Initiative der Stuttgart-Marketing GmbH für mehr Toleranz und Offenheit starten

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Soziales
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

214
weniger gut: -193
gut: 214
Meine Stimme: keine
Platz: 
1920
in: 
2017

Immer mehr Bürger meinen die anderen Bürger anhalten zu müssen, sich nach ihren eigenen Vorstellungen verhalten zu müssen und ihre Lebensgewohnheiten entsprechend zu ändern. Oft wird deshalb nach noch mehr Verboten, Geboten und anderen Zwangsmaßnahmen geschrien (sieht man auch hier an vielen Vorschlägen). Das ist spießig, intolerant und macht uns alle nur noch unfreier und erschwert das Zusammenleben - vor allem zwischen jung und alt, Frauen und Männern, Rauchern und Nichtraucher, Eltern und Kinderlosen, Hundeführer und Nichthundeführer etc. Darum sollte ein Rock, äh, ein Ruck durch Stuttgart gehen, der den Menschen wieder ins Bewusstsein ruft: leben und leben lassen. Die Schwaben können alles außer hochdeutsch? Können wir auch weltoffen, tolerant und respektvoll gegenüber der Lebensweise der eigenen Mitbürger?? Die Stadt sollte zum Beispiel mit einer Plakataktion/Radiospots und so weiter, mit einem entsprechenden Slogan wie "Deine Art, meine Art" dafür werben und so das Image der Stadt und von uns Schwaben aufpolieren. Wir hocken im Kessel, stehen aber für ganz Baden-Württemberg und wir haben viele tolle "Cleverle", von denen aber viele nach Berlin und andere, für ihre Offenheit durchaus bekanntere Städte, gegangen sind. Muss des denn sei???

Wenn wir die Stadt (vor allem für Junge) lebenswert halten und damit die klugen und unternehmerischen Köpfe nicht abwandern, dann wirkt sich das auch im Stadtsäckl positiv aus. Aber eben nur, wenn man sich privat und beruflich frei entfalten kann. Stuttgart ist im Vergleich zu ähnlichen Städten ohnehin schon ein "Altenheim". Wer pflegt die Alten, wenn die Jungen weg sind?

P.S. In einer Stadt soll es urban sein. Dazu gehört zum Beispiel auch mal ein leerer Pappbecher im ÖPNV, ein Punk im Straßenbild, ein Raucher, Musik auf der Straße, Spinner die Stände in der Fuzo aufbauen, Jugendliche, welche die Füße in der Bahn auf den Sitzen ablegen und Eltern und Senioren, die wissen, sie sind in der Stadt und nicht auf dem Land!

Kommentare

8 Kommentare lesen

Ich bin gegen die Aktion. Ich will nicht, dass Leute ihre Füße in der Bahn auf den Sitzen ablegen oder leere Pappbecher liegen lassen. Das ist gerade das schöne an Stuttgart, dass das hier zumindest seltener passiert als in Berlin oder Köln, wo man sich ekelt, die Stadtbahn zu betreten vor lauter Dreck, und an jeder Ecke angepöbelt oder angebettelt wird (ja, ich weiß, in Berlin heißt das "Schnoddrigkeit", ich nenne es einfach unfreundlich).

Ich kann übrigens kaum glauben, dass jemand ein solches Verhalten sogar noch als gut und richtig propagiert. Außerdem halte ich Stuttgart jetzt schon für weltoffen, die gelungene Integration beweist das mehr als Pappbecher im ÖPNV. Da braucht es keine Radioaktion.

Jetzt muß ich doch nochmal nachfragen:
Der Vorschlag zielt auf eine Marketing-Kampagne ab, die - um es überspitzt zu formulieren - die Vermüllung der Stadt (s. Pappbecher) und regelwidriges Verhalten (s. Füße auf den Sitzen) propagiert? Das tun die Leute auch ohne Kampagne (wie andere Einlassungen in diesem Forum zeigen), das muß man nicht noch anregen.

Darüber hinaus (Zitat): "Oft wird deshalb nach noch mehr Verboten, Geboten und anderen Zwangsmaßnahmen geschrien (sieht man auch hier an vielen Vorschlägen). Das ist spießig, intolerant und macht uns alle nur noch unfreier und erschwert das Zusammenleben..."
Freiheit entsteht erst, wenn sich alle an Regeln und Gebote halten. In deren Rahmen ist jeder frei. Regeln erschweren das Zusammenleben nicht, sie machen es erst möglich.

Wenn sich Einzelne den Regeln widersetzen und anderen dadurch Schaden zufügen (Rauchen, Vermüllung, Lärm, etc.), dann entstehen Nachteile, Ärger und Ablehnung - die manche dann mit Intoleranz und Spießigkeit verwechseln.

Ich finde, man kann sich in Stuttgart sehr wohl privat und beruflich frei entfalten. Wem es hier zu "dörflich" ist, der mag gern weg in eine andere Stadt ziehen; das gab es schon immer. Wie aber der Wohnungs- Arbeitsmarkt zeigt, gibt es auch genügend Leute, die das Gegenteil tun. Allein deshalb wäre eine solche Kampagne obsolet.

Also, in London wird schon die kleinste Hinterlassenschaft empfindlich geahndet und keiner käme auf die Idee London deshalb des hinterwäldlichen Verhaltens zu bezichtigen.

Es kann ja wohl nicht ernst gemeint sein, dass die Stadt Werbung betreiben soll, Pappbecher liegen zu lassen, Füße auf die Sitze der Bahn zu legen, Raucher unterstützen und illegale Stände in der Fußgängerzone gut heißt!
Stuttgart hat ein massives Problem mit der Vermüllung von öffentlichen Plätzen. Schauen Sie sich mal die Marienstraße an einem Samstag an. Dort liegen genügend Hinterlassenschaften herum - ganz ohne Werbung!

Sehr seltsame Definition von Urbanität!

Toleranz kann auf zwei verschiedene Arten ausgelegt werden. Der Eine sagt: "Ich bin tolerant weil ich das Rauchen eines Anderen toleriere.", der Andere sagt: "Sollen doch die Einen tolerieren, dass ich rauche."
Ich glaube, dass mit Ihrem Vorschlag genau die, die sowieso schon tolerant sind, ausgenutzt und benachteiligt werden.

Die eigene "Freiheit " hört da auf, wo die Freiheit der Anderen beeinträchtigt wird
Hätten Alle mehr Rucksicht und Erziehung, wären solche Diskussionen nicht nötig

Wenn Raucher auf der Straße rauchen wollen, ist das ihre persönliche Entscheidung und auch ihre Freiheit, die ich nicht einschränken möchte. Schließlich heißt es doch in der Zigarettenwerbung: "Mach Dein Ding". Ja, mach Dein Ding, nur lass' Deine Kippe nebst Zigarettenschachtel nachher nicht vor meiner Haustür liegen. Mit anderen Worten: "Mach Dein Ding auch nachher wieder weg". Ist das spießig?