Stuttgarter Jugendhausgesellschaft unabhängig evaluieren

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Jugendarbeit
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

236
weniger gut: -119
gut: 236
Meine Stimme: keine
Platz: 
1741
in: 
2017

Durch den Ausbau der Ganztagsschulen und des Nachmittagsunterrichts verbringen Kinder und Jugendliche immer mehr Zeit in den Schulen.

Die Stuttgarter Jugendhausgesellschaft mit ihren Jugendhäusern und anderen Einrichtungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit muss davon betroffen sein. Einige Jugendhäuser scheinen eher allgemein Kulturzentren geworden zu sein, andere scheinen dauernd leer zu sein.

Die unabhängige Evaluation soll im ersten Schritt prüfen, inwieweit die Einrichtungen der Jugendhausgesellschaft von Jugendlichen besucht werden und wie sich der Besuch in den letzten Jahren entwickelt hat. Dann sollen Szenarien entwickelt werden, wohin sich die Jugendhausgesellschaft in Stuttgart entwickeln kann.

Aufgrund dessen sollen Maßnahmen vorgeschlagen werden wie
- mehr Zusammenarbeit mit Schulen
- Schließung von Jugendhäusern
- Umwidmung von Mitteln in die verbandliche oder mobile Jugendarbeit

Kommentare

9 Kommentare lesen

Dieser Vorschlag ist sinnvoll. Das Auseinanderbrechen traditioneller Familienstrukturen lässt sich nicht mehr aufhalten. Jeder soll möglichst früh schon zu einem Individuum heran reifen, grösstmöglichen Profit an die kapitalistischen Wirtschaftsstrukturen abwerfen und dann mit dem Renteneintrittsalter als vereinsamtes Individuum sterben - gottverlassen und vergessen. Das ist die Folge konservativer Politik der vergangenen Jahrzehnte.

Warum sollt man die Jugendhäuser schließen? Vielleicht wäre da mehr Geld sinnvoll, um gute, inhaltlich attraktive Kooperationen mit umliegenden Schulen auf die Beine zu stellen - dann kommen die Kinder und Jugendlichen nach der Schule auch dorthin. Auf dem Abi West hat sich das als sehr gut bewährt, täglich sind Gruppen aus umliegenden Schulen/ Kitas auf dem Platz, somit hat sich der Nutzen selbst bei Ganztagesschulen deutlich gesteigert, nicht gemindert. Und auf anderen Plätzen geht das ähnlich. Eine Evaluation mag sinnvoll sein, aber dann in Konsequenz keine Schließung sondern eine Aufwertung. Wo sollen die Kinderd Jugendlichen denn noch hin???

Der Vorschlag ist sicherlich sinnvoll. Eine ergebnissoffene Evaluation aus meiner Sicht zu befürworten. Eine Schließung eines der Häuser würde ja nur dann in Frage kommen, wenn die bisherigen Konzepte die Zielgruppe(n) nicht erreicht. Frei werdende Mittel würden dann in andere Angebote (mobile, verbandliche Jugendarbeit) fließen können. So zumindest verstehe ich diesen Vorschlag. Von Jugendlichen selbstverwaltete Plätze werden im übrigen meiner Einschätzung nach stärker von den Jugendlichen angenommen. Es sollte also weniger um die Einschränkung von Treffpunktmöglichkeiten für Jugendliche gehen als vielmehr um passgenauere Angebote.

Wenn es gemäß Beschreibung der Maßnahme stimmt, dass die Jugendhäuser schon seit Jahren nicht mehr ihrer ursprünglichen Wimdung zugeführt werden, sondern anders oder gar nicht genutzt werden, kann man sich die Untersuchung sparen. Dann sollte gleich ein verbindlicher Plan (Zeitablauf, Auswahl der Häuser) vom Gemeinderat beschlossen werden. Diesen Plan könne die vorhandenen Fachleute in den Ämter bestimmt selbts aufstellen. Ich traue diesen das jedenfalls zu.

Die Beobachtungen sind nicht einfach so in den Raum gestellt. Eine Evaluation ist sinnvoll. Wichtig ist eine unabhängige Evaluation. Aufgrund meines früheren ehrenamtlichen Engagement in Jugendhäusern, weiß ich um die Möglichkeit, Besucherzahlen zu pimpen.

