ÖPNV sanieren

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Weitere
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

639
weniger gut: -55
gut: 639
Meine Stimme: keine
Platz: 
82
in: 
2017

Die Mehrheit des Stadtrates und der Bevölkerung ist sich einig: der ÖPNV soll mehr genutzt und ausgebaut werden. Leider sind die Kapazitäten (sowohl die Fahrzeuge als auch die Infrastruktur) vor allem in den Stoßzeiten morgens und abends bereits bis an die äußerste Grenze ausgelastet. Ein schlimmes Beispiel hierfür sind jüngst berichtete Ohnmachtsanfälle durch Überfüllung einer S-Bahn zwischen Bad Cannstadt und Hauptbahnhof im Januar 2017; leider gibt es ähnliche (wenn auch meist glimpflicher ausgehende) Szenen fast jeden Tag in allen Verkehrsmitteln.

Daher muss kurzfristig - wenn notwendig auch durch städtische Zuschüsse - der Fahrzeugpark erweitert werden, damit z.B. bis 9 Uhr morgens ALLE S-Bahnen als Langzug fahren (ja: dies ist tatsächlich heute nicht so!). Für eine langfristige Besserung muss die Vorplanung für eine zweite / erweiterte S-Bahn-Stammstrecke jetzt eingeleitet werden. Man sagt es ungerne: hier - aber auch nur hier! - ist uns die bayrische Landeshauptstadt München mit ähnlichen Problemen ein paar Jahre voraus.

Umsetzung und Prüfung
Ergebnis Haushaltsberatungen: 
Zur Stärkung des ÖPNV hat der Gemeinderat beschlossen, dass die SSB in einer ersten Tranche für weitere Fahrzeugbeschaffungen sowie Ertüchtigungen im Haushaltsjahr 2018 rund 15 Millionen Euro erhält . Im mittelfristigen Finanzplan sind dazu weitere Mittel von rund 60,5 Millionen Euro bis 2023 veranschlagt. Dieses Maßnahmenpaket finanziert unter anderem die Beschaffung von weiteren 20 Stadtbahnen, ein neuer Betriebshof, die Ertüchtigung aller Haltestellen der U1-Linie für den Einsatz der 80m Züge, die Übereck Verbindung Riedsee/Plieningen, die Verlängerung der U19 bis zum Daimler-Werktor sowie die Modernisierung und Umbau der Zahnradbahn. Beschlossen wurde auch, ab 2019 jährlich neun Millionen Euro für die VVS-Tarifreform mit Zusammenlegung der Zonen 10 und 20 aufzuwenden.
Gemeinderat hat zugestimmt

Stellungnahme der Verwaltung: 

Der Verband Region Stuttgart hat im Dezember 2014 insgesamt 10 neue S-Bahn-Züge bestellt, die seit Herbst 2016 sukzessive in die Einsatzplanung integriert wurden. Insgesamt werden damit rund 4.500 zusätzliche Sitzplätze und weitere Stehplatzkapazitäten in der Hauptverkehrszeit bereitgestellt. Des Weiteren werden die Züge zur Verbesserung der Betriebsqualität eingesetzt. Leider können nicht alle Züge in den Hauptverkehrszeiten als Langzüge fahren, wobei vor allem bei den sogenannten Zwischentaktzügen teilweise Platzkapazitäten bei Vollzügen noch nicht ausgeschöpft sind.

Zur Entlastung der Stammstrecke beschäftigt sich aktuell ein Gutachten zur weiteren Nutzung der Gäubahn. Außerdem gibt es Optionen, durch Einrichten (Expressbuslinien) oder Nutzung von Tangentialverbindungen (z.B. Schusterbahn) sowie der Verlagerung des Umstiegs vom Hauptbahnhof zur Mittnachtstraße, die Stammstrecke zu entlasten. Der Bau einer weiteren S-Bahn-Stammstrecke ist schon allein aus Finanzierungsgründen ein sehr langfristiges Projekt.

Kommentare

3 Kommentare lesen

Bitte den ÖPNV nicht nur sanieren, sondern massiv ausbauen.
Wer sehen möchte, wie ÖPNV wirklich gut funktionieren kann, sollte mal nach Wien reisen. S-und U-Bahnen fahren auch nachts und das nicht nur stündlich. Tagsüber sind Tatzeiten nach Bedarf, ca. alle zwei bis fünf Minuten, vorhanden.

Wien ist dahingehend wirklich Vorzeigebeispiel Nr. 1! Durch den dortige Nicht ÖPNV-Ausbau und gleichzeitiger Reduzierung des Autoverkehrs hat Wien viel Qualität hinzugewonnen! Dieses Konzept muss auch in Stuttgart umgesetzt werden! Die Stadt sollte eine eigene ÖPNV-Abteilung schaffen, welche Ausbau und Optimierungen plant und regelmäßig Befragungen durchführt. Das ganze finanziert durch Parkgebühren und eine City-Maut/ÖPNV-Abgabe...! :-)

Vor allem die Stammstrecke zwischen Hbf und Schwabstraße benötigt dringend eine Ausweitung. Mindestens die Schaffung von zusätzlichen äußeren Bahnsteigen - "Münchner Modell": nur auf einer Seite einsteigen, auf der anderen nur aussteigen - würde die Situation entzerren.