Graffiti von Gebäuden entfernen

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Weitere
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

253
weniger gut: -208
gut: 253
Meine Stimme: keine
Platz: 
1599
in: 
2017

Viele Menschen empfinden Graffitis als hässlich und machen Sie zum Teil für den "Trading-Down-Effekt" mit verantwortlich. Ein Hauptgrund dafür ist, dass diese Graffitis zum Teil mehrere Jahre nicht entfernt werden, weil die Eigentümer des betreffenden Bauwerks bzw. Gebäudes davon keine Kenntnis haben oder es sie schlichtweg nicht interessiert, d.h. sie kein Geld in die Entfernung investieren möchten.

Dabei ist erwiesen, dass es notwendig ist, neue Graffitis möglichst schnell und konsequent wieder zu entfernen - denn ein illegales Graffiti ist nur dann interessant, wenn es sich möglichst lange in der Öffentlichkeit hält und Bewunderung erfährt. Auf diese Weise werden Sprayer demotiviert, was mittel- und langfristig sogar zu deutlich weniger Graffitis führt.

Es besteht somit ein öffentliches Interesse an der Entfernung von Graffitis, welches die Stadt Stuttgart umsetzen sollte. Als konkrete Vorgehensweise schlage ich vor: entdeckt ein Bürger ein Graffiti, kann er die Stadt mittels einer gelben Karte (Papier oder Smartphone) über den Standort des Graffitis informieren. Die Stadt, sofern sie nicht selbst Eigentümer des betreffenden Objekts ist, informiert den Eigentümer des Gebäudes und lässt sich die Entfernung dieser als auch zukünftiger Schmierereien schriftlich als eine Art "Entfernungsvollmacht" bestätigen. Mit großen Unternehmen wie z.B. Wohnungsunternehmen oder der ENBW, der viele Stromkästen gehören (beliebte Flächen für Schmierereien), können mittels weniger "Entfernungsvollmachten" viele Gebäude erreicht werden.

Dieser Vorschlag bezieht sich explizit auf illegale Graffiti, oft auch als "Tags" bezeichnet. Nicht gemeint sind legale Graffiti-Kunstwerke, deren Zahl verschwindend gering ist.
Auch bezieht sich dieser Vorschlag explizit auf private Gebäude - die Stadt Stuttgart wendet für Ihre Bauwerke jährlich bereits eine sechsstellige Summe zur Graffiti-Entfernung auf.

Kommentare

9 Kommentare lesen

Es wird sicherlich bald so enden, dass Sprühdosen nur noch einzeln abgefüllt und mit einer jeweils ganz individuellen, künstlichen DNA gemischt sein müssen. Diese ist dann im Farbstoff enthalten. Zudem wird den Sprühdosenverkäufern die Pflicht auferlegt werden, sich von den Käufern den Personalausweis zeigen zu lassen und diese Daten an eine Behörde zu übermitteln. Zukünftiger Kostenpunkt für eine Spraydose: 35.-€ . Aber manche Leute sind eben einfach nur blöd. Sie wollen es ja so haben. Man ist ja machtlos angesichts des Umfangs dieser wüsten Schmierereien überall.

Ich denke, es gibt dramatischere Probleme und "Baustellen" in dieser Stadt. Ok - Privathäuser zu beschmieren oder mit politischen Parolen zu besprühen ist nicht korrekt und sollte verfolgt werden. Aber was das graue Chic der SSB oder DB betrifft, finde ich diese Graffities abwechslungsreich und interessant und auch lustig (Äffle und Pferdle in der S-Bahn-Enfahrt zum Hbf oder auch den Hai!!!) Genial! .... interessant ist nur, dass sich die Klientel, die wilde Graffities verurteilt, "Kunst" ins Wohnzimmer hängt, die nicht besser ist, aber aus einer angesagten Galerie stammt....

