Lärmschutz Heinestraße

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Stadtbezirk: 
Degerloch
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Thema: 
Verkehr
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

59
weniger gut: -151
gut: 59
Meine Stimme: keine
Platz: 
2634
in: 
2013

In der Heinestraße, einer Wohnstraße mit vielen Familien mit Kindern, halten sich viele PKW- und LKW-Fahrer nicht an die in der Stadt übliche Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 km/h. Das führt zu einer erheblichen Lärmbelastung (siehe auch Lärmatlas der Stadt Stuttgart).

Beantragt wird eine Reduzierung des Lärmes durch geeignete Maßnahmen. Das können sein:
1. Flüsterasphalt,
2. Geschwindigkeitsbegrenzung (wie z.B. Jahnstraße oder Königsträßle),
3. Rechts-vor-Links-Regelung der einmündenden Straßen (wie Königsträßle),
4. Blitzer.

Dabei sind Maßnahmen 2. und 3. sicher am schnellsten und einfachsten zu realisieren.

Gemeinderat prüft: 
nein

Kommentare

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Wollen wir nun allen, die die Heinestraße nicht kennen, kurz erläutern, worum es sich handelt:
- grundsätzlich ist die Heinestraße nur auf einer Straßenseite bebaut, auf der anderen Straßenseite ist Wald. Schallverstärkung durch Reflexion an gegenüber liegenden Häuserwänden tritt nicht auf.

- die Heinestraße ist eine Straße mit einer Fahrspur je Richtung (mit Ausnahme von Kreuzungsbereichen)

- zwischen Karl-Kloß-Straße und Laustraße (Abschnitt 1) ist die Heinestraße eine Zubringerstraße von der B27 in den Stuttgarter Süden bzw. aus diesem zur B27.

- zwischen Laustraße und Löffelstraße (Abschnitt 2) ist die Straße eine normale Straße, die u.a. als Verteilerstraße für die dahinter befindlichen Wohngebiete dient.

- in Abschnitt 1 und Abschnitt 2 stehen im Schnitt ca. 10m von der Straße zurückgesetzt kleinere Mehrfamilienhäuser mit hohem Grenzabstand und guter Durchgrünung.

Soviel zu den örtlichen Fakten.

Zur Lärmkartierung der Stadt Stuttgart, auf die hier Bezug genommen wird (s.a. http://www.stadtklima-stuttgart.de/stadtklima_filestorage/download/LMP/G...):

In Abschnitt 1 (Anbindung zur Innenstadt) treten erhöhte Lärmbelastungen auf. Dies hat folgende Ursachen:
- hohe Zahl an Kfz, weil Innenstadtanbindung von/zur Schnellstraße
- starke Steigung der Straße und damit hohe Motordrehzahlen

In Abschnitt 2, um den es dem Vorschlagenden offenbar geht, treten gleiche oder niedrigere Lärmpegel auf wie an anderen Durchfahrtsstraßen in Wohngebieten. Beispielhaft sei hier die Laustraße durch Sonnenberg (gleicher Pegel) oder die Reutlinger Straße in Degerloch (erheblich höherer Pegel) genannt.

Zu den Vorschlägen:
Vorschlag 1 (Flüsterasphalt) könnte, sobald die Straße sanierungsbedürftig ist, eine gute Option sein. Doch m.E. ist die Straße im Moment in einem vergleichsweise sehr guten Zustand.

Vorschlag 2 wäre dem Verkehrsfluß abträglich.

Vorschlag 3 wäre nur mit 2 umzusetzen, was aber a) im wirklich belasteten Abschnitt 1 keine Besserung bringt (weil dort keine Einmündungen vorhanden sind) und im Abschnitt 2 zu nichts weiter führt als zu unnötigem Anhalten und Anfahren des Durchgangsverkehrs. Was - wie wir alle wissen - die höchsten Schadstoffbelastungen mit sich führt.

Vorschlag 4 ist nicht geeignet, Lärm zu reduzieren. Darüber hinaus: Bei Tempo 50 wird oft im 3. Gang gefahren, was höhere Geräusch- und Schadstoffbelastungen mit sich führt als die Fahrt bei Tempo 60 im 4. Gang.
Folgerichtig könnte man sich dafür verwenden, die Straße auf Tempo 60 herauf zu stufen. Leider fehlt hierzu die notwendige Breite.

