ÖPNV ausbauen

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Weitere
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

752
weniger gut: -37
gut: 752
Meine Stimme: keine
Platz: 
98
in: 
2019

Fahrverbote für PKW und die Einrichtung von autofreien Universitäten mögen durchaus sinnvoll sein, erfordern aber gleichzeitig die Bereitstellung von brauchbaren Alternativen: höhere Taktraten, Ausbau von Querverbindungen, Kapazitätserhöhung auf der S-Bahn Hauptstraße Cannstatt - Universität und Einrichtung von Park & Ride (kostenfrei für Besitzer eines für den Tag gültigen ÖPNV Tickets).

Umsetzung und Prüfung
Ergebnis Haushaltsberatungen: 
Der Vorschlag wurde von keiner Gemeinderatsfraktion beantragt.
Von keiner Gemeinderatsfraktion beantragt

Stellungnahme der Verwaltung: 

Ziel der Landeshauptstadt Stuttgart ist es seit Jahren, den ÖPNV attraktiver zu machen, um mehr und mehr Menschen zum Umstieg auf die umweltfreundlichen Busse und Bahnen zu bewegen und damit einen Beitrag zur Luftreinhaltung zu liefern. Dazu haben sich 2014 auch die Partner des ÖPNV-Pakts in der Region Stuttgart (neben der Landeshauptstadt Stuttgart sind dies das Land Baden-Württemberg, der Verband Region Stuttgart und die Verbundlandkreise) verständigt. Dazu gehören sowohl Maßnahmen zur Verbesserung des Leistungsangebots (z. B. Erweiterung des Stadtbahnnetzes, neue Fahrzeuge, Verbesserung des Fahrplans) und des Tarifangebotes (z. B. Einführung neues Abo-Verfahren, neues Firmen- und SeniorenTicket, Ausbildungs-Abo, eTicket, HandyTicket).

Dass die eingeleiteten und umgesetzten Maßnahmen bereits erfolgreich waren, belegen seit Jahren kontinuierlich gestiegene Fahrgastzahlen für den Bereich des VVS, in den letzten fünf Jahren um über zehn Prozent. 2018 konnte mit 384 Mio. Fahrten ein neuer Fahrgastrekord erzielt werden. 2019 dürfte dieses Ergebnis noch übertroffen werden, denn zum 1. April trat die Tarifreform in Kraft, die für viele Fahrgäste Preisvorteile bringt.

Verbesserungen bei den Taktfrequenzen sind in der Umsetzung. Bis Dezember 2020 wird in mehreren Stufen bei der S-Bahn der durchgehende 15-Minuten-Takt unter der Woche eingeführt. Gleichzeitig wird auf den wesentlichen Bahnstrecken des Regionalverkehrs ein durchgehender 30-Minuten-Takt eingeführt. Zur Erhöhung des Platzangebots und zur Ausdehnung des S-Bahn-Netzes werden zusätzliche Fahrzeuge beschafft. Dann wird in den Hauptverkehrszeiten eine durchgehende Langzugbildung möglich. Außerdem ist eine Express-S-Bahn Weil der Stadt (eventuell Calw) – Feuerbach in Planung.

Der S-Bahn-Tunnel wird mit dem neuen Zugsicherungssystem ETCS ausgerüstet, mit dem der Betrieb zwischen Mittnachtstraße und Schwabstraße stabilisiert und die Taktfrequenz Schwabstraße – Vaihingen verbessert werden kann. Auch außerhalb der S-Bahn kommen Verbesserungen: die Schönbuchbahn startet voraussichtlich am 11.09.19 mit einem 15-Minuten-Takt zwischen Böblingen und Holzgerlingen und an der Reaktivierung der Bahnstrecke Calw – Weil der Stadt wird gearbeitet. An Samstagen wird der 15-Minuten-Takt Renningen – Schwabstraße ab 09.06.19 verlängert. Außerdem wird auf den wesentlichen Regionalbahnlinien samstags ein 30-Minuten-Takt eingeführt.

Kommentare

6 Kommentare lesen

Genau!

Eben.
Solange das Stuttgarter ÖPNV-System (bis hinunter zum Ticketautomaten) so grottig und teuer ist, wie es nunmal ist, wird niemand freiwillig darauf umsteigen.

@SDWAN
Ab 1.4.19 wird es in Stuttgart und Umland - also VVS-Tarifgebiet - eine große Tarifreform geben. Es wird deutlich billiger und einfacher. Das ist doch ein super Schritt in die gewünschte Richtung. Es werden auch gerade neue Bus- und U-Bahnlinien geschaffen und es ist einiges in Planung. Aber statt nur darüber zu schimpfen, einfach mal informieren und ausprobieren!

ÖPNV wird immer besser (neue Tarife ab April + mehr Linien). Bei Kurzstrecken sollte allerdings noch nachgedacht werden. z.B. Bahnhof Uth nach Rotenberg (mit Ausflugsziel Grabkapelle) / Bahnhof Obertürkheim nach Uhlbach Bei mehr als 3 Haltestellen überlegt man dann doch und es gibt keinen Kindertarif.

Mir geht es garnicht mal um den Preis. Wenn ich in den Randgebieten von Stuttgart nicht mehr 30 Minuten auf den Bus warten müsste, zahle ich gern auch mehr und lasse das Auto noch öfter stehen. Ich verstehe sowieso nicht, warum die Preise gesenkt werden anstatt mehr in Fahrzeuge, Taktverdichtung und den Streckenausbau investiert wird. In Berlin oder Zürich tippt niemand auf seiner App rum, um eine Verbindung zu suchen; da geht man einfach zum U-Bahnhof und fährt los.

Man müsste dringend die Sperrzeiten für Fahrräder in der U-Bahn unter der Woche (16-18.30 h) aufheben. Evtl. ein halbes Fahrradabteil einrichten. In Stuttgart geht es (fast) immer und überall bergauf. Wie schön wäre es, bergab zur Arbeit zu radeln und nach Hause die U-Bahn nehmen zu können, ohne die Abgase von hunderten Autos in die Lunge zu ziehen.