Bereich zwischen Vogelrain und Waldeck als Bürgerpark renaturieren

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Stadtbezirk: 
Stuttgart-Süd
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Thema: 
Weitere
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

235
weniger gut: -103
gut: 235
Meine Stimme: keine
Platz: 
1747
in: 
2017

Im Zuge der möglichen Stadtteilsanierung Kaltentals und der möglichen Verlegung der Stadtbahngleise möchte ich die radikale Renaturierung und Wiederherstellung des o.g. Talabschnitts mit dem Ziel einer stadtparkähnlichen Gestaltung und der Wiederherstellung einer natürlichen Verbindung zwischen beiden Hangseiten vorschlagen. Die Reste der alten B14 sollten rückstandslos beseitigt, der Verkehr radikal auf 30 km/h beruhigt, Fahrspuren verengt und entgradigt werden. Die gewonnene Fläche soll begrünt und zur Aufenthaltsfläche mit vielfältiger Qualität (Wasserspiel, Teiche, Sportmöglichkeiten) für die Bürger umgewidmet werden. Vielleicht kann auch eine Umwidmung der beiden sperranlagenmäßig verschlossenen und müffelnden Rückhaltebecken und ihre Rückgabe an die Bürger wenigstens geprüft werden (im Sommer nutzen Skateboardfahrer die hässlichen Betonschalen, bislang illegal, das wäre doch wenigstens schon ein Fortschritt).

Kommentare

15 Kommentare lesen

Nur mal so für uns Nicht-Kaltentaler:

- Wo soll die Straßenbahn denn fahren, wenn Sie die Flächen, auf denen sie seither unterwegs ist, renaturiert haben?

- Für welche Nutzergruppe regen Sie diese millionenschwere stadtparkähnliche Umgestaltung des Tales an?

- Warum möchten Sie Fahrspuren entgradigen? Damit durch häufigeres Bremsen, Gasgeben und Herunterschalten vor Kurven und Verengungen mehr Schadstoffe in die Umwelt gelangen?

- Finally: Wer soll das bezahlen? Die Kaltentaler?

Gegenfragen:

- Wo im Vorschlag steht, dass die Straßenbahnlinie nicht mehr existieren soll? Wären Sie besser informiert wüssten Sie, dass die Verlegung der Gleise schon seit Jahren und derzeit wieder akut diskutiert wird.

- Wer spricht von Millionen? Wären Sie besser informiert, wüssten Sie, dass Kaltental sich erfolgverspechend darum bemüht, als Stadtsanierungsgebiet ausgewiesen zu werden, was Ihre Frage nach den Kosten beantwortet, denn dafür gibt es Zuschüsse von Stadt und Land.

- Die Fahrspuren sollen entgradigt werden um den Verkehr zu beruhigen, sowas ist möglich, die von Ihnen dargebrachten Folgen sind blanker Unsinn.

Finally: Warum sprechen Sie von sich im Plural? Um ihrer Stimme mehr Gewicht zu verleihen?

@madeleine

Auf Fragen mit Gegenfragen zu antworten kann man tun - besonders, wenn man keine Antworten hat.

- Im Vorschlag steht, daß im Zuge (Zitat) "der möglichen Verlegung der Stadtbahngleise" Flächen frei werden. Meine Frage war, wo die Stadtbahn dann fahren soll (niemand sprach jedoch von deren Abschaffung).
Wer nicht in Kaltental wohnt, weiß dies u.U. nicht, deshalb ist diese Frage durchaus legitim und darf von jedem, der das weiß, beantwortet werden.

- Erstens meint ein Sanierungsgebiet etwas mehr (bzw. genau genommen viel mehr) als (Zitat) "eine stadtparkähnliche[ ] Gestaltung" eines Stückchens Land. Und zweitens kostet die Umgestaltung mehrerer Hektar Land einschließlich der Errichtung der von Ihnen vorgeschlagenen Stadtpark-Struktur sowie die Verlegung von Stadtbahngleisen über Strecke X nunmal etwas mehr als 2 Pfund Mehl. Das interessiert natürlich diejenigen nicht, die es nicht bezahlen müssen.

- Wenn Verbrennungskraftfahrzeuge (und die gibt es hier nunmal) beispielsweise im 4. Gang dahinrollen (was sie aktuell können), werden sie weniger Kraftstoff verbrauchen als im 2. Gang mit 30 durch entschleunigende Schikanen. Das ist ein technischer Fakt. Ob man das hören will, steht auf einem anderen Blatt.

Warum ich im Plural spreche? Weil mich das Gefühl beschleicht, ich bin nicht der einzige, der nicht in Kaltental wohnt und die aufgeworfenen Fragen nicht ad hoc beantworten kann.

