Dieselfahrverbot aussetzen - Gerichtliche Zwangsgelder auf Diesel-Fahrer umlegen

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Weitere
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Wirkung: 
kostenneutral

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

97
weniger gut: -472
gut: 97
Meine Stimme: keine
Platz: 
2876
in: 
2019

Das Dieselfahrverbot beruht auf einer Gerichtsentscheidung, Baden-Württemberg musste schon mal ein gerichtliches Zwangsgeld zahlen, weil es wegen der starken Autolobby nicht für eine Einhaltung der Grenzwerte gesorgt hat. Da es jetzt dennoch so viele Vorschläge gibt, das Fahrverbot einfach mal so abzuschaffen oder zeitlich und/oder örtlich zu begrenzen hier ein Kompromissvorschlag: Die Stadt hebt das Fahrverbot auf und die absehbaren gerichtlichen Zwangsgelder im mindestens fünfstelligen Bereich, absehbar nach langfristiger, konsequenter und bewusster Weigerung eher im Millionenbereich, werden auf die Dieselfahrer umgelegt.

Dann kann jeder weiter seinen Diesel fahren, muss dann halt die entsprechende Strafe zahlen. Um soziale Ungerechtigkeiten auszuschließen (nach dem Motto "freie Fahrt für die, die es sich leisten können") könnte die Umlage sozialverträglich ans Einkommen angepasst werden.

Kommentare

11 Kommentare lesen

Schwierig! Fahrverbote halte ich für vollkommen richtig, es betrifft nur die Falschen. Eigentlich werden die Opfer und nicht die Täter bestraft. Dass sich da nichts tut ist vor allem dem Verkehrsministerium in Berlin zuzuschreiben. Fairerweise müssten ja die Hersteller ein Update auf Euro 6 nachrüsten. Aber die Luft wird durch eine Art Sozialsteuer auch nicht besser.

Vom Dieselfahrverbot sind Eigentümer betroffen, deren Autos legal zugelassen wurden und die den damaligen Vorschriften entsprachen. In anderen Bereichen gibt es einen Bestandsschutz für alte Anlagen. Nur nicht beim Diesel, weil ein auf unbekannter Grundlage abgeleiteter Grenzwert nicht eingehalten wird.

@Spark123: der Grenzwert kann eingehalten werden. München hat hier die Lösung gefunden: einfach zusätzliche Meßstationen irgendwo aufstellen in Parks und an ähnlichen Plätzen. In kürzester Zeit werden die neuen gemittelten Summenwerte den aktuellen Grenzwerten entsprechen!

Das wäre, meiner Meinung nach, der allerschlechteste Vorschlag. Wenn es eine Sache gibt, in der sich alle Leute, egal was sie zum Thema Luftschadstoffe und Fahrverbote denken, einig sein sollten, dann, dass es ein unhaltbarer Zustand ist, dass Regierungen Gesetze brechen können, ohne negative Konsequenzen fürchten zu müssen.

Man stelle sich vor, eine Regierung von radikalen Ökos weist die KfZ-Zulassungsstellen an, überhaupt keine Zulassungen mehr, für irgendwelche Autos, auszustellen. Ein Gericht entscheidet, dass die Zulassungen weiter ausgestellt werden müssen. Die Regierung zuckt mit den Achseln, zahlt ein Zwangsgeld an sich selbst und stellt weiter keine Zulassungen aus.

Man stelle sich vor, eine radikale, konservative Regierung befindet, dass das Frauenwahlrecht ein Irrweg war und verschickt nur noch Wahlbenachrichtigungen an Männer. Ein Gericht entscheidet, dass das so nicht geht. Die Regierung lacht, zahlt ein Zwangsgeld an sich selbst und veranstaltet eine Wahl nur für Männer.

Man stelle sich vor, eine radikale Sozi-Regierung hebt den Spitzensteuersatz auf 100% an. Ein Gericht entscheidet, dass das zu hoch ist. Die Regierung gähnt, zahlt ein Zwangsgeld an sich selbst.

