Neue Konzerthalle für Stuttgart

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Kultur
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

139
weniger gut: -243
gut: 139
Meine Stimme: keine
Platz: 
2706
in: 
2013

In Stuttgart und der Region herrscht ein Mangel an Veranstaltungsräumlichkeiten für Konzerte und musikalische Ereignisse unterschiedlicher Art. Darüber hinaus können bereits heute und in Zukunft verstärkt Anfragen privater Veranstalter (Laienorchester, Tourneetheater etc) nicht bedient werden.

In dem Konzertbesuchersegment zwischen 1.500 und 4.000 Besuchern können Konzerte in Stuttgart nur bedingt realisiert werden (unter 1.500 Besuchern im Theaterhaus, über 4.000 in der Porsche-Arena). Große musikalische Veranstaltungen im Pop- wie Klassikbereich gehen zunehmend an Stuttgart vorbei (SAP-Arena Mannheim, Festspielhaus Baden-Baden etc.).Die Konzertsaal- Situation in Stuttgart ist mit der Situation in Hamburg vergleichbar. Man hat sich in HH für den Bau eines auch im internationalen Kontext herausragenden Konzerthauses (Elb-Philharmonie) entschieden.

Die Liederhalle aus den 50’er Jahren ist -obwohl in vielerlei Hinsicht in die Jahre gekommen- zwar noch immer eine sehr schöne Konzerthalle; sie kann in ihrer Kapazität und ihren Nutzungsmöglichkeiten jedoch nur noch bedingt mit Häusern wie der Philharmonie Köln, der Philharmonie Essen, dem Gewandhaus Leipzig, dem Gasteig München, der Tonhalle Zürich etc. etc. konkurrieren.

Wir brauchen eine neue Konzerthalle.

Gemeinderat prüft: 
nein

Kommentare

10 Kommentare lesen

Finden Sie wirklich, Stuttgart braucht eine zweite Elbphilharmonie (für Nicht-Insider: Ursprüngliche Kostenschätzung 77 Millionen Euro, aktueller Baukostendeckel: 575 Millionen Euro, Bauabschluß noch nicht vorherzusagen)?

Ich sehe eher wenige, gut ausgelastete Häuser als ein weiteres großes Haus, was über die nächsten 25 Jahre nach seiner Fertigstellung nichts als Kosten verursacht.

Wir haben (jew. größter Saal reihenbestuhlt):
Direkt in Stuttgart: KKL (2100), Porsche-Arena (6200, verkleinerbar), Schleyer-Halle (12.600, bedingt verkleinerbar), Theaterhaus (960), ICS (5000 C2, 3000 C1), Carl-Benz-Arena (1500),

Nebenan: SLH Fellbach (1400), CCB (1100), SH Sifi (1000), Glaspalast (4000), Forum am Schloßpark (1200), Stadthalle RT (1600), Neckarforum (1200),

Für alle "nebenan" gilt: Vom Besucherfluß profitiert auch Stuttgart, weil die Gemeinden jeweils weder genug Hotellerie noch genügend Gastronomie oder Rahmenangebote zur Verfügung stellen können.

Gewandhaus Leipzig eignet sich m.E. nur bedingt zum Vergleich, da historisch.
Ob man heute an gleicher Stelle nochmals so (groß) bauen würde, ist zu bezweifeln.

BAD war nach dem Umbau kurz nach seiner Eröffnung pleite, nur durch Finanzspritzen von Investoren wurde das Haus am Leben erhalten. Heute ist es profitabel, weil etabliert und gut gemanaged. Von dort Publikum nach Stgt. zu ziehen (damit das hiesige Haus funktioniert), dürfte sehr (!) schwierig werden.

Und die anderen Ortschaften, in denen die von Ihnen genannten Häuser stehen, sind mit Ausnahme von Essen und Zürich zwischen 50% und 100% größer als Stuttgart. Dort dürfen auch größere / mehr große Häuser stehen.
Und die Finanzsituation Zürichs sollten wir vielleicht auch besser nicht mit der Stuttgarts vergleichen ;-)

Falls die Bürger finden, daß wir tatsächlich noch eines brauchen:
Könnten Sie bitte noch vorschlagen, wo die geschätzten 200 Millionen Euro (das Gasteig hat umgerechnet 150 Millionen Euro gekostet, 1980) herkommen sollen?
Und wo es stehen soll?

Eine neue Konzerthalle bedarf es in Stuttgart nicht. Wenn die Stadt Stuttgart früher gehandelt hätte, ständen genügend Hallen zur Verfügung. Früher gab es das Messekongresszentrum B, die Villa Berg, das Zapata, die Röhre und vermutlich noch das ein oder andere. Auch im Stuttgarter Hauptbahnhof wurde ein Konzert mit 4000 Besuchern ausgerichtet.

