Der Feinstaub-Hysterie entgegenwirken und ...

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Feinstaub, Luft
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Wirkung: 
kostenneutral

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

312
weniger gut: -291
gut: 312
Meine Stimme: keine
Platz: 
1139
in: 
2017

... einfache Gegenmaßnahmen ergreifen.

Die Mutter aller Meßstationen, die am Neckartor, sorgt Tag für Tag dafür, dass sich Stuttgart als das "Dreckloch" Deutschlands bezeichnen lassen muss. Der Bereich um diese Meßstation jedoch ist nur ein winzig kleiner im Vergleich zur Gesamtgemarkung Stuttgarts. Die Platzierung dieser Meßstation ist zudem einmalig, sie steht in einer Hausecke, zusätzlich abgeschattet durch große Verkehrsschilder. Luftaustausch ist so natürlich nicht gegeben, und das an einer stark befahrene Hauptstraße. Dies ist nicht repräsentativ in Bezug auf praxisrelevante Meßverfahren. Man könnte auch gleich eine Station im Tunnel Feuerbach (B295) aufstellen und danach behaupten Feuerbach sei das Dreckloch Deutschlands.
Folgendes sollte aus meiner Sicht geschehen, die Stadtväter sind aufgerufen etwas gegen den schlechten Ruf Stuttgarts in Bezug auf Feinstaubbelastung zu unternehmen!

a.) Meßstation(en) korrekt platzieren in Bezug auf die Praxisrelevanz.
b.) An ganz kritischen Tagen bezüglich der Wetterlage stark befahrene Straßen (und die Gehwege an diesen) "wässern" (Nassreinigung via Sprengwagen).
c.) Durchschnittliche Werte (möglichst vieler Meßstationen) publizieren, nicht nur die "peak werte" an stark befahrenen Straßen.
d.) Geschwindigkeitsbegrenzungen auf den Ein- und Ausfallstraßen zurücknehmen, damit die Verweildauer der Autos in der Stadt kürzer werden kann. Zusätzlich, falls geschehen, aus einer Fahrspur wieder zwei machen.
e.) die Ampelschaltungen auf den unter d.) genannten Straßen optimieren
(grüne Welle) und unvermeidliche Querungen durch Fußgänger und/oder Radfahrer unterirdisch (oberirdisch) realisieren.
Es gibt mit Sicherheit noch deutlich mehr Möglichkeiten als angeführt.
Das einfache und immer wieder verlangte:
"nur weniger Verkehr hilft weiter" oder "kein Verkehr in der Innenstadt" und so weite jedoch ist weder korrekt noch zielführend, da der Auto-Verkehr lediglich mit 7% an der Feinstaubgesamtbelastung beteiligt ist.

Kommentare

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Zusatz, da der Vorschlag zu viele Zeichen hatte:

Stuttgart darf und kann man nicht mit den meisten anderen Städten vergleichen.
Die "Tal-Kessellage" ist nahezu einzigartig und verursacht Probleme, welche
fast alle anderen Städte nicht haben. Deshalb darf und kann man Maßnahmen,
welche in anderen Städten Wirkung gezeigt haben, NICHT 1-zu-1 auf Stuttgart
übertragen, die Bedingungen sind schlicht zu unterschiedlich.

Endlich mal ein vernünftiger Vorschlag. Kann ich nur begrüßen. Dann hörrt vielleicht auch mal die "Treibjagd" auf die Auto bzw. Dieselfahrer auf.

Liebe Leser,

versteht es doch, wenn die Grün*innen keinen Feinstaub mehr hätten...gäb´s ja nichts mehr zu meckern....

Noch ein Zusatz, da aktuell.
Nach dem bisschen Regen heute Nacht sind die Werte besagter Meßstation,
trotz deren äußerst ungünstigen Platzierung, um einige Punkte gesunken,
siehe dazu auch Punkt b.) meines Vorschlages.

Aus der Wirkung "Ausgabe" meines Vorschlages wird übrigens sehr schnell
"kostenneutral" oder gar eine Einnahme, da u.a. die Strafzahlungen an die
EU künftig wegfallen würden ! Dazu jedoch müsste auch der Wille seitens
der Stadtväter vorhanden sein.

