Erhalt und Weiterentwicklung der Freien Aktiven Schule Stuttgart

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Stadtbezirk: 
Degerloch
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Thema: 
Weitere
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

476
weniger gut: -148
gut: 476
Meine Stimme: keine
Platz: 
657
in: 
2019

Die Freie Aktive Schule Stuttgart (FAS) ist ein Bildungshaus in freier Trägerschaft mit Alleinstellungsmerkmal in Stuttgart. Aktuell können hier 140 Kinder und Jugendliche vom Kindergartenalter bis zur mittleren Reife ihre Lernprozesse aktiv und selbstbestimmt mit gestalten.

Die FAS gibt es seit 2002. Nach zahlreichen Umzügen ist die FAS seit 2009 auf der „Hohen Eiche“ in Degerloch angesiedelt. Aus baurechtlichen Gründen kann sie dort nicht bleiben.

Daher wurde im Herbst 2018 die Verlagerung nach Sillenbuch/Heumaden vom Gemeinderat beschlossen.
Allerdings gibt es auch dort bis heute aufgrund des ausstehenden Entwicklungskonzeptes keine Planungssicherheit!

Dies ist eine große Belastung für die Mitarbeiter/innen, Schüler/innen und Eltern.

Wir bitten daher die Stadt Stuttgart, uns weiterhin aktiv zu unterstützen und politisch und finanziell schnell zu handeln, damit der Erhalt und die Weiterentwicklung der Freien Aktiven Schule mit ihrem einzigartigen Konzept langfristig gesichert ist.

Kommentare

18 Kommentare lesen

Stuttgarter Zeitung vom 31. Januar 2019:

"Bedauern und Selbstkritik äußerte Föll angesichts des Schicksals der Freien Aktiven Schule (FAS). Diese sei wertvoll für Stadt und Bezirk und bereichere die Pluralität der Schullandschaft. „Was wir als Verwaltung aufgeführt haben, war kein Lehrstück“, so Föll. Als Kommune trage man Verantwortung für Lehrer, Eltern und Kinder. Man könne eine Schule nicht „von Pontius zu Pilatus schicken“, sondern müsse ihr eine dauerhafte Perspektive bieten."

Dem ist wenig hinzuzufügen!

vielleicht sollte man mal nachfragen, woher die Kinder, die diese Schule besuchen, stammen und von woher die Kinder täglich anreisen.
Kaum eines ist aus Degerloch. Die Flächen sind hier knapp und teuer, da müssen dann (leider) Prioritäten gesetzt werden.

Ich bin überrascht, wie weit sich einige Politiker für diese Schule aus dem Fenster lehnen. Es gibt bestimmt weitere Privatschulen, die auch gerne ein Baugrundstück hätten und es nicht bekommen. Oder die auch gerne Sonderförderungen genießen würden, die es eigentlich nicht geben dürfte. Wieso verpachtet eine Stadt ihre Grundstücke weit unter marktüblichen Preisen an private Institutionen? Wie verzerren solche einseitigen Subventionen den Wettbewerb unter den hiesigen Privatschulen? (Von der Moderation gekürzt.)

Eine Schule, in der junge Menschen sich möglichst frei entwickeln können, muß erhalten werden. Gerade in der heutigen Zeit brauchen wir Menschen, die eigenverantwortlich handeln, die zu sich stehen können, die Andersartigkeit nicht als Bedrohung sehen, die respektvoll mit sich und anderen umgehen. Je freier ein Mensch sich entfalten kann, umso höher ist meines Erachtens die Wahrscheinlichkeit, dass die dem Menschen angeborene Sozialfähigkeit erhalten bleibt. Nicht jeder kann diese Sozialfähigkeit in einer Schule, in der fast ausschließlich strukturiertes Lernen nach fremdbestimmten Vorgaben möglich ist, ausbauen und seine persönlichen Bildungsbedürfnisse erfüllen. Deshalb muß es Schulen wie die FAS geben, in der ein individulles Lernen im eigenen Tempo möglich ist, ohne Bewertung von außen, ohne Verletzung der persönlichen Integrität der jungen Menschen. Deshalb sehe ich die FAS als unterstützenswert an und sehe sie als eine Bereicherung für Stuttgart. Dass ein solches Konzept bislang fast nur in freier Trägerschaft möglich ist, finde ich sehr bedauerlich. Es wäre für mich wünschesnwert, dass es auch öffentliche Schulen mit einem solch freien Konzept gibt. Junge Menschen sollten die Wahl haben und die Schule besuchen dürfen, deren Konzept für sie am besten passt, in der sie sein dürfen, wer sie sind.

