Straßenbahnen innen umgestalten

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Weitere
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Wirkung: 
Einnahme

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

207
weniger gut: -213
gut: 207
Meine Stimme: keine
Platz: 
1986
in: 
2017

Die SSB Züge sind extrem überlastet. Ein Grund liegt an der ungünstigen Innenausstattung der Bahnen. In einer Bahn wäre viel mehr Nutzraum und Optimierung in Ein/Ausstiegsbereich möglich.

Vorschlag
Umgestaltung der Sitzplätze in den Bahnen für mehr Platz im Mittenbereich. Optimierung der Ein- und Ausstiegsbereiche für schnellere Ein- und Ausstiege.

Kommentare

13 Kommentare lesen

Durch die Sitzgruppenanordnung kann man sich bei einer Vollbremsung gegenüber abstützen und fliegt nicht durch das ganze Abteil. Was genau meinen sie ?

Bei der SSB gibt es nutzbaren Stehbereich primär in der Ein/Ausgangsfläche. Der Mittelgang ist praktisch nicht nutzbar, da:
1. Der Gang schmal ist, Haltemöglichkeiten sind unpraktisch
2. Bei Stoßzeiten der Eingangsbereich komplett voll ist. Es ist schwierig innerhalb der Haltedauer aus der Bahn rauszukommen.
3. Die Stangen im Ein/Ausstiegbereich sind unnötige Hindernisse. Zum Halten wären Haltemöglichkeiten von oben sicher wieder sinnvoller

Anders ausgedrückt: Es gibt die wenigen Sitzplätze + Stehplatz im Eingangsbereich, wobei hierdurch wiederum speziell bei Stoßzeiten der Ein/Ausstieg behindert ist.

Wie sieht es in anderen Städten aus?
1. Einreihige Sitze, breiter, nutzbarer Mittelgang
2. Sitzreihen der Seite entlang
3. Keine Verengungen aus dem Mittelgang hinaus zum Ausgang
4. Haltemöglichkeiten von der Decke

Ein Enstpannung wäre schon, wenn in den Eingangsbereich NUR Einsitzer (Wie der Kinderwagenplatz) wäre. Es könnte mehr Mittelgang genutzt werden und die Verengung Mittelgang zum Ausgang ist auch weg.

In Anbetracht der SSB Überlastung wäre es meines Erachtens überfällig einmal etwas "Strömungslehre" mit dem Zuglayout zu betreiben. Ich kapier nicht warum die SSB selbst noch nie auf die Idee kommt ihr Layout zu prüfen. Die neuen Züge sind mit demselben Layout gekauft worden.

Die Sitzgruppen dienen auch soziologischen Aspekten. Sie erleichtern die Kontaktaufnahme und führen zu Gesprächen mit den anderen Mitreisenden.
Wegen der Unfallgefahren, sollten Reisende eigentlich immer einen sicheren Sitzplatz aufsuchen. Fahrkartenkontrolleure können "ein Lied davon singen", wo sie sich bei starken und unerwarteten Bremsmänövern schon "blaue Flecken", oder Handgelenksbrüche, oder "Beulen" am Kopf geholt haben. Das Stehen während der Fahrt ist nur dem Notstand geschuldet, dass es nicht ausreichend Sitzplätze für alle derzeit gibt. Aber sie sollten daraus nicht die Forderung ableiten, dass noch mehr Fahrgäste zukünftig stehend fahren sollen. Bei einem Unfall könnten sie sich den Arm schwer verletzen, wenn sie sich an einer Halteschlaufe an der Decke unglücklich verfangen sollten. Diese sind nur dafür gedacht, während der ganz normalen Fahrt das Gleichgewicht halten zu können und nicht in andere Fahrgäste hinein zu fallen.

Sozioligischer Aspekt, interessant. Aus meiner Perspektive ist Priorität 1 viele Menschen befördern zu können und pünktlich das Ziel zu erreichen.

Falls noch nicht erlebt ist es gut einmal morgends ab 6:30 z.B. ab Weilimdorf in die U6 einzusteigen.
Fakt ist bei dieser Erfahrung, daß die Bahn mehr als überlastet ist, denn es kann durchaus sein, daß man gar nicht mehr in die Bahn reinkommt.

