Einführung einer kommunalen Crowdfunding Plattform zur Spendenfinanzierung von Projekten

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Steuern, Finanzen
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Wirkung: 
Einnahme

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

169
weniger gut: -121
gut: 169
Meine Stimme: keine
Platz: 
1075
in: 
2013

Zur Finanzierung von kommunalen Projekten, für die zeitnah kein Budget verfügbar ist, könnte die Stadt Stuttgart eine Crowdfunding Plattform einführen.

"Crowdfunding" (crowd [engl.] = Menschenmenge; funding [engl.] = Finanzierung) oder auch "Schwarmfinanzierung" ist eine recht neue Form der Geldbeschaffung, bei der ein Projekt vorgestellt wird für das die Bürger dann um Geldzahlungen gebeten werden. Im Unterschied zu Spenden funktioniert dies aber in mehreren Schritten:
- Projektvorstellung mit Zeitplan und Kostenrechnung
- Finazierungsphase über einen festen Zeitraum (etwa 3 Monate). Die Einzahlung des Geldes erfolgt dabei auf ein Treuhänderkonto
- sollte genügend Geld zusammen gekommen sein, so wird das Projekt sofort realisiert, die Geldgeber erhalten eine Spendenquittung und werden auf Wunsch namentlich genannt (was u.a. Firmen zur Teilnahme bewegen könnte)
- sollte nicht genügend Geld zusammen gekommen sein, so erhalten die Geldgeber ihr Geld zurück

Bei den Projekten könnte es sich um kleine bis mittlere Investitionen handeln, die entweder kurzfristig anfallen oder für die auf absehbare Zeit keine Finanzen im Haushalt verfügbar sein werden, z.B. Bau einer Solaranlage auf einem Kindergarten zur Senkung der Betriebskosten, barrierefreier Umbau einer Schule oder Begrünung des Gleisbetts der Stadtbahn in bestimmten Bereichen.

Crowdfunding ist insbesondere im Bereich der Software-Entwicklung sehr erfolgreich. Plattformen wie "Kickstarter" sind dabei in der Lage, Summen von umgerechnet über eine Million Euro für ein Projekt einzusammeln.

Gemeinderat prüft: 
nein

Kommentare

5 Kommentare lesen

kleiner Nachtrag (da man das Thema nur schwer in 2000 Zeichen beschreiben kann):
Da bei einer kommerziellen Crowdfunding Plattform Verwaltungsgebühren anfallen und das Vertrauen in die ordnungsgemäße Verwendung der Gelder nicht immer gegeben ist, sollte die Stadt Stuttgart selbst so eine Plattform einrichten. Für die ersten Projekte kann dies mit kleinem Aufwand "manuell" erfolgen, d.h. die Stadt stellt die Projekte auf ihrer Webseite vor und nennt dort eine Kontonummer zur Einzahlung. Die Gelder werden dann manuell verwaltet. Sollte sich dieses Konzept als erfolgreich herausstellen, so kann der Prozess schrittweise automatisiert werden.

Wichtig bei der Projektauswahl ist ein Finanzvolumen, dass sich realistisch durch Spenden finanzieren lässt. Ausserdem sollte das Projekt in Teilabschnitte unterteilt werden, damit bei Überschreitung des Grundbetrags die Gelder im Sinne der Spender verwendet werden können. Also im Beispiel oben "Begrünung von 20m Gleisbett der Stadtbahn im Bereich xy ab einem Betrag von x1. Begrünung weiterer 10m Gleisbett im selben Bereich ab einem Betrag von x2. Begrünung weiterer 10m...".

Super Vorschlag! Anstatt sich über mangelnde Maßnahmen zu beschweren kann man selbst etwas in die Hand nehmen. :)

Ein völlig falscher Ansatz, der nur wieder einen unvorstellbaren bürokratischen Mehraufwand bedeuten würde. Wer sollte das alles stemmen? Für was gibt es denn Steuern und Abgaben? Die Steuerlast ist hierzulande doch schon hoch genug, sollte man da nicht annehmen, dass demnach genug Etat vorhanden sein sollte...? Wenn nicht…?!? Stattdessen bitte: Mehr Transparenz auf allen Ebenen, so dass die Bürger nachvollziehen können, was mit ihren Steuern konkret geschieht. Das ist auch auf kommunaler Ebene dringend vonnöten. Und anhand des pendantischen Controllings dieser Ausgaben könnte der Schwabe doch mal beweisen, dass er wirklich schon reif ist für mehr Bürgerbeteiligung... (woran ich doch sehr zweifle, angesichts vieler Vorschläge in diesem Forum)

Hallo Solendas,

der bürokratische Aufwand sollte sehr gering sein. Ein Projekt muss sowieso geplant und dokumentiert werden. Diese Dokumentation würde man auf einer Webseite der Stadt veröffentlichen und dem Bürger die Möglichkeit geben, dafür zu spenden. Der einzige Aufwand besteht also aus der Verwaltung dieser Spenden.

Ich denke, dass vor allem im Bereich kleiner Projekte in Schulen und Kindergärten ein großen Potenzial für Crowdfunding liegt. Bis ein sinnvolles Schulprojekt die nötigen Finanzen bewilligt bekommt, ist oft leider schon die nächste Generation von Kindern in der Schule.

Die Spendenbereitschaft für kommunale Projekte würde durch so eine Crowdfundingplattform sicher steigen, denn es entfallen Fragen wie "was wird aus meinem Geld, wenn nicht genug Mittel zustande kommen" oder "kann ich mir sicher sein, dass das Geld beim Projekt auch ankommt".

Und zu guter Letzt: Sie müssen ja nicht spenden ;)

Gruss

Roland

Super Idee! Habe selbst schon gute Erfahrungen mit 'Crowdfunding' gemacht. Warum sollte das nicht auch mit kommunalen Projekten klappen?