Ich finde bevor eine Stadt sich so einseitig der Unterstützung einer speziellen (von vielen) Privatschulen widmet, sollte sie sich die Schule genauer ansehen und folgende Fragen beantworten:

- Liefert die Schule tatsächlich die Pädagogik, die sie vorgibt zu tun?
- Erfüllt die Schule den Bildungsplan und die Schulpflicht?
- Hat die Schule überhaupt ausreichende finanzielle Mittel (oder Kreditwürdigkeit), um ihr Bauvorhaben realisieren zu können? Und was wenn nicht?

Eine wunderbare Schule, die es verdient hat nach fast 20 jährigem Bestehen endlich einen endgültigen (!) Wirkungsplatz in Stuttgart zu finden!!! Die Kinder hätten es schon lange verdient, die Eltern benötigen Planungssicherheit, die Schule benötigt eine Basis, auf der sie ihre Zukunft aufbauen kann! Alles andere als ein endgültiger Standort wäre pure Kraft-Verschwendung auf allen Seiten - auch auf Seiten der Stadt!

Was hier einige Kommentatoren von sich geben zeigt mir, wie emotional mittlerweile die Diskussion um die FAS geführt wird und dass jeder seine eigenen Interessen verfolgt. Zu den konrekten Vorwürfen mag ich als Schul-Mutter sagen:
- Es gibt sehr viele Schüler aus Degerloch (und auch Sillenbuch, Plieningen, Birkach) an dieser Schule, die entsetzt wären, wenn sie auf einmal 1h oder länger zur Schule fahren müssten. Nur weil die Schule ans andere Ende des Stadtgebiets verlegt werden würde. Wir reden hier von Grundschulkindern, denen sowas einfach nicht zugemutet werden sollte.
- Auch der Vorwurf des Elitären (der bis vor kurzem hier stand) kann ich nicht bestätigen. In unserer Umgebung sind viele FAS-Familien mit der Familiencard oder sogar der Bonuscard. Ich wüsste auch nicht, was an so Berufen wie Koch, Florist, Fliesenleger, Gärtner, Hebamme, Erzieher oder Krankenpfleger elitär sein soll....?
- Dass Bildungsplan und Schulpflicht erfüllt werden, sieht man an den erfolgreichen Absolventen der FAS, die übrigens an ganz normalen Regelschulen geprüft werden und mittlerweile studieren oder eine Lehre machen.
- Beim Thema finanzielle Mittel & Kreditwürdigkeit kann die Stadt ja sehr genau hinsehen, finde ich vollkommen richtig. Ich bin mir aber sicher, dass die FAS-Gemeinschaft, die tatsächlich eine sehr gute Gemeinschaft hat, zusammen hält und schon viel gemeinsam gestemmt hat, diesen Neubau geschafft bekommt. Auch anderen private Institutionen erhalten Fördermittel und Subventionen. Im Gegenzug leistet die FAS eben sehr viel an Eigenarbeit, um ihr Ideal umsetzen zu können.

Bitte liebe Stadt Stuttgart erhaltet dieses wunderbare Bildungshaus aus Kindergarten und Schule. Die Vielfalt des Lebens macht es aus - gerade doch in Stuttgart!!!

