Das aktuelle Konzept der Wertstoffhöfe ist hauptsächlich auf die Strategien der Abfallbeseitigung und des thermischen und stofflichen Recyclings ausgerichtet.
Ein Wertstoffhof, welcher sich als Treffpunkt des Stadtteil versteht, wo Praktiken des Reparierens und Teilens erarbeitet werden und wo es Werkstätten und auch Verkaufsflächen gibt, kann die politische Zielsetzung des Kreislaufwirtschaftsgesetzes viel besser erreichen. Hierfür sollte man den politischen Auftrag des Wertstoffhofs stringent nach der Abfallhierarchie (§6 (1) Kreislaufwirtschaftsgesetz) ausrichten:
Prio1) Abfallvermeidung: Der Bildungsauftrag des Abfallvermeidens, ein Teileladen und ein Schenkschrank, sollten Teil der Wertstoffhofvision sein.
Prio2) Vorbereitung zur Wiederverwendung: Werkstätten, in denen Sachen repariert oder in welchen die Funktion des Gegenstandes geändert werden kann (Upcycling) sollten vorhanden sein.
Prio3) Recycling: Zusammen mit der Zivilgesellschaft werden Recyclingverfahren erlebbar gemacht und Verständnis für kollektive Verantwortlichkeiten beim Endnutzer für hochwertiges Recycling geschaffen.
Prio4) Energetische Verwertung bei recyclingfähigen Stoffen absolut transparent handhaben und mittelfristig Strategien und Wege aufzeigen, wie diese Stoffe einem Recycling zugeführt werden können.
Prio5) Beseitigung: Bei der Beseitigung ist es wichtig, die Bevölkerung über diese Stoffe zu informieren und Optionen der Vermeidung solcher Stoffe aufzuzeigen.
Der Vorschlag:
Zusammen mit der Zivilgesellschaft des Stadtteils und gesellschaftlichen Akteuren wie Hobbyhimmel, Raupe Immersatt, Commons Kitchen, RepairCafes, LeihLaden, Neue Arbeit, Cradle to Cradle e.v. etc., wird ein Pilotprojekt eines Wertstoffhofes erarbeitet, welches stringent der Abfallhierarchie folgt und durch inklusive und ermächtigende Teilhabe die Zivilgesellschaft zu einem Wegbereiter einer effektiven Kreislaufwirtschaft macht.
Wertstoffhofkonzept, das Kreislaufwirtschaft in Zusammenarbeit mit Zivilgesellschaft ermöglicht
Platz:
1220
in:
2019
Kommentare