Seit Jahren treten wir quasi auf der Stelle. Es geht nur in kleinen Schritten voran. Vieles ist erkennbar schlechtes beziehungsweise unvollendetes Stückwerk.
Die Attraktivität des Nahverkehrs hängt auch entscheidend davon ab, wie schnell und mit welcher Kapazität er die Menschen befördern kann. Sind - nur zum Beispiel - oberirdische Strecken durch Heslach, am Stöckach/Hackstraße, Berliner Platz wirklich sinnvoll? Muss die Stadtbahn im Straßenverkehr mitschwimmen? Auch ein, vermutlich nicht realisierbarer, eigener Gleiskörper würde dort keine deutlich höheren Fahrgeschwindigkeiten zulassen. In allen drei Fällen bietet sich eine Tunnellösung an bei gleichzeitiger umfangreicher Reduktion des Autoverkehrs und Wiederherstellung von größeren Grünflächen. U-Haltestellen müssen übrigens nicht im "Loch" sein. Siehe Weilimdorf Löwen und Waldau.
Weiterer Punkt: Die U-Haltestellen in der Innenstadt sind alle für 3 Zuglängen ausgelegt. Wie kann das System auch hier sinnvoll ausgebaut werden, um künftig mehr Kapazitäten zu schaffen? Sind Expresslinien möglich? Seit Jahren kommen keine Impulse mehr auch von Seiten der SSB - außer Sonntagsreden und Konzeptpapieren.
Dafür werden viele kleinkarierte Diskussionen geführt. Nach der Verlängerung der U6 zum Flughafen und den Bahnsteigverlängerungen von Cannstatt nach Fellbach scheint 2021 Schluss zu sein. Vielleicht können unabhängige ÖPNV-, Verkehrs- und Stadtentwicklungsexperten jetzt zusammengeführt werden und ein Gutachten erstellen, das in die Zukunft weist. Ohne Straßenbahnromantik. Warten wir mal ab, ob die Entscheidung der Ludwigsburger, sich eine eigene Niederflurstraßenbahn zuzulegen, wirklich so gut ist. Das gegenwärtige Stadtbahn-System ist wie es ist. Und es ist sicher sinnvoller und mit Sicherheit auch kostengünstiger, dieses System auszubauen als sich mit Einzelmaßnahmen zu verzetteln.
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