Zusammenlegung der VVS-Zonen im Stadtgebiet

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Busse, Bahnen (ÖPNV)
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

372
weniger gut: -24
gut: 372
Meine Stimme: keine
Platz: 
15
in: 
2011

Das Modell der Zonen im Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) hat sehr kleine und teure Zonen. Alleine die Stadt Stuttgart (rund 600.000 Einwohner) ist in zwei Zonen eingeteilt – 10 und 20. Dies ist nicht nur unnötig komplex und oft schwer verständlich, sondern erzeugt besonders für die Menschen an den Zonengrenzen mitten im geschlossenen Stadtgebiet Mehrkosten auch für vergleichsweise sehr kurze Fahrstrecken.

Die Stadt Stuttgart sollte sich daher zumindest für eine Zusammenlegung der Zonen 10 und 20 zu einer Kernzone einsetzen, und, zumindest vorübergehend, die entstehenden finanziellen Nachteile für die betroffenen Verkehrsbetriebe im VVS mittragen.

Gemeinderat prüft: 
ja
Umsetzung und Prüfung
Von keiner Gemeinderatsfraktion beantragt

Stellungnahme der Verwaltung: 

Da das Themenfeld „Tarifzonenplan – Tarifzonenstruktur“ sich immer wieder auch in öffentlicher Diskussion befindet, wurde 2009 die Thematik mit Hilfe eines unabhängigen Gutachters, dem Büro Probst & Consorten Marketing-Beratung (Dresden) untersucht. Der Gutachter kam dabei zu folgenden Schlüssen:

  • Grundsätzlich werden Struktur, Größe und Einteilung der VVS-Tarifzonen vom Gutachter als leistungsgerecht, ergiebig und transparent dargestellt.
  • Der Kunde muss sich nicht zwangsläufig mit der Tarifzoneneinteilung beschäftigen, da moderne Vertriebstechnik die Tariffindung erleichtert.
  • Die meisten deutschen Großstädte sind – im Gegensatz zu Stuttgart – in einer einheitlichen Tarifzone zusammengefasst. Die Reduzierung auf eine Tarifzone ist auch in Stuttgart grundsätzlich möglich. Bei der Bildung eines einnahmenneutralen Mischpreises würden jedoch rund 60 Prozent der Fahrgäste innerhalb Stuttgarts einen höheren Fahrpreis bezahlen müssen. Es erscheint fraglich, ob dies bei den Stuttgarter Fahrgästen Akzeptanz finden könnte.
  • Die Bildung einer Großzone Stuttgart würde mit Sicherheit auch die Forderung nach weiteren Großzonen im Umland nach sich ziehen. Die durch Großzonen entstehenden Mindererträge hätten alle Fahrgäste über höhere Fahrpreise zu finanzieren, weil größere Zonen nicht zum erforderlichen Neuverkehr führen. Die zuständigen VVS-Gremien haben sich zuletzt 2009 mit der Thematik befasst und haben entsprechend dem Votum des Gutachters keinen Handlungsbedarf erkannt.

Kommentare

13 Kommentare lesen

Da gab es doch schon mal so ähnlich als „Extra-Ticket“ für das Stadtgebiet Stuttgart. Warum nicht so ähnlich wie im KVV oder im VRN lösen, mit Extra-Preis (ein bisschen teurer) für die dortigen Großstadt-Waben Karlsruhe/ Mannheim/...?

Bei der Gelegenheit könnte man eigentlich gleich das gesamte Tarifzonensystem ausmisten... Beispiel Esslinger Filder: 3 Zonen!
Beispiel Ludwigsburg/Regionalexpress: Bi-Bi, eine Zone, Besigheim nächste Zone usw.

Mopple,
ja, über die Details soll sich dann der Gemeinderat Gedanken machen, was überhaupt gemacht werden "kann" ... Hauptsache es wird mal.

MCBuhl,
würde ich mir auch wünschen... Wenn wir Glück haben, und der Antrag wird angenommen, wird das ein Impuls sein, das Zonenmodell im VVS allgemein zu überarbeiten...

(Klar würde ich mir da noch "viel" mehr Verbesserungen im VVS wünschen, aber immer einen Schritt nach dem anderen, und vor allem erstmal etwas, wo der Gemeinderat auch nur schwer nein sagen kann ;-) )

Schöner Vorschlag!
Die 10er- und 20er-Zone zusammenfassen und bei der Gelegenheit gleich die weiteren Zonen wenigstens als Ringe und nicht als Kreissegmente aufbauen. Und das bitte nicht mit erhöhten (z. B. addierten Preisen), sondern günstiger als bisher. Dann klappt es sicher bei einigen, vom Auto auf VVS umzusteigen.