Wir können schon heute viele Konzerte nicht mehr durchführen, da die passende Halle fehlt. Der Beethovensaal im KKL ist vor allem für kurzfristigere Konzerte kaum mehr buchbar. Das führt dazu, dass Künstler wie Lindsey Stirling aktuell im LKA spielen müssen.
Das Argument mit der Peripherie gilt nur bedingt, da die Konzertbesucher aus der Region und dem Land Konzertangebote in der Peripherie schlechter annehmen. So sind die Auslastungen im Vergleich zu Stuttgart pro Konzert oft nur bei 50-70%. Eine Konzerthalle in der Größe des Beethovensaales plus X ist übrigens auch da nicht verfügbar. Die Arenen sind für Sport konzipiert und viele Künstler möchten nicht in einer Sportarena spielen. Gott bewahre uns vor einem Kostendesaster wie der Elb-philharmonie, aber wenn wir nicht für gute Auftrittsmöglichkeiten sorgen, dann werden die Künstler in Zukunft einfach nicht mehr kommen können und Stuttgart wird Stück für Stück im kulturellen Wettbewerb der Städte verlieren. Hoffe ich konnte etwas Licht ins Dunkel bringen. Ich gebe gerne Auskunft, wenn jemand ncoh mehr wissen möchte www.facebook.com/Stuttgart.LIVE

Sowohl OB Rommel als auch OB Schuster habe ich schon die Idee einer Philharmonie (s. Berliner Philharmonie von H. Scharoun) brieflich unterbreitet, aber abschlägige Antworten erhalten, obwohl OB Schuster selbst einmal den Gedanken einer Philharmonie geäußert hat. Meine Vorstellung wäre eine solche Einrichtung in exzellenter Architktur (z.B. Zaha Hadid, Daniel Liebeskind o.ä.) und dann den Hamburgern zeigen, dass wir Stuttgarter nicht nur verhindern (S 21), sondern auch toll bauen können, und zwar termingerecht und zu den projektierten Kosten. Das wäre doch mal was!!!

Kein Groß-Konzerthaus für Stuttgart!! Vielmehr bedarf es nach dem Wegfall kleiner Veranstaltungsorte wie z.B. der Röhre eines Ortes an dem die "Einsteigerbands" für kleines Geld auftreten können.

@golfbravo
Gute Argumentation - der schließe ich mich an

@Chanter Es werden auch diese kleinen Veranstaltungsorte benötigt. Dafür könnte man auch jederzeit einen Vorschlag schreiben. Die vorgeschlagene Konzerthalle ist im Übrigen für das mittlere Segment. Beim Bau einer derartigen Veranstaltungshalle kann man kleinere Veranstaltungsstätten mit integrieren. Wer beim Diskussionsabend zu dem Thema im großen Sitzungssaal des Rathauses war konnte feststellen, dass es dafür einen breiten Konsens gab. Wäre zwar auch schön mal einen Einsparvorschlag zu sehen und nicht nur Geldausgabeposten, aber trotzdem bin ich dafür, dass hier was getan wird.

die Villa Berg, die Röhre und das Zapata hatten alle keine 1000 Plätze, also hilft der Hinweis darauf weniger. Zudem ist die Liederhalle bis an die Kapazitätsgrenze ausgelastet. Es geht darum, bereits vorhandenen Nachfrage zu befriedigen und nicht darum, Veranstaltungen von anderen Orten abzuziehen. Für einen Künstler ist die Region Stuttgart sicher interessanter als BAD, nur müssen viele heute abgewisen werden weil es schlicht und ergreifend keinen Platz in Stuttgart gibt.

Finde den Vorschlag sehr gut und schließe mich auch golfbravos Ideen an. Stuttgart könnte gut mal einen echten Architektur Glanzpunkt von Weltniveau vertragen und einen Konzertsaal in der Größe von der Nachfrage her trotz Liederhalle unbedingt. Sollte natürlich flexibel nutzbar sein, nicht nur für klassische Musik, aber ganz besonders auch für diese. Würde es aus diesem Grund auch nicht "Philharmonie" nennen, sondern schlicht "Konzerthaus".

@ Paul Woog
Sie sind aus dem Business - sicher wissen Sie besser als die meisten hier, was gespielt wird.
Doch trotzdem bin ich mit Teilen Ihrer Aussagen als Rechtfertigung nicht ganz einverstanden.
Thema "kurzfristig nicht mehr buchbar". Recht haben Sie zweifelsohne, doch wenn ich das Wort kurzfristig höre, schwillt mir der Kamm. Ich kenne das Problem aus meiner Branche und kann nur sagen: Wenn die Kunden, Veranstalter, Touroperatoren ein bißchen eher aus der Hüfte kommen würden mit ihren Wünschen und Entscheidungen, dann wäre so manches um ein Vielfaches einfacher. Und auch noch buchbar ;-)

Viele Künstler wollen nicht in Sporthallen spielen? Angesichts der aktuellen Lage bei den Eintrittspreisen zu Konzerten finde ich, daß man da gerade als örtlicher Veranstalter ein bißchen einwirken sollte, um das in diesem Zusammenhang etwas verzerrte Selbstbild manches Künstlers wieder gerade zu rücken. Das bedeutet, um auf Ihr Fazit einzugehen, nicht, daß die Künstler nicht kommen können, sondern es nicht wollen.

Daß die Besucher aus der Peripherie die Häuser in ihrem eigenen Umfeld (!) schlechter annehmen, mag durchaus stimmen. Doch woran liegt das? Und: Wieso soll die LHS Geld dafür ausgeben, um diesen Zustand...zu umgehen?

@alle
Jetzt ist's gleich vorbei mit dem Abstimmen und Kommentieren.
Und ich verstehe alle, die argumentativ für ein neues Konzerthaus (keine Philharmonie ;-) ) gestimmt haben. Nachvollziehbare Argumente.

Leider hat nicht ein Kommentator oder auch der Vorschlagende einen potentiellen Standplatz für das Gebäude vorgeschlagen.
Das betrifft auch die Finanzierung - bei der es sich unabhängig davon, ob wir budgettreu bauen können, um einen wirklich sehr großen Batzen Geld handeln wird. Und hier kann ich dann jeden verstehen, der jammert, weil es für kleine - auch lokale - Bands (auch) keinen Platz gibt.