Wieso kann die Schule nicht bleiben wo sie ist? Ich verstehe das nicht. Was würde mit der Fläche passieren, wenn die Schule woanders hinzieht? Das Gebiet 'Hohe Eiche' scheint mir hauptsächlich an den Wochenenden und Abends durch den Sportbetrieb belebt. Unter der Woche ist dort tagsüber außer Schule nichts los. Abends und an den Wochenenden ist keine Schule. Das ergänzt sich doch ganz gut!

Hier geht es doch gar nicht um eine Sonderförderung, sondern um den Erhalt dieser sehr gut funktionierenden Schule. Am liebsten würde die Schule dort bleiben, wo sie jetzt ist, aber das geht aufgrund des Bebauungsplans nicht, der eine Nutzung für die Sportvereine vorsieht. Ein Umzug ist also notwenig, kein Sonderrecht. Sonst stirbt die Schule. Das kann wohl in keinem Interesse von niemanden sein.

Ein Bebauungsplan lässt sich ändern! Auch in Degerloch!
Freie Flächen in Heumaden zu versiegeln, ist keine sinnvolle Lösung. Als Alternative sollte der leerstehende Gänsehof ganz Inder Nähe des aktuellen Standortes geprüft werden.

Alternativen, und vorallem demokratischen, die SchülerInnen einbeziehende pädagogischen Ansätzen stehe ich sehr postiviv gegenüber. Was mich bei Schulen wie der FAS aber immer wieder übel aufstößt: Es sind halt Privatschulen, ein Mikrokosmos von Eltern und SchülerInnen die sich diese besodere, gute, alternative Bildung leisten können und wollen. Ich hab selbst Erfarhung mit privaten Alternativ-Schulen und als Angehöriger eines Schülers auch direkt mit der FAS: Das Konzept ist super, keine Frage! Aber: Hier bleibt halt leider tatsächlich die biodeutsche Mittelstandsfamilie unter sich: Kinder aus Hartz-Familien oder mit migrantischem Hintergrund sieht man hier praktisch nicht. Privatschulen, und ist das Konzept noch so fortschrittlich, führen meiner Erfahrung nach leider zu einer weiteren Segregation. Daher muss ich den Vorschlag schweren Herzens ablehnen: Bin völlig für fortschrittliche Bildungskonzepte, sei es Montessori oder vorallem auch Korczak, aber wenn sie i.d.R. eh schon priviligierten Mittelstandskindern und eben nicht allen gleichermaßen zugutekommt hat es für mich einen sehr negativen Beigeschmack, denn das würde die Chancen- und Bildungsgleichheit nur noch mehr untergraben bzw. den Vorteil von Kindern aus priviligierten Hauhalten nur noch mehr zementieren. Lieber mehr Alternativpädagogik in Regelschulen als eine weitere Absonderung priviligierter Kinder in Privatschulen.

Die Schule soll weg, weil auf der Hohen Eiche Parkplätze fehlen. Das wurde vom Stadtplanungsamt bestätigt. Dafür sollen in Heumaden die letzten Freiflächen zugebaut werden. Warum lässt sich das Problem nicht mit einer Tiefgarage lösen?

Ich schlage vor, dass die Schule an Ort und Stelle bleibt. Durch einen platzsparenden Neubau würden Flächen für Sport und Autos frei.

@HeslachRulez, Kommentar vom 15.3.

Vielen Dank für Ihren Kommentar. Sie sprechen ein Thema an, das uns seit Gründung der Schule und des Kindergartens umtreibt.
Es ist uns wirklich ein großes Anliegen sozial schwache Familien, bzw. Familien jeglicher Herkunft in unserer Schulgemeinschaft zu haben.
Gleichzeitig sind die Fördermittel leider begrenzt, so dass wir ohne Schulgeld den Betrieb nicht aufrecht erhalten können.
Für Familien/Alleinerziehende mit geringem Einkommen bieten wir daher ein entsprechend reduziertes Schulgeld an. Weiterhin hat der Trägerverein vor einigen Jahren eine Sozialfond eingerichtet, mit dem wir ebenfalls finanzielle Unterstützung anbieten können.
Über Spenden freuen wir uns!

