Deutschunterricht für (vor allem Grundschul-)Kinder mit Mirgrationshintergrund durch qualifizierte DAF-Lehrkräfte

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Schulen, Bildung
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

255
weniger gut: -112
gut: 255
Meine Stimme: keine
Platz: 
411
in: 
2013

Es ist utopisch zu glauben, daß ein Grundschullehrer in der Lage ist, neben seinem normalen Unterricht, die Sprachkompetenz von Kindern mit Migrationshintergrund so zu fördern, daß diese in 2-3 zusätzlichen Unterrichtsstunden pro Woche eine gefestigte Zweisprachigkeit erlangen können.

Es wäre sehr gut investiertes Geld hier qualifizierte DAF-Lehrkräfte zu bemühen, die wissen, wie man Deutsch als eine Fremdsprache vermittelt und unterrichtet - (DAF=Deutsch Als Fremdsprache).

Gemeinderat prüft: 
nein

Kommentare

9 Kommentare lesen

Daheim muss Deutsch gesprochen werden. Das ist wichtig. Allgemein denke ich aber nicht das wir bei Kindern mit der Sprache ein Problem haben..

Doch, ich denke auch, dass es hier ein Problem damit gibt.
Es gibt Schulen, da werden Kinder "eingeliefert", die kein deutsch sprechen oder verstehen. Das Elternhaus kümmert sich nicht im geringsten darum (kommt auch nicht zu Elternabenden) und bringt seinen Kindern eher noch bei "Das ist eine Lehrerin, die hat Dir nix zu sagen".
Meiner Meinung nach ist hier anzusetzen und die viel gewünschte Integration auf der "anderen Seite" (den Migrationsunwilligen) voranzutreiben.
Die bisher eingesetzten Lehrer können das wirklich nicht leisten: Neben den verhaltensauffälligen Kindern, die sie beschulen sollen, auch noch Grundlagen der deutschen Sprache beizubringen.

Von daher halte ich den Vorschlag für sinnvoll und werde ihn unterstützen!

Das ist ein wirklich ganz wichtiges Thema! Ich mache seit Jahren 3x wöchentlich (z.Zt. 3.Kl.)Hausaufgabenbetreuung in einer Stuttgarter Grundschule. Wir betreuen fast ausschließlich Migrantenkinder. Die Kinder haben einen eingeschränkten Wortschatz und können in diesem Punkt auch nicht von Ihren Eltern unterstützt werden, deren Worschatz sich häufig auch in Grenzen hält. Die Kinder haben oft ein hohes Potential, das mangels Sprachkenntnissen nicht ausgeschöpft werden kann. Beispiel:das Kind ist in Mathematik sehr gut, kann aber die Textaufgabe nicht verstehen und damit auch nicht lösen. Hier muss wirklich noch viel getan werden um die viel beschworenen "Chancengleichheit" ein bisschen voran zu bringen.

Dies ist wirklich ein Problem. An unseren Stuttgarter Schulen scheitern hier geborene Kinder, da zuhause kein Deutsch gesprochen wird. Das muss aufgefangen werden. Nicht nur an Grundschulen, sondern auch an Haupt- und Realschulen gibt es leider Kinder, die einen hohen Förderbedarf haben. Es ist hier in Stuttgart keine Seltenheit, dass Stuttgarter Kinder gebrochenes Deutsch sprechen. Deswegen unterstütze ich diesen Antrag.

Generell müsste die "Deutsch als Fremd-/Zweitsprache"-Kompetenz der Lehrer gesteigert werden, denn mit normalem Deutschunterricht kommt man in mehrheitlich fremdsprachig aufgewachsenen Klassen nicht weit. Das ist jedoch eine Aufgabe des Landes. Um die Startchancen zu erhöhen, sollte die Sprachförderung bereits in den Kitas beginnen. In den Grundschulen könnte durch den Einsatz individueller Mentoren (z.B. Oberstufenschüler, Studenten) Unterstützung gegeben werden. Es gibt bereits gute Projekte (MefJu, Agabey-Abla, ...), die durch eine stärkere Förderung ausgeweitetet werden könnten.

Das stimmt, ich kann nicht mit einer halben Klasse normalen Unterricht machen und den anderen Deutsch sprechen beibringen. Außerdem habe ich einen Bildungsplan zu erfüllen! Es muss noch viel früher angesetzt werden. Wir Lehrer haben wenigstens (oft) Deutsch studiert. Die Hauptentwicklungsphasen beim Sprachen lernen liegen jedoch im Kindergartenalter. Dort trifft man kaum auf geschulte Sprachförderkräfte.

Auch Jugendliche / junge Erwachsene mit einem Migrationshintergrund in weiterführenden Schulen haben oft sprachliche Probleme. In Alltagsgesprächen bemerkt man es meist nicht. Im Unterricht wird dann offenbar, wie gering der Wortschatz und wie unzureichend die Grammatik sind, vom Rechtschreiben ganz zu schweigen.

Dies ist eine dringend notwendige Aufgabe. Kinder und Jugendliche müssen -beginnend mit Kita und Vorschule- spätestens in den ersten Grundschul-Jahren soviel deutsche Sprach-Kenntnisse erhalten, dass keine sprachlichen Unterschiede zu den anderen Kindern bestehen. Wie anders sollen sonst die gerade in BW und Bayern bestehenden Bildungs-Defizite der Migranten-Kinder beseitigt werden ? Diese Benachteiligung (Stichwort: Fehlende "Gymnasiums-Empfehlungen" für diese Kinder) muss endlich beseitigt und Chancen-Gleichheit hergestellt werden. Nicht jedes Kind ist eine Muhtarem Aras oder ein Cem Özdemir.

Ja, aber Finanzierung nach dem Verursacherprinzip.