Viele Menschen empfinden Graffitis als hässlich und machen Sie zum Teil für den "Trading-Down-Effekt" mit verantwortlich. Ein Hauptgrund dafür ist, dass diese Graffitis zum Teil mehrere Jahre nicht entfernt werden, weil die Eigentümer des betreffenden Bauwerks bzw. Gebäudes davon keine Kenntnis haben oder es sie schlichtweg nicht interessiert, d.h. sie kein Geld in die Entfernung investieren möchten.
Dabei ist erwiesen, dass es notwendig ist, neue Graffitis möglichst schnell und konsequent wieder zu entfernen - denn ein illegales Graffiti ist nur dann interessant, wenn es sich möglichst lange in der Öffentlichkeit hält und Bewunderung erfährt. Auf diese Weise werden Sprayer demotiviert, was mittel- und langfristig sogar zu deutlich weniger Graffitis führt.
Es besteht somit ein öffentliches Interesse an der Entfernung von Graffitis, welches die Stadt Stuttgart umsetzen sollte. Als konkrete Vorgehensweise schlage ich vor: entdeckt ein Bürger ein Graffiti, kann er die Stadt mittels einer gelben Karte (Papier oder Smartphone) über den Standort des Graffitis informieren. Die Stadt, sofern sie nicht selbst Eigentümer des betreffenden Objekts ist, informiert den Eigentümer des Gebäudes und lässt sich die Entfernung dieser als auch zukünftiger Schmierereien schriftlich als eine Art "Entfernungsvollmacht" bestätigen. Mit großen Unternehmen wie z.B. Wohnungsunternehmen oder der ENBW, der viele Stromkästen gehören (beliebte Flächen für Schmierereien), können mittels weniger "Entfernungsvollmachten" viele Gebäude erreicht werden.
Dieser Vorschlag bezieht sich explizit auf illegale Graffiti, oft auch als "Tags" bezeichnet. Nicht gemeint sind legale Graffiti-Kunstwerke, deren Zahl verschwindend gering ist.
Auch bezieht sich dieser Vorschlag explizit auf private Gebäude - die Stadt Stuttgart wendet für Ihre Bauwerke jährlich bereits eine sechsstellige Summe zur Graffiti-Entfernung auf.