Bzgl. Unfallgefahr wie von Ihnen erwähnt ist die Situation heute sogar am gefährlichsten. Wenn der Einstiegsbereich komplett voll ist, ist es kaum möglich sich überhaupt festzuhalten. Man klemmt nur in der Masse und man kann hoffen, daß die unfreiwilligen Intimnachbarn Halt bietet.

Wollte man den Sicherheitsaspekt an erste Stelle stellen, dann müßte die Sitzreihen wie in der Bahn sein. Dort sitzt man sich nicht gegenüber. In der SSB bedeutet Notbremsung, daß der in Fahrtrichtung Sitzende in den Gegenübersitzenden knallt.
Zum Glück muß mit Notbremsungen in der Regel nicht gerechnet werden, sonst gäbe es die Anordnung und z.B. Gurtpflicht wie im Bus überhaupt nicht.

"In der SSB bedeutet Notbremsung, daß der in Fahrtrichtung Sitzende in den Gegenübersitzenden knallt."

Das kann man gerade noch so tolerieren, weil es in aller Regel nicht zu besonders schwer wiegenden Verletzungen führt. Was viel gefährlicher jedoch ist, wenn die grosse Masse an ungesichert im Flur und dem Eingangsbereich stehenden Personen bei einem Verkehrsunfall abrupt abgebremst wird. Dann können leicht auch tödliche Verletzungen in grösserer Anzahl die Folge sein, wie sie bei Massenpaniken durch Zerquetschen auch immer einmal wieder vor kommt. Und ein Verkehrsunfall passiert fast jeder Woche, wenn mal wieder einer der Autofahrer meint, verbotswidrig einen Gleisabschnitt "überqueren zu dürfen", oder gelegentlich auch, wenn eine Weiche nicht richtig funktioniert(elektrische Steuerungsfehler, oder eingefroren im Winter). Gurte sind schwierig in der Wartung und bergen immer auch Risiken der Strangulation. Deswegen gehören sie nicht in Bahnen.

@turknix
Sie haben absolut recht.
Die hier zur Schau gestellte Bedenkenträgerei hilft nicht weiter.

Ich finde die Diskussion insoweit interessant, weil man liest wie sich die Denkwelten auffächern :-)
Lösungsorientierung sollte die erste Prio sein...

@PS33469 "Die Sitzgruppen dienen auch soziologischen Aspekten. Sie erleichtern die Kontaktaufnahme und führen zu Gesprächen mit den anderen Mitreisenden."

Wer will denn das? Sie fahren wohl nicht oft Stadtbahn? Denn zuerst sind alle 4er-Plätze mit je einem Menschen besetzt, dann - weil es nicht anders geht - nimmt man schräg gegenüber Platz. In Stuttgart sind "soziologische Aspekte" nicht unbedingt wichtig!
Die Kommunikation unter den Fahrgästen findet eher auf dem Bahnsteig statt, wenn mal wieder eine S-Bahn nicht kommt oder verspätet auftaucht.

@turknix "Aus meiner Perspektive ist Priorität 1 viele Menschen befördern zu können und pünktlich das Ziel zu erreichen."

Absolut meine Meinung. Nur leider ist die Deutsche Bahn (S-Bahn) immer weniger in der Lage, diese Anforderung zu erfüllen. Die SSB hat den Trend der Zeit verpennt und kann nicht in angemessener Weise auf die Anforderungen der Zeit reagieren. Armes Stuttgart!

@ filmfan1964
Damit meine ich Gruppen, welche schon untereinander bekannt sind und sich gemütlich hin setzen möchten, um während der Fahrt miteinander zu reden. Ich habe schon häufig beobachtet, das zwei 4-er Gruppen, rechts und links des Flurs, mit Leuten besetzt waren, die sich gut kannten und sich unterhielten. Das wäre bei einer anderen Anordnung der Sitzplätze nicht mehr so möglich.
Über so eine wichtige Änderung sollte erst ein Bürgerentscheid abgehalten werden.