Man stelle sich vor, eine radikal-liberale Regierung stoppt die Auszahlung aller Sozialleistungen...

Alle innerhalb des demokratischen Spektrums können sich Ihr persönliches Horrorszenario ausmalen, warum es absolut furchteinflößend ist, dass Gerichte keine Möglichkeit haben, Regierungen, die Gesetze brechen, wirkungsvoll zu sanktionieren.

Wir brauchen folgende Regelungen:

1) Regierungen dürfen Strafen nicht an sich selbst zahlen, sondern das Geld muss irgendwohin, wo es ihnen wirklich fehlt, z.B. an wohltätige Organisationen oder der Bund zahlt an die Länder und umgekehrt.

2) Geldstrafen für Regierungen müssen eine relevante Höhe haben, z.B. 1%, 2%, 3%... der jährlichen Steuereinnahmen.

3) Gerichte müssen die Möglichkeit bekommen, bei der Vollstreckung der Strafen gegen Regierungen, Amtshilfe in anderen Ländern anzufordern. Denn das Personal des eigenen Landes untersteht ja im Zweifelsfall selbst der Regierung, die das Gesetz bricht.

Wahrscheinlich wartet man am besten noch, bis das Thema Luftschadstoffe/Fahrverbote durch ist, um zu vermeiden, dass die Interessen in diesem speziellen Fall, das übergeordnete Problem überlagern. Aber dann muss das kommen.

PS: Jetzt bin ich selbst recht weit vom Haushalt der Stadt Stuttgart abgeschweift. Ich bin trotzdem weiterhin der Meinung, dass alle Vorschläge, die die Stadt Stuttgart objektiv nicht umsetzen kann, gelöscht werden. Das Opfer der Löschung meines eigenen Beitrags bringe ich für die Übersichtlichkeit des Bürgerhaushalts gerne.

Bei diesem Vorschlag wird wieder der Fehler gemacht, die Diesel als einzige Übeltäter anzuprangern. Was die Stickoxide angeht, hat der Diesel zwar einen hören Anteil, aber die CO2-Emissionen sind deutlich niedriger als bei Benzinern. Darüber wird dann aber erst wieder gesprochen, wenn die Diesel verbannt sind.
Aber es geht nicht um Diesel oder Benziner, sondern um Verbrennungsmotoren. Und die will man zugunsten von höchst zweifelhaften E-Mobilen weghaben. Und wenn dann alle mit Elektro-Antrieb fahren, stellt man fest, dass der Strom auch irgendwo herkommen muss. Und dass Akkus sowohl hergestellt, als auch entsorgt werden müssen. Aber soweit will man aktuell nicht denken. Den Grünen-Wählern muss jetzt mal ein Erfolg geliefert werden.

wenn keine privaten Autos mehr fahren gibt es trotzdem noch Umweltbelastungen den außer Diesel haben wir alle Anteil daran, Raucher, Radler usw. bin gespannt was nach den Dieselfahrern kommt......

Ich schließe mich den Kommentaren von "99süd" und "grüne wiese" an.

Auch ich schliese mich den Komentaren von "grüne wiese" und "holderied" an!!!

Ich finde es auch falsch, die Opfer zu bestrafen. Wie wäre denn ein gratis-VVS Ticket für alle Diesel-Fahrer, bezahlt von den Automobilkonzernen? Dann zahlen die Verantwortlichen und der Verkehr in der Innenstadt würde abnehmen.

Sinnvoller wären verpflichtende Angebote der Autofirmen an ihre Kunden, dass der Restwert des alten Autos auf das neue angerechnet wird.

Ich teile den Vorschlag von Create0711:
Jeder Diesel-Fahrer, der vom Fahrverbot betroffen ist, erhält ein gratis-VVS Ticket, bezahlt von den Automobilkonzernen.
Dann zahlen die Verursacher und Verantwortlichen des Fahrverbots und nicht die Betroffenen. Der Verkehr in der Innenstadt würde vermutlich abnehmen.