Abendöffnungszeiten für Bäder erhalten

|
Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
|
Thema: 
Bäder
|
Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

856
weniger gut: -39
gut: 856
Meine Stimme: keine
Platz: 
37
in: 
2019

Bisher bietet Stuttgart eine gute Bäderversorgung am Abend an, um nach Feierabend für die Arbeitnehmer schwimmen anzubieten. Vom Stadtteil Gänsheide aus bieten die Bäder Zuffenhausen, Heslach, Leo-Vetter und Pliningen eine gute Versorgung von Dienstag bis Freitag um dies zu tun. Dies sollte von der Stadt ganzjährig so erhalten bleiben.

Die Stadt bemängelt kein Personal zur Aufrechterhaltung der Öffnungszeiten zu haben. Dies ist lediglich ein selbstverursachter Engpass. Die Stadt findet kein Personal nur, weil sie zu schlecht zählt, daher sollten die 3 Personen, die zur Öffnung eines Bades notwendig sind (Bademeister, Kassierer und Reinigungskraft) mit mindestens E9 (Gehaltsgruppe für Stadtangestellte mit Ausbildung und anspruchsvoller Aufgabe) bezahlt werden. Aktuell wird deutlich weniger bezahlt.

Finanzierungsvorschlag: Die geringen Kosten dürften im Stadthaushalt mit einem Volumen von mehr als 3,5 Milliarden Euro keine Rolle spielen, man könnte aber auch auf die Beauftragung von externen Gutachtern zur Schließung von Bädern verzichten. Außerdem könnte sicher die ein oder andere E13 bis E15 Stelle in der Stadtverwaltung gestrichen werden.

Umsetzung und Prüfung
Ergebnis Haushaltsberatungen: 
Der Vorschlag wurde im Rahmen der Haushaltsplanberatungen nicht behandelt. Die vorgeschlagene Reduzierung von öffentlichen Nutzungszeiten zu Gunsten von Schulen und Vereinen entsprechend des Bäderentwicklungsplans 2030 hat der Gemeinderat bereits vorab mehrheitlich abgelehnt.
Von keiner Gemeinderatsfraktion beantragt

Stellungnahme der Verwaltung: 

Am 31. Januar 2019 wurde im Rahmen einer öffentlichen Informationsveranstaltung für alle 23 Stuttgarter Bezirksbeiräte im Kursaal in Bad Cannstatt das Belegungs- und Öffnungszeitenkonzept der Stuttgarter Hallenbäder vorgestellt, welches ein Bestandteil des Bäderentwicklungsplans 2030 ist. Dieser Vorschlag sieht vor, die Nutzungszeiten für die Öffentlichkeit einzuschränken, um den erhöhten Bedarf der Vereine und Schulen zeitnah decken zu können.

Die gewünschte Diskussion in den Gremien und der Öffentlichkeit wurde angeschoben und ist noch im Gange. Den Bäderbetrieben liegen aktuell die meisten Rückmeldungen aus den Bezirksbeiräten mit Fragen, Vorschlägen, Wünschen und ergänzenden Anträgen vor. Außerdem haben uns zahlreiche Zuschriften aus der Bürgerschaft bzw. von Nutzern der Bäder erreicht. Alle eingegangenen und die noch folgenden Vorschläge und Wünsche werden gesammelt und auf Umsetzbarkeit geprüft. Dem Bäderausschuss werden wir dann im Rahmen einer Ergänzungsvorlage die Rückmeldungen aus den Bezirken mitteilen sowie die endgültigen Öffnungszeiten für die Öffentlichkeit vorschlagen.

Der Bäderausschuss wird sich wieder im Sommer 2019 mit der Thematik befassen.

Die Schließung des Leo-Vetter-Bads sowie des Hallenbads Heslach während der Freibadsaison 2020 wurde vorgeschlagen, um den Fachkräftemangel im Aufsichtsbereich zu bewältigen. In keinem der acht Hallenbäder der Bäderbetriebe Stuttgart gibt es Wasserflächen in den Außenbereichen. Aber gerade in der warmen und heißen Jahreszeit werden verstärkt Wasserflächen unter freiem Himmel aufgesucht. Für die Bäderbetriebe Stuttgart hat daher die uneingeschränkte Zurverfügungstellung der Wasserflächen in den Stuttgarter Freibädern eine hohe Priorität. Zudem bieten unsere Freibäder im Schnitt etwa das Dreifache an Wasserfläche im Vergleich zu den Hallenbädern. Das muss bei hohem Besucheraufkommen auch berücksichtigt werden. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr hatten wir trotz verkürzten Öffnungszeiten im Inselbad Untertürkheim durchschnittlich 134 Besucher pro Öffnungsstunde. Im Leo-Vetter-Bad zählten wir im Schnitt nur 26 und im Hallenbad Heslach 37 Gäste pro Öffnungsstunde.

Von Mai bis Mitte September entsteht mit der Öffnung unserer fünf städtischen Freibäder ein erhöhter Personalbedarf. Wir benötigen Jahr für Jahr während der Sommerbadesaison bis zu 60 zusätzliche Saison-Fachkräfte, um die umfangreichen Öffnungszeiten anbieten zu können. Wenn nur noch zwei – statt bisher vier – Hallenbäder für den öffentlichen Badebetrieb auch während der Sommersaison offengehalten würden, könnten Stammbeschäftigte aus den beiden zusätzlich geschlossenen Hallenbädern direkt in den Freibädern eingesetzt werden. Damit hätten die Bäderbetriebe Stuttgart auch wesentlich bessere Möglichkeiten, die über dem Bundesdurchschnitt liegenden Öffnungszeiten in allen fünf Freibädern ohne Einschränkungen über die gesamte Sommersaison sicherzustellen.

Der bekannte und bundesweit zu verzeichnende Fachkräftemangel führt dazu, dass die saisonal erforderliche Anzahl an Fachkräften immer schwerer zu finden ist.

Beispielsweise hatten vergangenes Jahr in ganz Deutschland Bäder mit dem Personalmangel zu kämpfen. Laut dem Landesvorsitzenden des Bundes Deutscher Schwimmmeister, Edgar Koslowski, fehlen landesweit bis zu 400 Fachangestellte für Bäderbetriebe. Bundesweit sind es sogar 2.500. Diese Zahlen machen das Ausmaß des Personalmangels deutlich.

Die Eingruppierung der Beschäftigten der Landeshauptstadt Stuttgart basiert auf dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD). Die Bäderbetriebe Stuttgart gruppieren ihre Beschäftigten je nach Qualifikation in die höchstmögliche Entgeltgruppe ein.

Bezirksbeiratshinweis: 

Der Bezirksbeirat Ost unterstützt dieses Ansinnen der Bürgerinnen und Bürger einstimmig.

Kommentare

3 Kommentare lesen

Guter Vorschlag. Ein selbstverusachter Mangel an Personal sollten nicht die Bürger "ausbaden" müssen.

Zu den "Verdiensten" des scheidenden Finanzbürgermeisters gehört eine restriktive Personalpolitik! Das ist auch an dieser Stelle spürbar!

Sehr guter Vorschlag. Wo bleibt denn bitte immer das "Volkswohl"?