Stadtbahngleise in der Neckarstraße begrünen

|
Stadtbezirk: 
Stuttgart-Ost
|
Thema: 
Gleisbegrünung
|
Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

514
weniger gut: -75
gut: 514
Meine Stimme: keine
Platz: 
267
in: 
2017

Ein kahles Gleis ist hässlich. Es gibt langsam wachsende Gräser und Flechten, die das Gleisbett und damit die Neckarstraße verschönern könnten. Dadurch würde eine der hässlichsten Straßen im Zuge des Sanierungsgebietes Ost aufgewertet werden. Eine ebene, grasbedeckte Gleisbettfläche mit einem Sperrzaun zwischen den Gleisen, damit kein Passant dazu eingeladen wird über die Fläche zu laufen und somit Personenschäden/Unfällen mit Bahnen vorgebeugt werden kann.

Umsetzung und Prüfung
Ergebnis Haushaltsberatungen: 
Der Vorschlag wurde von keiner Gemeinderatsfraktion beantragt.
Von keiner Gemeinderatsfraktion beantragt

Stellungnahme der Verwaltung: 

Die Stuttgarter Straßenbahnen AG hat bereits seit Anfang der 1980er-Jahre an zahlreichen Stellen im Stadtbahnnetz begrünte Gleiskörper eingebaut und diese technisch weiterentwickelt. Bei Neubaustrecken und grundlegenden Umbauten wurden solche Oberbauformen grundsätzlich überall dort gewählt, wo dies technisch, betrieblich und wirtschaftlich vertretbar war. So wurden zwischen den Jahren 2001 und 2016 von 21,3 km neu- und ausgebauten Strecken fast 10 km mit entsprechender grüner Eindeckung ausgerüstet. Die übrigen, nicht mit Grüngleis ausgerüsteten Strecken liegen im Tunnel (3,5 km) und im straßenbündigen Bereich (5,3 km).

Seit den frühen 2000er-Jahren wird bei der Wahl der Einsaat zudem vermehrt auf eine ökologisch hochwertige Pflanzenzusammenstellung geachtet, die auch für die städtische Fauna als Nahrungshabitat dienen kann. So wurde unter anderem für die Streckenverlängerung nach Dürrlewang gemeinsam mit dem Amt für Umwelt der Landeshauptstadt Stuttgart der Lebensraum Stuttgarter Gleise entworfen und eingebaut. Hierbei handelt es sich um sogenannte Magerwiesen. Diese Eindeckungsart erhielt im März 2017 den Innovationspreis des Landesverkehrsministeriums von Baden-Württemberg.

Auf Grund der vorliegenden Erfahrungen werden durch die Stuttgarter Straßenbahnen vegetative Eindeckungen von Gleisanlagen ausschließlich im Bereich von festen Fahrbahnen durchgeführt. Hierbei handelt es sich um eine Betonkonstruktion, deren Herstellung im Vergleich zu einem üblichen Schottergleis ein Vielfaches an Zeit beansprucht. So wurde in der Vergangenheit z.B. die Strecke zwischen Heilbronner Straße und dem Tunnelmund in Richtung Killesberg erneuert. Diese Maßnahme (400m Doppelgleis) dauerte 6 Monate. Eine entsprechend lange Bauzeit mit Schienenersatzverkehr wäre auch in den im Zuge des Bürgerhaushaltes vorgeschlagenen Örtlichkeiten, wie in der Neckarstraße oder in der Waiblinger Straße erforderlich.

Die Stuttgarter Straßenbahnen ist vordergründig für einen sehr gut funktionierenden Nahverkehr in Stuttgart verantwortlich und trägt dadurch nicht unerheblich für einen entsprechenden Modal-Split und die dadurch erreichte Entlastung der Straßen bei. Das Thema Umwelt und Nachhaltigkeit steht hierbei in selber Weise im Mittelpunkt. Auf Grund derzeit fehlender technischer Alternativen für den Umbau eines Schottergleises in eine funktionierende feste Fahrbahn und der dadurch möglichen „grünen" Eindeckung der Gleise innerhalb kurzer Sperrpausen (also bei Aufrechterhaltung des Betriebes), können die eingereichten Vorschläge derzeit nicht umgesetzt werden.

