Freistellung für Teilnahme an Frauentagsveranstaltung nicht nur für Vollzeitbeschäftigte ermöglichen

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Verwaltung
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

139
weniger gut: -210
gut: 139
Meine Stimme: keine
Platz: 
2778
in: 
2019

Die Stadt Stuttgart gewährt Dienstbefreiung zur Teilnahme an der Frauentagsveranstaltung im Rathaus, so die Vorgesetzten dem aus dienstlichen Gründen nicht widersprechen. Frauen im Schichtdienst jedoch bzw. Teilzeitbeschäftigte, die am 8.3. nicht arbeiten, besuchen die Veranstaltung in ihrer Freizeit. Dies beinhaltet eine Diskriminierung der Frauen im oben genannten Beschäftigungsverhältnis. Wie kann es sein, dass eine Stadt mit einer gesonderten Abteilung für individuelle Chancengleichheit von Frauen und Männern nicht einmal bewerkstelligt, dass Frauen ihre eigenen Geschlechtsgenossinnen nicht benachteiligen, indem sie zulassen, dass die Teilnahme an besagtem Frauentag für Vollzeitarbeitnehmerinnen sehr wohl als Arbeitszeit geltend gemacht wird, Teilzeitarbeitende und am 8.3. Freischicht habende, aber ihre (knappe) Freizeit opfern müssen? Wir leben heute mitnichten noch in Zeiten, in denen Frauen von Halbtagsstellen leben konnten, weil sie etwa einen Vollzeit arbeitenden Partner haben. Zu viele Frauen sind in der Teilzeitfalle gefangen, nehmen mehrere Jobs an, um über die Runden zu kommen, viele arbeiten, nicht wirklich gut bezahlt, in Krankenhäusern im Schichtdienst - genau diesem städtischen Frauenanteil macht man die Teilnahme am Frauentag schwer. Warum ist das einzige Thema des Frauentags seit 2 Jahren die Chancengleichheit? Wo doch Frauen in prekären Arbeitsverhältnissen ganz andere Sorgen haben? Oder möchte sich die Frau damit nicht beschäftigen? Diese Ungleichbehandlung geht definitiv in Richtung Diskriminierung von Schichtarbeiterinnen und Teilzeitbeschäftigten, ausgerechnet am Frauentag. Wer hat da geschlafen? Wer, wen oder was bleibt da in diesem Jahr zu feiern?

Kommentare

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Und was ist mit den Beschäftigten (Frauen und Männer), die nicht zu dieser Frauentagesveranstaltung gehen ? Die müssen weiter durchgängig arbeiten.

Wer wählt bei der Stadt Stuttgart aus, für welche Veranstaltungen man von der Dienstzeit befreit wird ?
Bei der Stadt gibt es für die meisten Beschäftigten Gleitzeit oder Flexible Arbeitszeit, dh. man kann nach Vorankündigung dem Arbeitsplatz fernbleiben und dann nacharbeiten. Man muss keine Gründe angeben.
Warum die Privilegierung der Besucher dieser Veranstaltung ?

Ich bin langzeitarbeitslos ohne Hartz4 Bezug. Mir bringt dieser Frauentag nichts. Damit komme ich auch nicht in Arbeit. Das Jobcenter verweigert eine Arbeitsvermittlung, Bewerbungen werden systematisch abgelehnt, dafür habe ich meinen Lebensunterhalt mit vom Unterhalt an mein minderjähriges Kind mitfinanzieren müssen. Das ist deutsches Sozialgesetzbuch, dass minderjährige Kinder Ihre Mutter finanzieren. Das war auch schon in meiner Kindheit so. Die ganze Frauenregierung hat daran auch nichts geändert.

Die Stadt gewährt indessen für Wahlhelfer sehr wohl Freizeitausgleich: Teilzeitbeschäftigte Mitarbeiter/-innen erhalten für Ihren ganztägigen Einsatz (11 € pro Stunde) oder einen entsprechenden Freizeitausgleich.

Mitarbeiter, die kein Interesse haben, dürfen dem Frauentag fernblieben. Immerhin haben sie die Wahl.
Frauen, die politisch aktiv sind und Karriere machen konnten, sind inzwischen mental sehr weit entfernt von all den Fauen, denen es nicht gut geht. Deren Probleme erscheinen einfach nicht mehr auf ihrem Schirm - und betroffene Frauen haben meist andere Sorgen, als sich selbst in den Fokus zu diskutieren, um Verbesserungen zu erreichen. Wenn frau für Mindestlohn arbeiten geht, dann verdient sie nicht weniger als ein Mann in diesem Lohnbereich. Chancengleichheit ist gegeben. Aber nur mit Option auf Hartz IV in der Rentenzeit für beide. Armes Deutschland...

Bravo.

Warum um alles in der Welt soll der Steuerzahler für die Teilnahme an solchen Veranstaltungen bezahlen? Wer daran teilnehmen will, kann dies gerne tun und dafür seine Gleitzeit benutzen.