Ein sehr guter Vorschlag, der sowohl den BürgerInnen als auch der Natur etwas bringt. Kleinteilige Biotope z.B. mit einem Teich und einer bestimmten Stelle für eine Wasserspielmöglichkeit kosten keine Millionen. "Strukturen" in der Natur schaffen und entspr. bepflanzen fördern den ökolog. Nutzen. Die Grünfläche ist so wie sie ist schlecht nutzbar, die Qualitiät für Mensch und Natur könnte deutlich gesteigert werden.

Bei der oben angesprochenen und seit vielen Jahren geforderten Gleisverlegung über eine Strecke von ca. 750 Metern soll das Stadtauswärtsgleis (U1) auf die nicht gebrauchte Abbiege- und Einfädelspur in/aus der Polizeisiedlung verlegt werden. Diese Fahrspur ist ein Relikt der ehem. B14. Für die 3-5 Autos, die pro Tag dort rein- und rausfahren, braucht es diese Spur nicht.

Zur Information: Die vorbeifahrende Verbrennungs-KfZ "rollen nicht dahin", sondern sie stehen auf dem Gas. Die Strecke verleitet zum Gas geben und es gibt viele Raser, v.a. auch Nachts (eine Messung in den Morgenstunden mit 106(!) km/h, innerorts, direkt an den Häusern entlang). Auch mit einer langgezogenen Kurve wäre ein schadstoffreduziertes Fahren möglich. Alternative: Tempo 30 oder 40 mit 2 Blitzern in diesem Bereich.

@ Annette Reiber

Nicht die Biotope kosten Millionen, sondern das Gesamtprojekt, das vom TE vorgeschlagen wurde.

In Frankfurt haben 225m Gleis 2 Millionen Euro gekostet, in Magdeburg wurden 19 Millionen für 980m ausgegeben. Nehmen Sie ruhig einen Mittelwert, und Sie wissen, was ich meine.
Dazu kämen dann noch die Kosten für Straßenbau (die bei der quasi neu zu errichtenden Straße mit den diversen Nebeneinrichtungen bei mehreren Tausend Euro je Meter liegen, Blitzer nicht mitgerechnet) und besagten Stadtpark.

Lieber grandnagus,

da Sie in der Sache ja nichts Neues hervorbringen, sondern Ihnen ja offenbar einfach nur "die ganze Richtung nicht passt", eine letzte Erwiderung.

1. Die Gleisverlegung sowie das Sanierungsgebiet Kaltental sind Maßnahmen, die ohnehin realisiert werden sollen, daher steht in meinem Vorschlag der parkähnlichen Gestaltung "im Zuge" im ersten Satz. Die Umwidmung ist also kein "Gesamtprojekt", sondern eine Maßnahme, die zusätzlich oder zugleich erfolgen soll.

2. Ich finde es toll, wie Sie sich in diesem Forum zum Gralshüter der Stadtfinanzen aufschwingen und mit ihrem gnadenlosen Realitätssinn anderen ihre Blauäugigkeit unter die Nase reiben. Nur: Es gibt Stadtgestaltung, es gibt auch Parks und Grünanlagen, es soll sogar Städte geben, die ganze Flüsse wieder ans Tageslicht gefördert haben, Philharmonien bauen, Fahrradautobahnen, alles, stellen Sie sich das mal vor (?), aus Philanthropie und Willen zum besseren Leben.

3. Tatsächlich: Stadtgestaltung kostet in der Regel Geld. Wofür aber die Stadt wieviel ausgibt, entscheidet der Gemeiderat bei den Haushaltsverhandlungen (gelegentlich Gottseidank mit Weit- und Bürgersinn statt mit Rechthaberei.) Und es soll tatsächlich bisweilen vorgekommen sein, dass Projekte in Millionenhöhe verabschiedet wurden.

Liebe madeleine,

auch die angeführten Städte, die aus lauter Bürgerliebe Geld (was dort ggf. im Überfluss vorhanden ist) für Dinge ausgeben, die in den Augen der breiten Masse vielleicht außer Schönheit keinen unmittelbaren Nutzen haben, tun dies in der Regel
- entweder für die breite Masse (von mir aus gern), von der wir aber in Kaltental nun wirklich nicht sprechen können. Ich hoffe, das werden Sie zugeben.
- oder für einen übergeordneten Zweck (um beim Philharmonie-Beispiel zu bleiben).

Insofern erlauben Sie, daß man solch ein Vorhaben kritisch hinterfragt.

