Sicheres Nachtleben für Frauen in Stuttgart fördern

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Weitere
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

627
weniger gut: -85
gut: 627
Meine Stimme: keine
Platz: 
92
in: 
2017

Nicht selten werden Frauen Opfer von sexueller Belästigung oder noch Schlimmerem. Auch im Stuttgarter Nachtleben ist das bittere Realität.

Damit Frauen in Zukunft unbeschwerter ausgehen können, fordern wir die Umsetzung einer Schutzkampagne nach dem Vorbild der Kampagne "Ist Luisa da?", die in Münster vom Frauennotruf initiiert wurde und bereits erfolgreich angewendet wird:
http://www.wn.de/Muenster/2643782-Wenn-Frauen-sich-bedroht-fuehlen-Im-No....

Sollten sich Frauen auf irgendeine Weise belästigt fühlen, können sie jederzeit das Thekenpersonal fragen, ob Luisa da ist. Diese Frage fungiert als Code, um anzuzeigen, dass etwas nicht in Ordnung ist. Als Reaktion darauf ruft das Personal entweder ein Taxi, oder bringt die Frau in einen Sicherheitsbereich. Wesentlicher Bestandteil des Projektes ist dabei, dass keine Erklärung des Problems vonseiten der Frauen verlangt wird. So wird die Hemmschwelle für Frauen, die sich einer unangenehmen Situation entziehen wollen, deutlich gesenkt.

Wir fordern die Stadt Stuttgart auf, ein solches Projekt in Kooperation mit Betreiber*innen von Clubs, Bars, Diskotheken und so weiter zu initiieren und umzusetzen.

Umsetzung und Prüfung
Ergebnis Haushaltsberatungen: 
Der Vorschlag wurde von keiner Gemeinderatsfraktion in den Planberatungen zum Doppelhaushaltsplan 2018/2019 aufgegriffen. Für die Umsetzung des Projekts steht bereits die Kommunale Kriminalprävention mit dem FETZ (Frauenberatungs- und Therapiezentrum) und der Selbsthilfegruppe Wildrose in Kontakt. Für das Projekt wurden seitens der Selbsthilfegruppe Wildrose Sponsorenmittel von der DAK in Höhe von 1.500 Euro akquiriert, die insbesondere für den Druck von Informationsmaterial genutzt werden.
Von keiner Gemeinderatsfraktion beantragt

Stellungnahme der Verwaltung: 

Bei dem Vorschlag, Nummer 42993 handelt es sich um ein Projekt, das in Münster (Westfalen) initiiert wurde. Seither hat sich das Projekt bundesweit ausgeweitet und findet in einigen interessierten Kommunen Anklang.

Hauptsächlich geht es bei dem Projekt darum, Frauen die Möglichkeit zu bieten, einer unangenehmen Situation zu entgehen, in dem sie sich an das involvierte Personal der teilnehmenden Betriebe wendet. Das Personal kann dann situationsangepasst Hilfe leisten, in dem es die belästigte Frau aus der Schusslinie nimmt.
Diese Idee wird von hier aus als grundsätzlich sehr gut angesehen. Auch in Stuttgart werden bald Betriebe an dem Projekt teilnehmen (http://luisa-ist-hier.de/).
Für die Umsetzung in Stuttgart steht die Kommunale Kriminalprävention mit der Individuellen Chancengleichheit, dem FETZ (Frauenberatungs- und Therapiezentrum) und der Selbsthilfegruppe Wildrose in Kontakt.

Die Planungen für die Umsetzung in Stuttgart sind bereits vorangeschritten, es wird damit gerechnet, dass die ersten Betriebe zur Mitte des Jahres als Teilnehmer feststehen. Für das Projekt wurden seitens der Selbsthilfegruppe Wildrose Sponsorenmittel von der DAK in Höhe von 1.500 Euro akquiriert, die insbesondere für den Druck von Informationsmaterial genutzt werden.

Kommentare

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"...bringt die Frau in einen Sicherheitsbereich." Feine Sache. Wenn das Prob. scheinbar so gravierend ist, dann braucht's aber viele Sicherheitsbereiche. In anderen Ländern heißen diese Sicherheitsbereiche "Niqab", "Burka" usw. Aber besser ist noch: "... dass keine Erklärung des Problems vonseiten der Frauen verlangt wird." Ist das new order (Frau gut, Mann schlecht)? Mal ehrlich, wäre es nicht einfacher, Frauen dürften nur noch in Begleitung eines männlichen Familienmitglieds, das älter als 8 Jahre ist, das Haus verlassen. Es soll ja Kulturen geben, da geht das in diese Richtung. Zitat von eurer HP: "Rassismus, Sexismus, Homophobie und jegliche andere menschenverachtende Gesinnung dürfen in unserer Gesellschaft keinen Platz finden." Hat euch schonmal jemand gesagt, dass auch Männer Menschen sind (Homo), Menschen eines bestimmten Geschlechts (Sex) und dass auch Frauen lügen können und zuweilen von dieser Fähigkeit Gebrauch machen. Schade, dass ihr nicht für Gleichberechtigung eintretet. Wen ihr euch politisch engagieren wollt, was ich sehr gut finde, dann kuck ma was im Grundgesetz steht, nämlich; "Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern ...". Soviel zum Thema, sich nicht erklären zu müssen, wenn man jmd. bzgl. seines Verhaltens oder einer Tat beschuldigt. Naja, vielleicht taugt "Ist Luisa da?" für den nächsten Running Gag oder zum nächsten Weckruf auf Festivals.

Vor allem Frauen haben damit zu kämpfen, sich im Nachtleben bedroht oder belästigt zu fühlen. Daher wirkt eine solchen Kampagne darauf hin, dass sie das nicht mehr in dem Maße müssen und gleichberechtigt feiern können. Von daher fördert dieser Vorschlag aus meiner Sicht die Gleichberechtigung. Dass keine Erklärung verlangt wird, verstehe ich so, dass die Hemmschwelle, das Angebot in Anspruch zu nehmen, gesenkt werden soll. Das ist keinesfalls zur Stigmatisierung von Männern gedacht. Schließlich ist die Kampagne ja auch nicht zur Strafverfolgung gedacht, sondern dazu Frauen aus unangenehmen und bedrohlichen Situationen zu helfen, auch um eventuellen Straftaten vorzubeugen.

Grundsätzlich ist die Idee nicht Falsch.. wie lange ein Satz ala “Ist Luisa da“ Sicherheit bietet, bleibt fraglich. So was spricht sich herum und wird irgendwann garantiert ausgenutzt. In kleinem Rahmen mag das funktionieren, aber nicht stadtweit.

Besser fände ich Maßnahmen, das Selbstvertrauen sich zu wehren (verbal und durch konsequentes Handeln - das kann Frau trainieren) zu stärken. Als in Berlin Kreuzberg und Neukölln aufgewachsene Frau kann ich durchaus ein Lied davon singen, wie wichtig das ist.

So blöd das klingt: Wir hatten in der Realschule Mädchenkurse für solche Situationen, damit wir uns bei Übergriffen selbstbewusst behaupten können oder ohne verlegenes Herumgekicher um Hilfe bitten.

Und so manchem schüchternen jungen Mann würde das Training auch nicht schaden: Ein Mitläufer weniger!

Grundidee gut, falscher Lösungsansatz... Stärken wir lieber das Selbstbewusstsein?