Alles in allem also kein unterstützenswerter Vorschlag.
Besonders deswegen nicht, weil es in Stuttgart an Hunderten Stellen erheblich (!) lauter ist als in der Heinestraße am Wald. Und weil an diesen anderen Orten auch Menschen wohnen.

"Eines Tages wird der Mensch den Lärm ebenso unerbittlich bekämpfen müssen wie die Cholera und die Pest." Robert Koch (1843-1910).
Dass Lärm gesundheitsschädlich ist, wird heute nicht mehr ernsthaft bestritten. So verwundert es, dass manche sich gegen Lärmschutz sperren mit Verweis auf andere erhaltens- oder schützenswerte Güter wie Mobilität oder Zeitgewinn.
Die Mobilität wird durch Geschwindigkeitsreduzierung nicht angegriffen. Der Zeitgewinn meist auch nicht. Wer Tempo 50 mit "Leinen los" verwechselt und die Heinestr. ab Laustr. mit 80 langrast, ist theoretisch 21 Sekunden früher an der Ecke Rubensstr/Löffelstr. Hier stoppt ihn die meist rote Ampel.
Seien wir realistisch: auch in der Zone 30 fahren die meisten Autofahrer schneller und kommen schneller zum Ziel oder zur nächsten Ampel. Eine Geschwindigkeitsüberschreitung auf mehr als das Doppelte ist für die meisten jedoch jenseits der Hemmschwelle. Eine Ausweitung der 30er Zonen auf größere Teile der Stadt würde dem fliessenden Verkehr weniger schaden, als mancher befürchtet, weil der Verkehr ja nun mal nur idealisiert fliesst. Das kann jeder selbst testen, indem er eine Stunde durch eine x-beliebige Stadt fährt und dann auf die erreichte Durchschnittsgeschwindigkeit schaut. Diese wird völlig unabhängig von der gefahrenen Spitzengeschwindigkeit sein aufgrund der vielen Stopps. Anwohner in Bereichen der gefahrenen Spitzengeschwindigkeit würden es ihm aber danken, langsamer zu fahren (siehe oben Robert Koch).

@ halifax

Zitat:"Dass Lärm gesundheitsschädlich ist, wird heute nicht mehr ernsthaft bestritten."
Richtig. Bestritten wird jedoch, daß die Heinestraße in Abschnitt 2 ein Lärmproblem hat.
Wer das behauptet, hat nie an einer Straße gewohnt, wo ein solches herrscht.
Ich schon - deshalb meine ich, das beurteilen zu können.
Allein deswegen verbietet sich eine Finanzierung für Maßnahmen jedweder Art in dieser Straße.

Zitat:"...auch in der Zone 30 fahren die meisten Autofahrer schneller"
Mag sein. Doch falls Sie Recht haben: Wo läge dann im vorliegenden Fall der Vorteil einer Geschwindigkeitsbegrenzung?

Zitat:"Eine Ausweitung der 30er Zonen auf größere Teile der Stadt würde dem fliessenden Verkehr weniger schaden, als mancher befürchtet"
Das halte ich für ein Gerücht. Insofern die gleiche Anzahl an Fahrzeugen unterwegs ist, wird sich u.a. deren Aufenthaltsdauer im Stadtgebiet bei eingeschaltetem Motor verlängern. Ob dies ein geringerer Schaden ist, kann man diskutieren.

Zitat:"...indem er eine Stunde durch eine x-beliebige Stadt fährt und dann auf die erreichte Durchschnittsgeschwindigkeit schaut."
Wenn ich, wie Sie richtig bemerken, bei dem momentanen städtischen Mix aus 30, 40, 50 und 60 (bis zu 120 auf den umgebenden Schnellstraßen) eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 30-35km/h erreiche - was passiert dann, wenn die letzten 4 Geschwindigkeitstypen wegfallen? Alles steht. Klasse. M.E. würden die meisten Autofahrer diesbezüglich auf den Dank der "betroffenen" Anwohner verzichten und lieber pünktlich zur Arbeit kommen.
Darüber hinaus: Wie verändert sich denn zwischen 50 und 30 der logarithmierte Lärmpegel - also die Energieeinwirkung über die Zeit? Das Auto ist vielleicht etwas leiser (je nach Topographie und Gang), dafür aber länger zu hören.

NeeNee, wir haben in Stuttgart echt andere Probleme als die Heinestraße am Waldrand.
Z.B. solche mit echtem Lärm.