Darüber hinaus finden Sie es ihrer letzten Aussage zufolge verwerflich, daß sich jemand um die Stadtfinanzen sorgt. Diese Sorge herrscht in der Regel bei denen, die zur Plus-Seite beitragen.
Jene, bei denen das nicht so ist, stören sich im Regelfall nicht so daran. Das ist normal.

Dieses Forum hier beschäftigt sich nunmal mit den Finanzen der Stadt und erwartet - sonst gäbe es die Kommentarfunktion nicht - einen Diskurs darüber, wofür die Stadt z.B. Geld ausgeben soll.
Daß Sie diesen Diskurs tadeln, weil der Realitätssinn statt dem "Bürgersinn" nun Ihren Vorschlag getroffen hat, ist Ihr gutes Recht, bringt uns in der Sache jedoch nicht weiter.

Denn für die Haushaltsberatungen, die Sie ansprechen und bei der unsere weitsichtigen und bürgersinnigen Gemeinderäte Entscheidungen treffen, sollen von diesem Forum hier in Bezug auf die gemachten Vorschläge unterstützt werden.
Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Aber lassen wir's gut sein - auf die Fragen, die ich aufwarf, hat ja Frau Reiber schon geantwortet.

Aber nein, gut sein lassen wirs gar nicht, im Gegenteil: Das ganze Forum hier wie die gesamte Stadt freut sich auf Ihre ebenso realistischen wie weitsichtigen und originellen Vorschläge! Echt! Immer her damit!

@madeleine

Auch, wenn das eigentlich nicht in diesen Thread gehört (Sie haben ja leider die PN-Funktion abgeschaltet): Es freut mich, daß Sie stellvertretend für das Forum und die Stadt sprechen.

Mir gefällt die Stadt grundsätzlich, wie sie ist.

Und bei den Dingen, die mir nicht gefallen, bin ich realistisch genug zu wissen (einfach weil es die vergangenen 3 Bürgerhaushalte gezeigt haben), daß sie sich durch das hiesige Wunschforum nicht ändern werden.

Also auch als fast-Kaltentaler kann ich grandnagus Nachfragen durchaus nachvollziehen. Bin auf dem Laufenden was die Pläne und Problematiken in Kaltental angeht, aber der Vorschlag ist auch mir zu unkonkret als dass ich ihm hier zustimmen könnte. Am wichtigsten ist mir erstmal dass ich von Vaihingen mit dem ÖPNV möglichst schnell in die Innenstadt komme, da ist die Frage wie das mit der U-Bahn ausschaut natürlich entscheidend. Soll die nach der Verlegung durch den gewünschten Park führen oder soll die Bahn künftig unterirdisch fahren und welche fahrplanmäßige Auswirkung hätte das? Wenn klar sein sollte dass es den OPNV nicht behindert fänd ich den Vorschlag sehr gut und unterstützenswert, daher die Nachfragen meinerseits.

Ich finde den Vorschlag sehr gut! Selbst wenn - aus Kostengründen - nur ein Teil davon umgesetzt würde.

Also ich bin Kaltentaler von Geburt an. Ich finde den Vorschlag nicht gut, wie viele andere auch.
Der Vorschlag ist unpraktisch außer für die paar Häuser in der Polizeisiedlung, die damit ihre Grundstücke im Wert steigern können.

Hallo Alexkirr,

was genau ist an dem Vorschlag unpraktisch? Der Wert der Grundstücke geht mir im Übrigen sonstwo vorbei... Ihnen nicht?

Stuttgart ist eine Großstadt, auch wenn man es nicht immer glauben mag, ja Grünflächen sind toll, nur ist die alte B14 an dieser Stelle eine wichtige Verkehrsanbindung.
Tempo 30 würde hier für die Anwohner zu einer höhere Lärmbelästigung führen, Autos sind bei tempo 50 im 5. oder6. Gang einfach leiser als bei 30 im 3.
Der Stau der hier jeden morgen zum Tunnel hin entstehen würde wäre auch eher eine Belastung für alle due an der Straße wohnen und sie benutzen.

Alexkirr, das ist mir jetzt neu, dass Tempo 30 für Autos zu einer höheren Lärmbelästigung führt, können Sie das belegen? Wozu es in jedem Fall führt, ist zu einem verbesserten Sicherheitsgefühl für alle anderen Verkehrsteilnehmer, insbesodere für Kinder und Alte. Und Stau? Durch Tempo 30? Meines Wissens entsteht Stau durch Ampelschaltungen oder Fließunterbrechungen. Tempo 30 bedeutet Beruhigung, nicht Unterbrechung. In der beruhigten Böblinger Straße z.B. lässt es sich mit ein wenig Hirn und Verstand ganz wunderbar fahrfließen. Und was atmen die Leute da auf...