Die Bezeichnung "biodeutsch" hat mich allerdings sehr irritiert. Ich finde, dass dieser Begriff nicht auf die Menschen in unserer Schule und unserem Kindergarten zutrifft, denn Multi-Kulti und auch Inklusion ist definitiv bei uns vorhanden.
Lassen Sie uns gerne diesen Sachverhalt bzw. weitere Fragen im persönlichen Gespräch außerhalb des Forums zu klären.
Kommen Sie zu einer unserer Infoveranstaltungen oder rufen Sie einfach an. Ich freue mich.

Herzliche Grüße,

Tina Unseld
Mutter und Mitarbeiterin an der FAS

Die FAS ist eine so tolle Schule! Sie muss weiter bestehen!

Die FAS hat meine Kinder hervorragend in Ihrer Entwicklung begleitet.Sie sind jetzt der Schule entwachsen und für ein selbstbestimmtes Leben bereit. Ich bin sehr zufrieden mit dem was die Schule ihnen mit gegeben hat.
Für die nachfolgenden Generationen von Schülern wünsche ich mir, dass die Schule an der hohen Eiche bleiben kann. Es ist ein lebendiger Ort mit viel Grün und für Parkplätze zu schade.

Ich habe mich in meinem ganzen Leben noch nie!!! so gedemütigt gefühlt, wie
im Aufnahmeverfahren dieser Schule. Ein Seelen-Striptease wäre eine
Untertreibung. Es wurden uns die intimsten Fragen untergeschoben. Überreicht mit einem freundlichen Lächeln und ganz viel Überheblichkeit. Ich habe es in den Gesprächen leider nicht gemerkt, weil alles so "nett" klang und gefühlvoll verpackt war. Wieder daheim wurde mir langsam klar, was dort wirklich passiert. Es erübrigt sich zu erwähnen, dass wir das Weite gesucht haben.

Hinweis an die Moderation: Sie haben meinen ursprünglichen Beitrag als „Anti-Werbung“ gelöscht. Das soll einer verstehen. Dürfen hier nur Kommentare veröffentlicht werden, wo positiv über diese „Schule“ schreiben? Die löschen Sie ja auch nicht mit dem Hinweis, dass es nicht von Ihnen überprüft werden kann.

Ich kenne eine ganze Reihe freier Schulen in Deutschland. Die Konzepte dieser meist in aufopferungsvoller Eigeninitiative mit Leben erfüllten Einrichtungen weisen weit über das Bestehende und als gültig Erachtete hinaus; es sind echte Zukunftskonzepte, die nicht nur Kinder und deren Eltern glücklicher machen, sondern u.a. auch den bestehenden gesellschaftlichen Status Quo fundamental in Frage stellen (gleichwohl den Beteiligten das selbst manchmal gar nicht in dieser Konsequenz bewusst ist).

Kein Wunder also, dass solchen Einrichtungen mannigfaltig Steine in den Weg gelegt werden - und seien es fehlende Parkplätze: Die Würde des Autos ist eben unantastbar...

Die Freie Aktive Schule Stuttgart habe ich ebenfalls kennengelernt; sie ist, im Vergleich, eine wirklich vorbildliche Schule in dieser Kategorie und verdient jegliche Unterstützung.

Das grundsätzliche Konzept dieser Schulen sollte nicht die Ausnahme bleiben sondern die Regel werden.

Ein außergewöhnliches Beispiel für Engagement und Bildungsvielfalt. Eine wirklich demokratische Gesellschaft entsteht auch durch aktives Engagement. Das sollte gefördert werden und nicht ausgebremst.