Nur dumm, dass den Menschen, die wegen der hohen Feinstaubwerte und wegen des Stickoxids krank werden und früher sterben, die "Einmaligkeit der Kessellage" auch nicht weiter hilft. Über die Wirkungen von Feinstaub auf die Gesundheit kann man u.a. hier nachlesen:
http://www.lgl.bayern.de/gesundheit/arbeitsplatz_umwelt/chemische_umwelt...
Und bitte bei den Fakten bleiben: die 7% Feinstaub, die genannt wurden, sind nur der Teil, der direkt aus dem Auspuff kommt. Es fehlt der wesentlich höhere Anteil an Reifen- und Bremsabrieb.
Und Feinstaub ist ja auch nur ein Aspekt unter vielen: da gibt es das Stickoxid, die Lärmbelastung durch den Autoverkehr, der Mangel an Lebensqualität und Flächenverbrauch durch Abstellflächen für die Fahrzeuge usw...
Und wer glaubt, dass nur am Neckartor Feinstaubwerte zu hoch seien, kann mal hier nachschauen:
http://opendata-stuttgart.github.io/feinstaub-map/
Zu guter Letzt: Die WHO nennt als Jahresmittel-Grenzwert für Feinstaub den halben Wert, den die EU festgelegt hat und auch die erlaubten 35 Tage über der Tageshöchstgrenze gibt es bei der WHO nicht. Würden wir uns nach diesen sicher nicht "aus der Luft gegriffenen" Werten richten (wie z.B. die Schweiz), dann wäre der Stuttgarter Kessel längst wegen Giftalarm dicht.

Warum regt sich eigentlich niemand über den Bau des neuen Gaskraftwerks in Gaisburg auf? Dieses wird nach Fertigstellung fast doppelt soviel Stickstoffdioxid ausstoßen, als das vorhandene Kohlekraftwerk. Auf der einen Seite sollen unter anderem wegen den Stickstoffdioxidausstoß keine Dieselfahrzeuge mehr fahren und auf der anderen Seite .... siehe oben.

Zitat Silberborst:
"Und bitte bei den Fakten bleiben: die 7% Feinstaub, die genannt wurden, sind nur der Teil, der direkt aus dem Auspuff kommt. Es fehlt der wesentlich höhere Anteil an Reifen- und Bremsabrieb."

Diesen "Reifen- und Bremsabrieb" erzeugen Fahrer von Hybrid- und Elektrofahrzeugen, ja selbst Radfahrer, ebenso.
Deshalb auch u.a. das Stichwort "grüne Welle", welche u.a. den "Bremsabrieb" radikal vermindern würde.

Guter Vorschlag.

Wenn man hier in diesem Forum mal das Wort Feinstaub eingibt, dann sieht man, wie gut Kuhn's PR-Maschinerie (die sich ausschließlich auf diese eine einzige Messstation bezieht) funktionert.

Das finde ich gut! Wir müssen nichts an der Feinstaubsituation ändern sondern nur die Meßstation woanders hinstellen, dann haben wir bessere Ergebnisse.

Die immer stärkere Reglementierung bzw. Ausbremsung des Verkehrs führt zu erhöhten Standzeiten (Abgas ohne Sinn), fahren in niedrigeren Gängen (viele schalten herunter und produzieren mehr Ausstoß als bei konstanter Fahrt im höchsten Gang) und unkooperativem Verkehrsverhalten: Wenn ich so gegängelt werde, dann muss ich die verlorene Zeit aufholen und fahre aggresiver. Ein großes Potential bietet die Optimierung von grünen Wellen v.a. auch in Verbindung mit gut abgestimmten Vorrangschaltungen für Busse und Bahnen die nicht lange bevor sich Bus oder Bahn überhaupt zeigt schon alle anderen Verkehrsteilnehme stehen lassen.

Wenn wir immer und überall Umwelt schonen ist das sinnvoller wie Messwerte am Neckartor (Bahnhof, Baustelle, Mauer vor Park und auch Autos) zu dubiosen Statistiken heranzuziehen. Wie ist das eigentlich wenn in Stgt. gerade Alarm ist, aber Laubbläser, Gartenbesitzer, ........ in den Außenbezirken lustig für Qualm sorgen?

Der Ruf Stuttgarts leidet nicht unter dem Feinstaub sondern maximal unter mangelnden Gegenmassnahmen. Nichts wird besser wenn man einfach die Augen zumacht. Der Individualverkehr muss weniger werden. Es hilft nur ein massiver Ausbau des ÖPNV und Radnetzes. Umstellung auf Elektrofahrzeuge nur sinnvoll im Logistikverkehr, da der Abrieb durch Bremsen und Reifen dadurch ja nicht weniger wird.

Schon interessehalber sollte diese Messstation einfach mal auf die andere Straßenseite versetzt werden, wo die Luft garantiert eine ganz andere ist. Löst zwar keine Probleme, aber vielleicht die eine oder andere Denkblockade.

Die Alterspyramide zeigt es doch: mit Radwegen-besonders im bergigen Stuttgart- läßt sich nur wenig erreichen. Selbst mit dem Fahrrad entsteht Staub, und mit Elektro ist die Energiekette überhaupt nicht zu Ende gedacht.