Mehr Tranzparenz und weniger Filz

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Verwaltung
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Wirkung: 
kostenneutral

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

213
weniger gut: -18
gut: 213
Meine Stimme: keine
Platz: 
70
in: 
2011

Die Gemeinderäte sowie Bürgermeister werden verpflichtet sämtliche Nebentätigkeiten sowie Mitgliedschaften in Vorständen, Aufsichtsräten, Stiftungen und Verbänden zu veröffentlichen, unter anderem auf der Homepage der Stadt Stuttgart.

Gemeinderat prüft: 
ja
Stellungnahmen und Beschlüsse
Ergebnis Haushaltsberatungen: 
Eine allgemeine Verpflichtung zur Veröffentlichung von Nebentätigkeiten für die Gemeinderäte und Bürgermeister gibt es bei der Stadt Stuttgart nicht Eine solche Verpflichtung ist rechtlich teilweise auch nicht zulässig. Die Mitglieder des Gemeinderats haben sich jedoch eine Ehrenordnung gegeben, in der geregelt ist, dass insbesondere auch Nebentätigkeiten dem Oberbürgermeister jährlich angezeigt werden sollen.
Von keiner Gemeinderatsfraktion beantragt

Stellungnahme der Verwaltung: 

Die Mitglieder des Gemeinderats haben sich in der Sitzung vom 27.4.2006 einstimmig eine Ehrenordnung gegeben. Diese regelt zum Thema Transparenz unter Nr. 13:
"13. Transparenz Die Stadträtinnen und Stadträte unterrichten den Oberbürgermeister jährlich zum Stichtag 31. Dezember über
 

  • Tätigkeiten als Mitglied der Leitung (Geschäftsführung, Aufsichtsrat, Verwaltungsrat oder ähnlichem) eines privatrechtlichen Unternehmens oder einer öffentlich-rechtlichen Körperschaft, Stiftung oder Anstalt, sofern die Tätigkeit nicht auf dem Beschluss eines Gremiums der Landeshauptstadt Stuttgart beruht;
  • Unternehmensbeteiligungen, sofern sie mindestens 5 % der Anteile betreffen oder einen Wert von mehr als 100.000 € haben;
  • geschäftliche Verbindungen mit der Stadt oder einem ihrer Beteiligungsunternehmen;
  • vergütete nebenberufliche Beratungstätigkeiten, Erstattung von Gutachten oder Vertretung fremder Interessen, sofern ein Bezug zu den kommunalen Selbstverwaltungsaufgaben der Landeshauptstadt Stuttgart besteht.

Diese Angaben sind freiwillig. Der Oberbürgermeister behandelt die Angaben vertraulich."
Die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der Landeshauptstadt Stuttgart sind Beamte auf Zeit, auf die das Landesbeamtengesetz anzuwenden ist. In § 85 Landesbeamtengesetz ist die Übermittlung von Daten abschließend geregelt. Angaben über Nebentätigkeiten zählen grundsätzlich zu den geschützten Personaldaten, deren Übermittlung nach der obengenannten gesetzlichen Grundlage nur zulässig ist, wenn es zur Aufgabenerfüllung notwendig ist.
Soweit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern Nebentätigkeiten oder Mitgliedschaften in Gremien durch Beschluss des Gemeinderats oder eines Ausschusses in öffentlicher Sitzung übertragen wurden, bestehen gegen die Veröffentlichung aus rechtlicher Sicht keine Bedenken.

Kommentare

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Die Gemeinderäte sind ehrenamtlich tätig. Sie müssen also ihr Einkommen anders sichern. Das trifft nicht auf Bürgermeister zu. Natürlich sollten Mitgliedschaften dennoch aufgeführt werden.

Ob jemand, der etwa 1300 € monatlich und zahlreiche Extras zum Beispiel Laptop (auch für Privatnutzung) erhält, die Bezeichnung Ehrenamtlich verdient, mag ich zweifeln. Aber hier geht es um die Offenlegung und vor allem um die Transparenz.

Wo fangen wir an wo hören wir auf! Danke Nein!

Wenn man bedenkt, dass Dr. Wolfgang Schuster, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Stuttgart im Aufsichtsrat der ECE Projektmanagement G.m.b.H. & Co. KG sitzt, das gewerbliche Großimmobilien entwickelt, umsetzt, vermietet und betreibt. Und an das ein Großteil der freiwerdenden Gleisvorfläche des Bahnhofes veräußert (zinslos!) wurde. Ein Schelm, wer hier keine Interessenkollision vermutet!

Man könnte den Gemeinderäten durchaus eine höhere Vergütung zahlen. Aber Nebentätigkeiten gehören veröffentlicht. Möchte nicht wissen was bestimmte Selbstständige Gemeinderäte als Entschädigung erhalten und fällt ja auch immer wieder ein Auftrag von der Stadt ab.
Soll mir keiner erzählen da gäbe es keine Mauscheleien, wenn ein Architekt ein Wiesle bebauen möchte und zufällig gleich einen Bauträger zur Hand hat.