Heutzutage kennt jeder von uns die Bilder aus der Intensivtierhaltung, weiß um die Problematik von Antibiotika-Rückständen oder ist im Bilde über die extreme Ressourcenverschwendung, die durch die Produktion tierischer Produkte zustande kommt. Laut dem Klimaschutz-Bericht des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) aus dem Jahr 2008 weist die Zusammensetzung des Speiseplans das größte Einsparpotenzial für Treibhausgasemissionen auf.
Die Stadt Stuttgart kann hier mit gutem Beispiel vorangehen. Ernährungs- und umweltwissenschaftliche Empfehlungen sollten endlich auch im alltäglichen Leben umgesetzt werden. Öffentliche Einrichtungen der Stadt könnten ein Signal für mehr Nachhaltigkeit und Gesundheitsprävention setzen, indem sie in allen öffentlichen Einrichtungen pflanzenbasierte Gerichte anbieten. Grundvoraussetzung hierfür sind die klare Kennzeichnung pflanzlicher und klimafreundlicher Gerichte sowie eine offene Kommunikation der Vorteile für Gesundheit, Umwelt und Tiere. Insbesondere städtische und öffentliche Einrichtungen sollten mit mindestens einem rein pflanzlichen Gericht täglich und explizit beworbenen Veggie-Tagen eine Vorbildfunktion einnehmen.
Was ebenfalls durch den BMELV-Bericht bestätigt wird: Für die Stadt ergeben sich durch diese Maßnahmen keinerlei Mehrkosten, ganz im Gegenteil. Gesunde, pflanzliche Produkte aus der Region Stuttgart sind nicht teuer, und der Einkauf dieser Lebensmittel unterstützt zudem die ortsansässigen Gemüseproduzenten, was sich wiederum positiv in steigenden Gewerbesteuereinnahmen der Stadt äußert.
Ein Drittel der Kosten des Gesundheitssystems sind bereits heute auf ernährungsbedingte Krankheiten zurückzuführen, die sich aus dem hohen Konsum tierischer Produkte ergeben. Die pflanzenbetonte Ernährung kann dieser Entwicklung nicht nur vorbeugen, sondern sogar gegensteuern.
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