Bürgerhaushalt auswerten

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Zusätzliche Themen
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

437
weniger gut: -68
gut: 437
Meine Stimme: keine
Platz: 
832
in: 
2019

Im Bürgerhaushalt leistet sich Stuttgart zum einen eine gute ergänzende "Lobby" für die bereits organisierten Interessensgruppen der Stadt. Zum anderen hat der Bürgerhaushalt eine erstaunliche Funktion als "Kummerkasten".

Viele Einbringungen offenbaren einen gewissen Leidensdruck der Mitbürger*innen. Regelmäßig werden recht neurotische Maßregelungen anderer Mitbürger*innen gefordert, oder Konfliktlinien der Stuttgarter Stadtgesellschaft nachgezogen und somit aufgezeigt.

Mein Vorschlag ist nun - tatsächlich unironisch - die Daten des Bürgerhaushalts Stadtsoziologisch auszuwerten, um zu erheben, welche Konflikte ein besonderes Beteiligungs-Format oder eine gewisse Betreuung brauchen könnten, beziehungsweise wie man maßgeschneiderte Angebote machen kann, damit zum Beispiel das empfundene Leid durch vermeintliches "Fehlverhalten" anderer, die Betroffenen nicht allzu krank macht.

Auch geht aus dem Bürgerhaushalt relativ deutlich hervor, welche Informationslücken in der Stadt klaffen, die eventuell entsprechende Kampagnen vertragen könnten.

Mir scheint es so, als könnten viele Bedürfnisse und Bedarfe, die hier formuliert werden, schon angemessen angegangen werden, in dem man die Betroffenen ins Gespräch oder an einen (moderierten) Tisch bringt. Noch bevor ein Euro verbaut, verbuddelt, begrünt oder für Repressalien im ÖPNV und im Bezug auf die Abfallwirtschaft eingesetzt wird.

Kommentare

7 Kommentare lesen

Gute Idee, mir faellt auch das Thema Demokratie und Volksentscheid ein!

Prima Idee!
Angesichts des betriebenen Aufwands und der hohen Kosten des Bürgerhaushalts, wäre es großartig, wenn diese wirklich schöne Gelegenheit für die Stuttgarter, nicht nur ihre Meinung zu äußern, Vorschläge zu unterbreiten und sich auszutauschen, in größerem Umfang ausgewertet und genutzt würde.
Das Herauspicken eines Bruchteils der Vorschläge, deren Umsetzung dann immer noch in den Sternen steht, rechtfertigt den Aufwand allein eigentlich nicht.

Im Grundsatz eine vernünftige Idee, die aber zunächst eher eine universitäre Forschungsaufgabe sein sollte (darüber kann man schon ein paar Masterarbeiten anfertigen lassen). Keinesfalls ist der Vorschlag aber kostenneutral, wie das momentan angegeben wurde.

Ich finde es ärgerlich, dass immer wieder einige Vorschläge eingestellt werden, über deren Inhalt die Stadt Stuttgart gar nicht entscheiden kann. Könnte man diese Themen vorab ausschließen und die Vorschläge entsprechend markieren?

Sehr guter Vorschlag!

Die betroffenen Stuttgarter/innen sind hier - online - im Gespräch und werden - an einem virtuellen "Tisch" - durch die Plattformbetreibermannschaft "Bürgerwissen" professionell aus der Distanz moderiert.

Oft geht es in den Vorschlägen und Kommentaren nicht nur um "vermeintliches Fehlverhalten" sondern um tatsächliches, da viele Regeln dazu schon existieren. Das Problem ist häufig ein Vollzugsdefizit, da die Stadt bzw. der Staat sich zu wenig um die Kontrolle kümmern. Jede Behörde sollte alle in ihre Zuständigkeit fallenden Vorschläge wenigstens lesen und ggf. handeln, wenn bestimmte Themen gehäuft vorkommen.