Sozialpädagogische Arbeit an Grundschulen stärken

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Weitere
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

1088
weniger gut: -100
gut: 1088
Meine Stimme: keine
Platz: 
22
in: 
2017

Der Gesamtelternbeirat der städtischen KiTas, Horte und Schülerhäuser fordert dringend die Erweiterung des TarifPlus und die Einführung von flexiblen Krankheits- und Ausfallvertretungen (als sogenannte Springkräfte) für die ErzieherInnen an den Schülerhäusern und Horten, wie auch an den Ganztagesschulen. An den Grundschulen herrscht ein großer Mangel an ErzieherInnen.

Ebenso wie für die KiTas müssen auch hier deutliche Anreize geschaffen werden, um in diesem Bereich Fachkräfte trotz der höheren Lebenshaltungskosten in unserer Stadt zu gewinnen. Die sozialpädagogische Arbeit ist ein wichtiger Sozialisationsfaktor an den Grundschulen. Auch hier wachsen die Anforderungen (Migration, Mobbing, Aggression…). Der Anspruch, den die Stadt an eine gute Qualität der Betreuung für die KiTa-Kinder hat, muss auch für die Betreuung in den Schulen gelten! (Siehe auch Vorschlag 42622: Tarif Plus für ErzieherInnen uneingeschränkt fortführen)

Umsetzung und Prüfung
Ergebnis Haushaltsberatungen: 
BetreuerInnen an den reinen Schülerhorten erhalten bereits heute Tarif+. Zudem wurde beantragt, Tarif+ auf den Bereich der sonstigen Schulkindbetreuung, auf weitere Engpassberufe, sowie für das Pflegepersonal im Klinikum Stuttgart und in der Altenpflege (Eigenbetrieb Leben und Wohnen) auszuweiten. Diese Anträge wurden vom Gemeinderat jedoch mehrheitlich abgelehnt. Bezüglich der Schulkindbetreuung wurde unter anderem argumentiert, dass es hierfür im Gegensatz zur Kindertagesbetreuung keinen Rechtsanspruch der Eltern gibt.
wird teilweise umgesetzt

Stellungnahme der Verwaltung: 

1. Einführung des Tarif Plus:

Der Fachkräftekatalog für Kindertageseinrichtungen (§7 KiTaG) gilt für die Schulkindbetreuung in Ganztagesschulen und Schülerhäusern nicht unmittelbar. Die Kriterien für das Personal in Schulen konnten deshalb in einer trägerübergreifenden Arbeitsgruppe unter Federführung des Schulverwaltungsamtes erweitert werden. Um aber auch in der Schulkindbetreuung Qualität vorzuhalten, müssen 50% des Personals Fachkräfte im engeren Sinne (Erzieher-/innen etc.) sein. Diese werden insbesondere als Erstkräfte eingesetzt. Als Zweitkräfte können auch Personen mit Erfahrung in der Betreuung eingesetzt werden, sofern sie zur Nachqualifzierung bereit sind.

Trotz dieser Erweiterung unterscheidet sich die Bewerberlage in der Schulkindbetreuung nicht wesentlich von der in Kindertagesstätten.

Das liegt insbesondere auch an den Arbeitszeiten, die - wie in Schülerhäusern - entweder erst um 12:00 Uhr beginnen oder - wie in Ganztagesgrundschulen - in enger Verflechtung mit den Unterrichtszeiten, über Vor- und Nachmittag verteilt und nicht immer in einem Stück organisiert werden können. Zusammenhängende Arbeitszeiten mit auskömmlichen Arbeitsumfängen sind in der Schulkindbetreuung nicht für alle Beschäftigten möglich. Die bisherige Zielgruppe für Betreuungsaufgaben in Schulen - vorwiegend Frauen, die die Familie in den Mittelpunkt stellen und nebenher eine unterhälftige Berufstätigkeit suchen - schwindet mehr und mehr.

Umso wichtiger ist - neben strukturellen und konzeptionellen Überlegungen - die Gleichbehandlung des Personals in Ganztagesgrundschulen und Schülerhäusern mit dem Personal in Kindertageseinrichtungen. Dabei ist zu beachten, dass die Schulkindbetreuung zum größeren Teil von freien Trägern der Jugendhilfe angeboten und durch die Stadt zu 100% finanziert wird (keine Zuschussgewährung!). Bei einer etwaigen Umsetzung von TarifPlus in Schülerhäusern und Ganztagesgrundschulen müsste also auch die Erhöhung der Trägerfinanzierung mit kalkuliert werden.

2. Einführung von flexiblen Krankheits- und Ausfallvertretungen in Schülerhäusern und Ganztagesgrundschulen

In GRDrs. 417/2012 (Schülerhäuser) und 6/2013 (Ganztagesgrundschulen) wurden die Standards für die Personalausstattung festgeschrieben. Ein Anteil von 10% für das geforderte Springkraftkontingent wurde mit eingerechnet. Es liegt an den Trägern, dies entsprechend umzusetzen.

Verweis auf Haushaltsanträge der Gemeinderatsfraktionen: 
494/2017 (SPD)
Verweis auf Gemeinderatsdrucksachen: 
1143/2017

Kommentare

4 Kommentare lesen

Sehr guter Vorschlag! Der Mangel an ErzieherInnen insbesondere auch durch Krankheitsfälle oder Elternzeit ist für die Einrichtungen ein großes Problem.

Sehr guter Vorschlag

Auch an den Ganztagsschulen und Schülerhäusern wachsen die Anforderungen an die ErzieherInnen. Auch hier müssen dringend Anreize wie der Tarif Plus für die ErzieherInnen geschaffen und Krankheitsvertretungen eingeführt werden. Deshalb fordern wir die Stärkung der sozialpädagogischen Arbeit an Grundschulen

Es ist nicht sinnvoll, bei der sozialpädagogischen Arbeit nach der Kita aufzuhören oder nicht mit der gleichen Energie weiterzuarbeiten!