn eine lawinenartig anwachsende Zahl von Menschen in Quarantäne müsste. Ärzte, Krankenschwestern, Bus- und Lokfahrer, Mitarbeiter in Wasserwerken, LKW-Fahrer usw. - ruckzuck hätten wir den Notstand in Kliniken und in allen Bereichen der öffentlichen Daseinsvorsorge. Allein unser Logistiksystem hängt im Grunde an einem seidenen Faden, weil hier so viele Rädchen ineinander greifen. Innerhalb von wenigen Tagen wären sämtliche Läden leergekauft - oder geplündert, wenn Panik ausbricht. So wichtig ich das Anliegen in Bezug auf Notvorrat aus diesen Gründen finde, so wenig glaube ich, dass der "Obrigkeit" daran gelegen ist, hier Ängste zu wecken. Lieber hofft man, dass alle Katastrophenszenarien auf Hollywood und Japan beschränkt bleiben..

Ob aus der Zeit gefallen, oder nicht. Ich sehe Stuttgart nicht in der Verantwortung die Bürger darüber aufzuklären. Ich lehne es sogar ab, dass Stuttgart Steuergelder dafür verschwendet und damit in meine Privatspähre eindringt.

In der Tat gibt es immer (Rest-)Wahrscheinlichkeiten mehr oder weniger unwahrscheinlicher Ereignisse, die eintreffen können. Ein Meteoriteneinschlag von einem Körper wie z.B. dem Asteroiden 2012 DA 14 (flog innerhalb der Bahn der geostationären Satelliten an der Erde vorbei) in diesem Winter in Stuttgart hätte den weitgehenden Zusammenbruch der Infrastruktur zur Folge, von den unmittelbaren Schäden ganz abgesehen. Auch die Finanz- und Wirtschaftskrise kann im Extremfall direkt oder indirekt noch zu katastrophalen Versorgungsengpässen führen, zahllose andere Krisensituationen sind denkbar.