Es liegt sicherlich an der schwäbischen Mentalität, dass sich ein einzelner Schwabe auch in seinem Wirtshaus zuerst an einen noch freien Tisch setzt und nicht bei anderen anfragt, ob man willkommen sei und sich hinzu setzen dürfe, und genau so haben sie diese Mentalität auch bei der Sitzplatzbelegung in der Stadtbahn sehr richtig beobachtet. Aber was so tief in den Genen eines Schwaben verankert ist, lässt sich nicht dadurch plötzlich ändern, dass nun die Innenabteile der Stadtbahnen ungemütlich neu gestaltet würden. Lieber würde der eigenbrödlerische Schwabe sich dann wohl doch wieder seinen "altbewährten" Daimler kaufen.

@PS33469

Es ist sicher schön, daß Gruppen zusammensitzen können und sich unterhalten können. Das bliebe auch bei einer luftigeren Umgestaltung erhalten.
Zudem möchte ich festhalten, daß diese Gruppen eher in den Nebenzeiten unterwegs sind.
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Bitte, bitte, bitte machen Sie einen Selbstversuch (6-8 Uhr - U6 Stuttgart ist schon ab Löwenmarkt überfüllt) und berichten uns von der Gemütlichkeit.
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Also im Sinne der Gemütlichkeit auch an die Allgemeinheit denken. Die Rush Hour IST EIN HORROR und der Nahverkehr ist hier schon kollabiert. Takterhöhungen sind ohne extrem teure Baumaßnahmen nicht mehr möglich. Daher braucht es den Denkanstoß wie es geändert werden kann. Da ist ein Element das Layout der Bahn.
Wären im Eingangsbereich jeweils nur 1er Sitze wie sie beim Einstieg zur Rechten sind, wäre die Kapazität schon signifikant erhöht und 4er Gruppen gäbe es trotzdem noch.

@filmfan1964
Absolut einig!
Ich kenne Leute, die z.B. ins Remstal pendeln
Zu den Stoßzeiten fallen regelmäßig S-Bahnen aus
Ende vom Lied, kalkulierbarer Arbeitsweg geht trotz Stau nur per Auto

@turknix
Und was für eine "luftigere Umgestaltung" stellen sie sich konkret vor ? Wie sollten die Sitzpositionen zukünftig denn sein

Ich kann mir nur die "4-er Gruppen" vorstellen, so wie sie jetzt sind und eine Alternative, die nichts mehr von den 4-er Gruppen übrig lässt. Das wäre dann auch der Inhalt des Bürgerentscheids, den ich auf jeden Fall dazu anregen würde.

Die Möblierung ist nicht veränderbar zwischen den Hauptverkehrszeiten und den Nebenzeiten. Schön wäre es, wenn sich die Sitzgruppen auf Knopfdruck am Boden verstauen liessen - so als eine Art "Doppelter Boden", auf dem die Gäste in der Hauptverkehrszeit dann fahren würden. Aber das gibt es leider (noch) nicht.

Ich bestreite keinesfalls, dass es überfüllte ÖPNV in den Hauptverkehrszeiten gibt. Dafür sollte eigentlich jedem, der keinen Sitzplatz erhalten hat, ein Teil des Reisepreises zurück erstattet werden. Es ist einfach auch mit hohen gesundheitlichen Risiken verbunden, im Stehen zu reisen. Quetschungen können sehr leicht zu schweren inneren Blutungen führen mit dramatischen Folgen.

Die Problematik liegt aber weit tiefer begründet: Wir haben zu viel Verkehr und zu wenig Lebenszeit kann daher mehr produktiv und nachhaltig eingesetzt werden. Es liegt nun an den Stadtplanern, diesen Knoten wieder aufzulösen: Er konnte ja nur deswegen in der Vergangenheit entstehen, weil man zu faul war, die Probleme durch aufwändige und teure Stadtplanungsarbeit richtig anzugehen und statt dessen auf immer neue und dazu auch noch relativ preiswerte Verkehrssysteme setzte. Die neue Aufgabe besteht aber nun darin, gleichzeitig all diese schweren Versäumnisse aus dieser Vergangenheit noch nachzuarbeiten und zukünftige Planungen gleich nachhaltig auszuführen.

Es fehlen Festhaltemöglichkeiten für die Fahrgäste. In den "alten" Straßenbahnen gab es in den Mittelgängen Halteschlaufen, die von der Decke hingen.

innen, soso