Spitzensportinitiative 1: Stuttgart wieder als Sportstadt betrachten und Sport stärker fördern

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Weitere
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

249
weniger gut: -193
gut: 249
Meine Stimme: keine
Platz: 
1633
in: 
2017

Die Stadt hat sich inzwischen von ihrer selbstgefälligen Eigencharakterisierung als "Sportstadt" verabschiedet. Auf der Homepage ist er jedenfalls nicht mehr zu finden. Der Sportbürgermeister nutzte diesen Begriff jüngst in einer Ansprache immerhin noch, aber mit Fragezeichen. Man konnte den Eindruck haben, dass er den Rückzug auf den Boden der Tatsachen für konsequent aber nicht für richtig hält. Konsequent deshalb, weil Realisten lieber auf leere Floskeln verzichten, um nicht dorthin zu gelangen, wo sich die Stuttgart-Marketing GmbH befindet. Diese hat offenbar den Überblick verloren (https://www.stuttgart-tourist.de/sportstadt-stuttgart am 04.02.2017), wenn sie zwar noch die Sportstadt Stuttgart erwähnt, ihr aber nicht mehr als den VfB und die Kickers zuordnen kann (oder will).

Man mag dies so verstehen, dass der hochsubventionierte zweit- bzw. viertklassige Fußball den Verantwortlichen als das Maß der Dinge im Stuttgarter Sport erscheint. Das verdeckt aber den Blick auf die tatsächliche Stuttgarter Sportvielfalt. Warum wuchert die Stadt nicht mit ihren Pfunden?

Es gibt das riesige Potential der Sportler am Olympiastützpunkt, die Repräsentanz von Stuttgarter Vereinen in zahlreichen Spitzenligen und auch die exzellenten Veranstaltungserfolge einiger internationaler Großereignisse (Rad, Reiten, Tanzen, Tennis, Turnen). Die Stadt engagiert sich dabei unterschiedlich aber insgesamt recht erheblich. Das Amt für Sport und Bewegung nutzt seine Spielräume ungeachtet politischer Umsetzungsprobleme. Denn die allgemeine Bewegung bedrängt mit ihren Ansprüchen zunehmend den organisierten Sport.

Was ist nur aus Europas Hauptstadt des Sports von 2007 geworden? Auch wenn es schwer fällt, sich ganz zu dem aus den Fugen geratenen Spitzensport zu bekennen, muss man konstatieren, dass es noch viel problematischer ist, kommunales Engagement bei den Sporthighlights einzuschränken oder gar einzustellen. Vorschlag: OSP-, Veranstaltungs- sowie Vereinsförderung (Details gesondert).

Kommentare

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Gegenvorschlag: Wie wär's mit einer Betrachtung der Gesamtbilanz der Förderung von Leistungssport? Dazu gehören Fragen wie:
- Wieviel gesellschaftlicher Nutzen entsteht durch Spitzensport?
- Wieviel wollen wir dafür ausgeben, dass wir uns mit dem Prädikat "Sportstadt" schmücken können?
- Wo wollen wir ganz oben mitmischen außer im Fußball?
- Wie stehen wir zum Spitzensport bei den athletischen Sportarten, wo nur noch etwas zu holen ist, wenn die eigene Gesundheit gnadenlos aufs Spiel gesetzt wird und viele Konkurrenten dopen?
- Brauchen wir Olympialsieger für unseren Nationalstolz, und möchten wir Olympia überhaupt noch unterstützen? Diese Veranstaltung hat sich zuletzt hauptsächlich hevorgetan durch massive Kommerzialisierung, Ressorucenverschwendung für den Bau ungenutzter Sportgroßanlagen, mediale Überhöhung von Medaillenerfolgen, sowie allerorts chauvinistische Berichterstattung.
- Wie verteilen wir die Ressourcen zwischen Breiten- und Leistungssport?
- Ist es eine Überlegung wert, sich von der Förderung von Spitzensport gänzlich zu verabschieden und dies der Wirtschaft und den Vereinen zu überlassen?

Sport (auch Spitzensport) ist wie Gassigehen, Shopping und Partyfeiern Privatvergnügen.

Mein Verständnis für Steuer-Subvention derartiger Hobbys geht gen Null. Es gibt wirlich wichtigere Angelegenheiten.

Bedenken Sie dabei aber auch: Spitzensport und Breitensport sind teilweise voneinander abhängig. Die jüngsten beim Fußball bringen nicht genug Beiträge um den Trainer zu finanzieren. Gesundheitskurse im Wasser finanzieren sich selbst aber Anfängerschwimmen?
In vielen Vereinen finanziert der Breitensport+Zuschüsse die Trainer für den Leistungs-orientierten Sport, wohingegen eben dieser Trainer auch den Breiten- und Anfängersport betreut.

In der Tat ist nicht zu verstehen, warum das derzeit bei Weitem erfolgreichste Stuttgarter Spitzensportteam (Turnen ist i.W. kein Teamsport!), namentlich Allianz MTV Stuttgart in der Frauenvolleyball-Bundesliga, hier hinter den relativ erfolglosen Fußballern noch nicht einmal aufgeführt wird. Eigentlich sollte das doch im Spitzensport nach Leistung gehen? Im Übrigen reden wir hier um geradezu lachhafte Etats (MTV-Volleyball: ca. 1 Million Euro im Jahr, VfB-Fußball trotz Zweitklassigkeit ca. 50 Millionen Euro), d.h. auch ohne nicht erlaubte direkte Finanzhilfen wäre eine bessere Unterstützung z.B. der MTV-Volleyballerinnen seitens der Stadt relativ preiswert zu haben und würde helfen, an die Tradition des in den 90-er Jahren liquidierten CJD Feuerbach anzuknüpfen. Z.B. muss das Team die Busfahrten mit SSB-Reisen zu Auswärtsspielen (wenn auch zum Selbstkostenpreis und mit einer 30%-Erstattung durch die LHS) bezahlen, da diese nur Partner sind, und nicht Sponsor sein dürfen, nur eines von vielen Ärgernissen...

prinzipiell keine Steuergelder für "Sport", ob direkt oder indirekt, ob Profisport oder Amateur. Selber zahlen !