Was ist das denn bitte für ein heißes Eisen hier? Die Untersuchung könnte in einem ziemlich giftigen Komplex enden.
Lassen Sie uns wieder Müllsünderverfolgungs-Plänen und Kreisverkehrs- und Fahrverbots-Fantasien zurückkehren.

Dieser Vorschlag ist einerseits scharfsinnig, andererseits denke ich nicht, dass ein brisantes und sehr mehrschichtiges Thema wie die strategische Zukunft der STJG im Format Bürgerhaushalt bearbeitet werden kann.
Interessierte sollten sich hier eher in die traditionellen Beteiligungsprozesse einklinken.

In das Thema wird vielleicht Bewegung geraten, wenn Herr Kelle an eine Nachfolge übergibt.

Ich möchte aber zu bedenken geben, dass - obwohl sie richtig beobachten, dass die klassische JUZ-Arbeit der 80er vorbei ist - gerade die "Kulturhaus-Angebote" sehr gut genutzt werden. Das Cann, das Mitte (mit dem mittlerweile gut etablierten Club Zentral) oder das Werkstatthaus sind herausragende Häuser in der Stuttgarter Kulturlandschaft, die auf keinen Fall aus dem kulturellen Versorgungsmix der Landeshauptstadt verschwinden sollten.
Wiederum andere Häuser, die gerade leer sind, werden durch viele Sekundar-Schulen im Einzugsgebiet nach und nach vom Bildungssystem geschluckt werden. Und dann sind es gerade Jugendhäuser, die dann zur Attraktivität Stuttgarter Schulen beitragen.
Andererseits kann eine Evaluierung vielleicht wirklich zu guten, neuen Ideen führen, was die Nutzung der - doch beeindruckenden - Ressourcen der STJG angeht.
Mir würde eher eine Verzahnung von Jugend- und Altenbetreuung gefallen, als schnöde Schließungen.
Sie wissen doch was passiert, wenn ein kultureller oder Jugend-Freiraum in Stuttgart schließt. Dann kommt ohnehin noch ein Starbucks. Oder ein beliebiges anderes Artefakt wertfrei schmarotzenden Kapitals.

Haben Sie Ihre Kritik, Bedenken und Ideen bereits bei dem von Ihnen herausgepickten Träger vorgebracht? Wenn nicht, schlage ich vor, direkt den Kontakt zu suchen!

Der Vorschlag erscheint ein wenig seltsam - die Stuttgarter Jugendhausgesellschaft wird seit 2007 in einem 2-Jahres-Turnus unabhängig und extern evaluiert und ist damit wohl der einzige Anbieter in der offenen Kinder- und Jugendarbeit, der diesen Weg gewählt so konsequent gewählt hat. Die aggregierten Ergebnisse der Untersuchungen sind auf der Homepage der Gesellschaft für jeden einsehbar, aktuell läuft die 6. Untersuchung und auch diese Ergebnisse werden sowohl vor der Presse vorgestellt als auch auf der Homepage zu finden sein. Die Jugendhausgesellschaft erhält damit alle 2 Jahre die Besucherzahlen ihrer Einrichtungen, die Verweildauer ihrer Besucher und die zeitliche Verteilung der Besucher. Über die begleitenden Befragungen erhält die Gesellschaft wertvolle Hinweise zu den erfüllten/nicht erfüllten Ansprüchen und Wünschen der Jugendlichen und kann hier Anpassungen vornehmen. Inhaltlich wird die Befragung immer aktuellen Themen angepasst, weitere Module wie beispielsweise ein Politiktest oder eine Schülerbefragung aus den letzten Untersuchungen gehören ebenfalls zum Programm.

Also ich erlebe in den weiterführenden Schulen in Möhringen und Degerloch eine intensive Zusammenarbeit der Schulen mit den jeweiligen Jugendhäusern gerade auch verknüpft über die Schulsozialarbeit. Das bietet eine hohe Chance, die Zielgruppe zu erreichen, obwohl es immer Kinder gibt, die nicht mitmachen. Die Angebote sind wirklich vielfältig und es gibt auch Ferienprogramme für ältere, nicht nur im Rahmen der verlässlichen Grundschule.
Ich halte einen flächendeckenden Ausbau der Schulsozialarbeit für notwendig.