Hygiene und Patienten-Versorgung in Stuttgarter Kliniken

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Gesundheit
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

232
weniger gut: -107
gut: 232
Meine Stimme: keine
Platz: 
498
in: 
2013

Wie ich selbst feststellen musste, lassen die hygienischen Zustände z.B. im Katharinenhospital sehr zu wünschen übrig.

Wenige "outgesourcte" Arbeitskräfte müssen in kürzester Zeit ganze Abteilungen reinigen. Dass dies bei einer Abteilung wie z.B. der Urologie nicht ausreicht, kann man auf der Gemeinschaftstoilette nach 2 Stunden riechen und sogar sehen. Kein Wunder, dass Deutschland was Krankenhauskeime angeht mit an der Spitze liegt. Wenn man das "outgesourcte" Essen dann noch vorgesetzt bekommt, ist der Würgreiz schon sehr nahe.
Volkswirtschaftlich und gesundheitspolitisch wäre es sinnvoller, Vollzeitkräfte einzustellen, die den ganzen Tag für Sauberkeit und Hygiene verantwortlich sind. Zugegebenermaßen wäre der positive Effekt nicht in der Stadtkasse bemerkbar, sondern bei den zurückgehenden Ausgaben der Krankenkassen für die Folgebehandlung von Krankenhauskeimen etc. sowie natürlich beim Patienten selbst!
Somit appeliere ich an das Verantwortungsbewusstsein der Stadt seinen Bewohnern gegenüber. Es muss doch möglich sein, in einem städtischen Krankenhaus ohne Ekel eine Toilette aufsuchen zu können!
Bitte mehr Personal und mehr Augenmerk auf Hygiene!

Gemeinderat prüft: 
nein

Kommentare

6 Kommentare lesen

Volle Zustimmung für diesen Vorschlag.
MRSA und Co. sind in dt. Kliniken für den Tod von bis zu 20.000 Klinikpatienten verantwortlich. Infektionen, die sie sich erst während des Klinikaufenthaltes zugezogen haben und mit strikter Einhaltung der bereits bekannten Hygienevorschriften hätten vermieden werden können. Vorbild können die Niederlande sein.

http://www.morgenpost.de/printarchiv/seite3/article110262926/Das-sind-di...

Grundsätzlich unterstütze ich vollkommen den Gedanken, durch mehr Hygiene und deren Kontrolle die Ausbreitung von mulitresistenten Keimen einzudämmen.
Ein großes Problem, dem sich - wenn überhaupt - nur sehr halbherzig angenommen wird.

Weiterhin unterstütze ich, daß dazu mehr Geld ausgegeben werden muß!

Sie sprechen u.a. vom outgesourcten Personal. Allerdings ist es nicht mit der Formel Vollzeitkraft = bessere Hygiene getan. Ich mache Ihnen ein paar Beispiele:

- neulich war ich Patient in einem Krankenhaus, das in weiten Bereichen über eine zentrale Lüftungsanlage verfügt. Die Luftein- und austrittsöffnungen in den Behandlungsräumen waren derartig verdreckt, daß es einem Angst und Bange werden könnte.
Zuständig für die Kontrolle und Auslösung der Problembeseitigung: Der fest angestellte Haustechniker.

- Bereits mehrmals war ich an Kongressen zur Intensivmedizin beteiligt. Dort ist auch das von Ihnen angesprochene Problem Thema. Fachleute aus Krankenhäusern sagen (und das kann ich sowohl aus eigener Erfahrung als auch daher bestätigen, daß Mitglieder meiner Familie in diesem Bereich tätig waren):
Nicht die technische Hygiene (also die Betten-, Boden oder Toilettenreinigung) ist das Problem, sondern der nachlässige Umgang des medizinischen Personals mit Mindeststandards.

Bestätigen kann ich das nach meinem o.g. Aufenthalt in dieser Klinik - meine 12 offenen Wunden, die teils genäht werden mußten, wurden ohne Handschuhe versorgt. In einem Behandlungszimmer, in dem vorher eine kleine Patientin mit einer undefinierten Hauterkrankung (ich bekam das mit) behandelt und das danch nicht hinreichend gereiningt wurde.
Zuständig: Das fest angestellte Krankenhauspersonal.

Bevor Sie meinen, ich würde auf den Medizinern und Pflegern herumhacken: Keinesfalls!
Diese Nachlässigkeiten sind 2 Dingen geschuldet:

1) Zeitmangel. Händedesinfektion (mind. 2min Einwirkzeit!), Handschuhbenutzung und -tausch etc. dauern eben. Zeit, die dem hoch belasteten Krankenhauspersonal nicht zugestanden wird.

2) Geldmangel. Visitewagen mit Hände-Desinfektionsstation? Genügend Personal, daß 1) nicht vorkommt? Investition in die hygienische Fortbildung des ärztlichen und pflegerischen Personals? Alles Fehlanzeige.

Wie (früher) in anderen Ländern üblich, würden sich m.E. in Krankenhäusern fest angestellte Hygieniker rechnen. Experten, die wissenschaftliche Erkenntnisse mit den Betriebsgegebenheiten im eigenen Haus abgleichen. Die sich über nichts weiter Gedanken machen wie über die Verbesserung der entsprechenden Standards. Die dann hausbezogene Maßnahmen zur Hygieneverbesserung bei geringsmöglicher Budgetbelastung ausarbeiten. Und die dafür VERANTWORTLICH zeichnen, daß diese Maßnahmen auch auf den Stationen und in den Köpfen der Mitarbeiter ankommen.

Inwieweit sich das über den Haushalt der Stadt Stuttgart lösen lässt, weiß ich nicht.
Sicher ist es nicht so einfach, wie es scheint.

Doch ich folge dem Vorschlagenden: Man sollte es versuchen!

PS: Mehrfach haben Untersuchungen gezeigt, daß z.B. an Türklinken, Haltegriffen etc. im privaten und öffentlichen Raum erheblich mehr Keime zu finden sind als auf dem durchschnittlichen Toilettensitz.
Ich finde, das spricht Bände. Und gegen uns alle...

@grandnagus: Danke für Ihren Kommentar und die Infos. Was Sie beschreiben ist ja noch grauenvoller als ich dachte und die Kosten würden weiter in die Höhe schnellen, wollte man dem Problem Herr werden... Aber wenn man es wollte, könnte man! Nur scheinen in Stuttgart großkotzige Prestigeobjekte wichtiger zu sein, als die Gesundheit der Bevölkerung!

Das ist keine Vorschlag... eigentlich sollten in die Kliniken immer Hygiene und Patienten-Versorgung angeboten werden. Wenn nicht sollten einfach angezeigt werden.

Das ist ein ganz wichtiges Anliegen. Nur leider hat die LHS keinen oder wenn überhaupt, nur einen geringen Einfluss auf die finanzielle Situation der Krankenhäuser, sodass im Rahmen des Bürgerhaushalts keine Besserung dieser unhaltbaren Zustände bewirkt werden kann.

@Faulpelz
Ich dachte, die Stadt ist Träger der Krankenhäuser und der Herr Wölfle als Bürgermeister, mehr oder weniger oberster Finanzverwalter dieser ..... ?
Wieso sollte die Stadt da keinen Einfluss drauf haben ...?