Irgendwo muss das Geld herkommen - Gewerbesteuer erhöhen

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Steuern, Finanzen
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Wirkung: 
Einnahme

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

260
weniger gut: -221
gut: 260
Meine Stimme: keine
Platz: 
1965
in: 
2019

Die Gewerbesteuer ist die wichtigste Einnahmequelle der Städte. Trotz florierender Wirtschaft gerade in Stuttgart ist derGewerbesteuerhebesatz sehr niedrig und sollte angehoben werden, um der Stadt mehr finanziellen Spielraum zu geben.

In Stuttgart liegt der Gewerbesteuerhebesatz bei mageren 420, der niedrigste Wert seit fast 30 Jahren. Der Stuttgarter Gewerbesteuerhebesatz sollte wieder auf mindestens 445 erhöht werden, also auf den Stand von 1995-1998, und selbst das wäre immer noch sehr günstig. Zum Vergleich: Frankfurt 460, München 490, Köln 475, Leipzig 460, Dresden 450, Hamburg 470, Hannover 480... Zusätzlich wurde die Wirtschaft durch die Unternehmenssteuerreform 2008 bundesweit massiv entlastet.

Grob überschlagen wäre das eine jährliche Zusatzeinnahme von gut 35 Millionen Euro. Damit ließen sich z.B. sehr viele Forderungen aus dem Bürgerhaushalt erfüllen, Schulen sanieren, den ÖPNV ausbauen, Gebühren senken und und und...

Übrigens: Gefährdet werden Unternehmen dadurch nicht, denn es wird nur der Ertrag besteuert, Unternehmen, die keinen Gewinn machen, betrifft es also nicht. Außerdem gibt es Freibeträge für alle außer Kapitalunternehmen (Aktiengesellschaften, GmbHs).

Kommentare

7 Kommentare lesen

Stuttgart ist Schuldenfrei und hat keinen Grund seinen Bürgern oder Unternehmen noch mehr Geld zu entziehen.

Na, da kennt sich aber einer aus:

Zitat "Die Gewerbesteuer ist die wichtigste Einnahmequelle der Städte."
Deshalb:
Zitat " Der Stuttgarter Grundsteuerhebesatz sollte wieder auf mindestens 445 erhöht werden,..."

Nur mal so ein Gedankenanstoß:
Was denken Sie, warum große Unternehmen, die hier wunderbare, teils erheblich erweiterbare Liegenschaften besitzen, ganz oder teilweise von Stuttgart weg ins Umland zogen bzw. noch ziehen? Weil die Arbeitnehmer da besser hinkommen? Oder weil die Luft dort besser ist?

@SDWAN: Mal abgesehen davon dass ich die Relevanz der gewerblichen Abwanderung bezweifle (alter Hut, damit wird ständig gedroht, hat nur marginale Auswirkungen, nicht zuletzt ist Daimler immernoch in Stuttgart): Sollen sie doch, gibt ne Win-Win-Situation: In Stuttgart können die ehemals gewerblichen Liegenschaften für dringend benötigten Wohnraum genutzt werden, das Umland kann auch Gewerbesteuer erhöhen und profitiert damit auch. Die "Verlierer", mit denen ich ehrlichgesagt recht wenig Mitleid hab, wären die Investoren/Aktionäre (Am Beispiel Daimler: an 1. Stelle ein chinesischer Milliardär, an 2. Stelle ein kuwaitischer Staatsfond, an 3. Stelle ein multinationaler Automobilkonzern, gefolgt von der Blackrock-Fondsgesellschaft, einer französischen und einer US-amerikanischen Großbank).

Vertrauen ist (auch) in der Wirtschaft ein hohes Gut. Deshalb kann vor solchem Aktionismus nur gewarnt werden. Zumal die Erläuterungen auf wenig ökonomische Kenntnisse schliessen lassen. Diese Art von Wirtschaftsfeindlichkeit ist ein grundsätzliches Problem in D. Und, nur so nebenbei: Wer keinen Job hat, weil Daimler weg ist, braucht meist auch nicht mehr Wohnraum, weil er ihn sich schlicht nicht leisten kann.
Zudem: Unternehmen wir Allianz Leben und W&W verlassen den Westen und ziehen nach S-Vaihingen bzw. weg aus S.

@Mario7 Zu ihrem einzigen wirklichen Argument: "Unternehmen wir Allianz Leben und W&W verlassen den Westen und ziehen nach S-Vaihingen" Kann also wohl kaum an der Gewerbesteuer liegen, da meines Wissens nach Stuttgart-Vaihingen noch zu Stuttgart gehört und dementsprechend der stuttgarter Gewerbesteuersatz gilt. Untermauert also sogar meine Argumentation, danke dafür :)

Aha, Gewerbesteuer gefährdet Unternehmen nicht, da ja nur der Gewinn besteuert wird. Nur noch mal hervorgehoben, um sich diese Worte mal so richtig auf der Zunge zergehen zu lassen.

Sind sie Arbeitnehmer? Falls ja, bin ich dafür, ihre Einkommensteuer auf 99 % zu erhöhen. Gefährdet sie ja in keiner Weise. Besteuert wird ja nur ihr Überschuss (sprich Gewinn).

Eine höhere Gewerbesteuer belastet selbstverständlich auch kleine Betriebe! Der Freibetrag liegt für Einzelunternehmer und Personengesellschaften bei 24.500€, was nun wirklich nicht viel ist. Zusätzlich kommen in der Regel noch Hinzurechnungen nach dem GewStG, die das Jahresergebnis steuerlich erhöhen.
Die Unternehmen gewerbesteuerlich mehr zu belasten wird vermutlich den kleinen Betrieben einen größeren Schaden zufügen als den großen.