In Frankreich gilt seit 2007 die Regel, dass ab ein Uhr nachts jetzt Büros, Geschäfte und alle öffentlichen Gebäude ihre Beleuchtung ausschalten müssen. In Gebäuden, in denen länger gearbeitet wird, gilt, dass spätestens eine Stunde nach Verlassen des letzten Mitarbeiters das Licht ausgehen muss. Und Leuchtreklameflächen dürfen dann erst frühestens wieder am kommenden Abend nach Sonnenuntergang eingeschaltet werden - ansonsten drohen 750 Euro Strafe.
Das französische Umweltministerium verfolgt damit Energie- und Umweltschutzziele. Man rechnet mit einer Verbrauchsminderung von zwei Terawattstunden Strom pro Jahr, was dem Verbrauch von 750.000 Familien und vermiedenen Energiekosten von mindestens 200 Millionen Euro pro Jahr entspräche. Außerdem sollen so jährlich 250.000 Tonnen weniger Kohlendioxid in die Luft gepustet werden. Durch das Licht-Ausschalten sollen auch Zugvögel, die nachts bei zu viel Licht ihre Orientierung verlieren, geschützt werden.
In der Bevölkerung ist die Akzeptanz hoch: Nach Umfragen sind vier von sechs Franzosen für die Regelung. Befürchtungen, die Kriminalität könnte jetzt zunehmen, wurde durch Zahlen der Versicherungsunternehmen widerlegt - 80 Prozent der Einbrüche passieren demnach tagsüber.
Stuttgart soll diese Regelung übernehmen und dadurch Stromkosten sparen.
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