Bezirksbeiratshinweis: 

Der Bezirksbeirat Ost begrüßt und unterstützt diesen Vorschlag. Der Bezirksbeirat Ost hat hierzu mehrfach (zuletzt in der letzten Sitzung April 2017) einstimmig Gleisbegrünungen (z.B. in der Neckarstraße) gefordert.

Kommentare

6 Kommentare lesen

Hört sich toll an, zumal ich als Anwohnerin der tristen Neckarstraße Begrünungsmaßnahmen sehr befürworte. Aber da die Gleise alle zwei bis drei Jahre erneuert werden und dabei auch der Kiesbelag zwischen den Gleisen ausgetauscht wird, wäre dies nur eine kurzfristige Maßnahme. Wäre schade, wenn dann auch das ganze Grünzeug entsorgt werden müsste. Leid täten mir auch die vielen Insekten, die sich auf den Gräser und Flechten niederlassen und es nicht schaffen, sich rechtzeitig vor den vorbeifahrenden Strassenbahnen in Sicherheit zu bringen. Gute Idee, kann ich aber aus den genannten Gründen nicht unterstützen.

Anderswo ist man schon viel weiter und hat nicht nur die Gleise begrünt, sondern nebendran auch noch Büsche, Hecken und Sträucher gepflanzt und so das Stadtbild entschieden verschönert. Wichtig ist hier vor allem eine gute Symbiose aus vorhandenem Stadtbild und einer künstlerisch hochwertigen Planung. So könnten Bereiche entstehen, in denen bewachsene, künstlerisch angehauchte Figuren mit Blumenschmuck die Gleise flankieren. Oder Hecken mit Sträuchern und kleinen Bäumen. Ich wünsche mir definitiv mehr Kreativität und Gestaltungswillen!

Lieber runter mit den Gleisen!!!!!

@Stäffelesrutscher _ Wo bitte sollen in dem ohnehin engen Gleisbett auch noch Figuren und Bäume Platz finden???
Da an jeder Ecke 5 m Radweg eingeführt werden, die Autos also eh nur noch 1 Fahrspur haben, stehen die Autos an der Stöckachampel bis zurück zum Rundfunk. Im Sommer kann man sich zuden Hauptverkehrszeiten kaum auf der Terrasse aufhalten. Das alles für geschätzte 3 Radfahrer, die den Radweg dann benützen. Die meisten fahren eh auf dem Gehweg und belästigen Fußgänger mit teils bösen Kommentaren, wenn man nicht schnell genug zur Seite hüpft. Soll das Ganze nun noch enger werden, damit das Gleisbett breiter wird??

Eine Forderung, die ich sowohl in der Bürgerbeteiligung am Stöckach, wie auch als Bezirksbeirat der CDU in Stuttgart-Ost vehement vertreten habe. Die Gleise gehören begrünt

Die Begrünung des StadtbahnGleisbettes vom Stöckach bis zur Station Mineralbäder wäre für die Anwohner UND die STADT eine wichtige Maßnahme, führen die Gleise doch zu vielen attraktiven Zielen: Wilhelma, Wasen, Mineralbäder, Mercedes-Benz-Arena, SchleyerHalle und viele weitere touristische Attraktionen - Stuttgarter UND nationale wie internationale Besucher passieren täglich diese triste, graue Straßenschlucht, erleben so eine wenig einladende Stadt, die selbst dort, wo die Bahn in den Park einfährt, kein wirklich gutes Bild abgibt. Da sind die Böschungen radikal abgeholzt worden und seitdem häufig stark vermüllt. Kein gutes Aushängeschild für unsere Stadt.