Das Problem bei der Zusammenlegung der Zonen 10 und 20 ist die notwendige Zustimmung der Region. Der Vorschlag wurde bereits geprüft und abgelehnt, da durch die Verringerung der Anzahl der Zonen für alle Mindereinnahmen entstehen, die durch Preiserhöhungen ausgeglichen werden müssten. In Stuttgart würde dadurch der Preis für eine Zone erheblich steigen. Deshalb ist im Moment der bessere Vorschlag einen Fahrschein für die Zonen 10 und 20 einzuführen, das so genannte Stuttgart-Ticket. Das gab es schon einmal: eine Fahrt durch zwei Zonen 20, 21 ,22 wurde als eine Zone gewertet. Diese Einführung wurde nur Stuttgart betreffen. könnte also der Stuttgarter Gemeinderat allein entscheiden. Er müsste nur einen Ausgleich für die zu erwartenden Mindereinnahmen zahlen (wie Fellbach mit seinem Umweltticket).

Das Problem bei der Zusammenlegung der Zonen 10 und 20 ist die notwendige Zustimmung der Region. Der Vorschlag wurde bereits geprüft und abgelehnt, da durch die Verringerung der Anzahl der Zonen Mindereinahmen entstehen, die durch Preiserhöhungen ausgeglichen werden müssten. In Stuttgart würde dadurch der Preis für eine Zone erheblich steigen. Deshalb ist im Moment der bessere Vorschlag einen Fahrschein für die Zonen 10 und 20 einzuführen, das so genannte Stuttgart-Ticket. Das gab es schon einmal: eine Fahrt durch zwei Zonen 20, 21 ,22 wurde als eine Zone gewertet. Diese Einführung wurde nur Stuttgart betreffen. könnte also der Stuttgarter Gemeinderat allein entscheiden. Er müsste nur einen Ausgleich für die zu erwartenden Mindereinnahmen zahlen (wie in Fellbach mit seinem Umweltticket). Außerdem könnte er den Preis für das Stuttgart-Ticket selbst festlegen - z.B. 1,50 €. Dazu gibt es ebenfalls einen Vorschlag.

anderes Beispiel für schlecht eingeteilte Zonen:
Wenn man eine einzige Haltestelle von Rohr nach Goldberg fahren will, so sind das gleich zwei Zonen.

Das hat zur Folge, wenn man beispielsweise von Schwabstrasse nach Goldberg fährt, dann sind das vier Zonen für 17 Minuten Fahrzeit.
Das ergibt einen Fahrpreis fürs Einzelticket von 4,50 € oder 1.083 € im Jahr fürs Jobticket (Gegenwert von 9 Monatskarten)

Im Unterschied dazu kann ich von Vaihingen durch die ganze Stadt bis Fellbach für 2,50 € fahren in 26 Minuten (das wiederum finde ich völlig ok)

Ich kann sogar von Rohr in 28 Minuten bis Fellbach für 2,50 € fahren, von Rohr bis Goldberg sind es nur 5 Minuten und kosten ebenfalls alleine schon 2,50 €
Wo bleibt da die Verhältnismäßigkeit?

Gerlingen gehört von der VVS-Anbindung eher zu Stuttgart, als zu Ludwigsburg.
Auch hier sollte man die 3. Zone einsparen.

+ verbilligen der Tarife, wenn man die Bürger zum Verzicht auf Auto bewegen will (Tageskarte in Stuttgart ist um 50% teurer als in Berlin)

Diese Zoneneinteilung ist ein Dauerbrenner seit Jahren - und es tut sich nichts. Darauf können wir wahrscheinlich noch Jahrzehnte warten. So wie es bisher läuft, bedeutet eine Zusammenlegung der Zonen 10 und 20 zu einer Zone für uns in Stuttgart eine deutliche Preiserhöhung für den 1-Zonen-Preis. Das wollen wir sicher nicht. Deshalb bevorzuge ich den Vorschlag "Stuttgart-Ticket für 1,50 €". Da könnte der Stuttgarter Gemeinderat zeigen, ob er den Nahverkehr in Stuttgart wirklich fördern will. Wir haben doch jetzt eine andere Mehrheit im Gemeinderat. Wo bleibt die neue Politik der Grünen? Schon wieder soll der Preis zum 1. Januar um 2,9 % erhöht werden!

Überhaupt sollte es in erster Linie Aufgabe der Stadt sein, den Bürgern einen möglichst günstigen ÖPNV anzubieten, statt sich auf verschwenderische, den Nah- und Regionalverkehr übersehende Großprojekte einzulassen.