@ filmfan1964
An der Kunst gibt es ja nichts auszusetzen, nur sollte der Eigentümer gefragt werden, ob er mit einem Kunstwerk auf seiner Fläche einverstanden ist und wie es evtl. aussehen könnte. Ich bin sicher, dass viele "Flächenbesitzer" einer künstlerischen Nacharbeit sogar aufgeschlossen wären, weil die gestalteten Flächen hinterher in den meisten Fällen besser aussehen, als der unbemalte Zustand. Aber so, wie es momentan läuft, mit Entwicklung künstlicher DNA für Farben, ist das Ende der Spraydose bis in 5 Jahren spätestens absehbar. Die Jungen hatten es selbst in der Hand, zu fragen, ob sie ihre Kunst umsetzen dürfen ,.. nun ja, so ist nun es halt.

Die Stadt, also auch ich, sollen für Graffitentfernung u.a. bei Imobilienfonds oder Konzernen zahlen? Nein Danke! Und mal abgesehen davon: Graffitis bzw der Trading-Down-Effekt hat durchaus auch sehr positive Auswirkungen gegen Gentrifizierung bzw, Mietkostensteigerung.

Das Pseudoargument, dass es auch Kunst unter den Graffitis gibt, zählt nicht. Wer soll entscheiden was Kunst ist und was nicht. Tatsache ist aber, dass 99% der Tags und Graffitis schlimmer sind als Hundekacke. Gegen Hundekacke wird aber strenger vorgegangen.

Natürlich kann man der Meinung sein, ein durch Graffitis vergammeltes Stadtviertel hätte vielleicht niedrigere Mieten. Ich halte dies für schlichten Unsinn. Ich denke alle Bürger sollten für einen saubere Stadt einstehen. Slums sind der falsche Weg.

Ebenfalls halte ich die "Ersatz-Graffitis", wie sie von Schulen an ausgewiesenen Wänden praktiziert werden für den völlig falschen Weg. Hier wird den Schülern suggeriert, dass es in Ordnung sei, irgendwelche Wände zu bemalen. Es ist nicht in Ordnung. Und Kunst ist es sowieso nicht.

Wer sich Graffiti in seine Wohnung hängen will, kann dies selbst entscheiden. Graffitis und Tags im öffentlichen Raum sind eine visuelle Nötigung, die geahndet werden muss.

Graffitis verbieten

https://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__303.html

Strafgesetzbuch (StGB)
§ 303 Sachbeschädigung
(1) Wer rechtswidrig eine fremde Sache beschädigt oder zerstört, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer unbefugt das Erscheinungsbild einer fremden Sache nicht nur unerheblich und nicht nur vorübergehend verändert.
(3) Der Versuch ist strafbar.

Der Strafrahmen ist viel zu niedrig angesetzt, bzw. wird selten voll ausgeschöpft. Ich finde, dass mehr als 2 Jahre nach der 3. Verurteilung zwingend kommen müssen. Mit Sozialstunden, Busgeldern und Bewährungsstrafen lassen sich die Sprayer leider nicht mehr ausreichend einschüchtern.

Mit jeder verkauften Spraydose sollten zwingend 20.-€ an einen bundesweiten Fond für "Graffiti-Geschädigte" abgeführt werden. Der Mindestverkaufspreis einer Spraydose darf keinesfalls unter 35.-€ liegen.

Alle Regeln, Gesetze und Maßnahmen werden die Sprayer nicht vom sprayen abhalten. Ich halte es im Gegenteil für sinnvoll Graffitis richtig zu planen. Die Stadt könnte Kunstwettbewerbe veranstalten, um Wände und Flächen gestalten zu lassen. Nach dem Motto: Verhinderung von illegalen Graffitis durch legale Graffitis.

jaja: es gibt graffiti ud tags, die objektiv deplatziert sind und/oder hässlich. die mag man als sachbeschädigung ansehen und die "täter verfolgen"... (als wenn´s keine schwereren verbrechen gäb´!
in der großen mehrzahl der fälle verschönern graffiti ansonsten grottenhässliche flächen und bauwerke (betonwüsten) und erfahren durch die sprayer eine optische aufwertung, die eigentlich bezahlt gehörte, wenn´s nach mir ginge...