Niedrigere Mieten bei der SWSG

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Wohnungsbau, Wohnen
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Wirkung: 
kostenneutral

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

232
weniger gut: -142
gut: 232
Meine Stimme: keine
Platz: 
701
in: 
2013

Die SWSG ist mit 18.000 Wohnungen die größte kommunale Wohnungsgesellschaft und der größte Vermieter in Stuttgart. Die SWSG soll "im Auftrag der Stadt Stuttgart lebenswerten und preisgünstigen Wohnraum bereitstellen". Das Gegenteil ist der Fall. Die SWSG zockt die Mieter gnadenlos ab. Die Durchschnittsmiete liegt bei 6.22 Euro pro Quadratmeter. Ab 1. Juli sollen die Mieten weiter erhöht werden, um durchschnittlich 6,2% und bis zu 10.%. Diese Mieterhöhung muss zurückgenommen werden. Die Mieten der SWSG müssen auf maximal 4 Euro Kaltmiete pro Quadratmeter abgesenkt werden. Das hätte eine dämpfende Wirkung auf das gesamte Mietpreisniveau in Stuttgart und den Mietspiegel. Es ist nicht einzusehen, dass die Mieter der SWSG jährlich einen zweistelligen Millionenbetrag an Gewinne finanzieren (15,9 Millionen Euro z.B. im Jahr 2011). Es gibt jährlich einen riesigen Geldtransfer von der SWSG an die Stadt. Allein für den Erbbaupachtzins bringen die Mieten der SWSG jährlich 6 Millionen Euro für die Stadt, während die Bahn für die der Stadt gehörenden Gleisflächen keinen Cent Erbbaupacht bezahlt. Ständig kauft die SWSG mit den Gelder aus den Mieten die bebauten Grundstücke von der Stadt und transferiert so jährlich einen zweistelligen Millionenbetrag in die Stadtkasse. Diese Mittel werden nicht für den Bau von preisgünstigen städtischen Wohnungen eingesetzt, sondern u. a. für Stuttgart 21 oder den Rosensteintunnel sinnlos verbrannt.

Gemeinderat prüft: 
nein
Stellungnahmen und Beschlüsse
Ergebnis Haushaltsberatungen: 
Der Vorschlag hat im Gemeinderat keine Mehrheit gefunden.
Gemeinderat hat abgelehnt

Verweis auf Haushaltsanträge der Gemeinderatsfraktionen: 
582 (CDU), 810 (SÖS)

Kommentare

4 Kommentare lesen

Bei Durchschnittsmieten von 6,22 Euro je Quadratmeter kann man wohl nicht von Abzockerei sprechen. Durchschnitt bedeutet, dass es Mieten gibt, die unter dem vorgenannten Betrag, aber auch welche, die darüber liegen. Die Forderung, die Mietpreise auf 4,00 Euro je Quadratmeter zu begrenzen, ist absurd. Von den Mieteinnahmen müssen die Wohnungen bewirtschaftet werden (Instandhaltungsmaßnahmen, ...). Des Weiteren müssen Gelder für weitere Investitionen erwirtschaftet werden. Wenn man das über Kredite machen würden, würde das Ganze noch deutlich teurer werden. Von 4,00 Euro je Quadratmeter ist eine kostendeckende Bewirtschaftung des Wohnraumes nicht möglich.
Auch die SWSG ist dran interessiert, Wohnraum an den breiten Bevölkerungsquerschnitt zu vermieten, um eine Konzentration von einkommensschwachen Haushalten oder Personen mit prekärem Lebenshintergrund zu vermeiden. Das heißt, dass man an einer ausgewogenen sozialen Durchmischung interessiert ist, damit die Attraktivität der Wohngegend nicht beeinträchtigt wird. Dies erfordert aber, dass man nicht nur Wohnraum mit niedrigstem Wohnstandard vermietet, sondern auch den mit gutem Wohnwert. Der höhere Wohnwert spiegelt sich dann auch in den Mieten wieder.

@faulpelz - was in diesem Kommentar gesagt wird, geht an der Realität vorbei. Man muss nicht in prekären Verhältnissen leben oder Geringverdiener sein, um an der Mietpreispolitik der SWSG zu verzweifeln. Der Durchschnittswert von 6,22 Euro (50 qm für unter 320 Euro??? schön wärs!!!) hat nämlich keinerlei praktische Aussagekraft. Bei Neuvermietungen und nach Modernisierungen liegen auch die Mieten der SWSG heute schon wesentlich höher. Selbst vor der Modernisierung wurde in letzter Zeit seitens der SWSG fleißig erhöht - als ob der Mietspiegel gottgegebenes Gesetz wäre. Ich habe einen ganz normalen Vollzeit-Job in der öffentlichen Verwaltung - und könnte mir trotzdem die ausgeschriebenen Wohnungen der SWSG nicht leisten. Mehr als 500 Euro Kaltmiete sind einfach nicht drin, selbst das wird extrem knapp - Altersvorsorge, Auto und Urlaub kann man sich hier schon völlig abschminken, weil dann fürs Wohnen mit allen Kosten mehr als die Hälfte des Gehaltes gebraucht wird. Zähle ich also Ihrer Meinung nach schon nicht mehr zur Schicht der von der SWSG als Mieter gewünschten "Normalverdiener", die für Durchmischung sorgen sollen? Tatsächlich geforderte Quadratmeterpreise siehe aktuelle Angebote auf der homepage der SWSG: Steckfeld, 2 Zi, 56 qm, 745 Euro kalt - oder Giebel, 3,5 Zi, 112 qm, 1400 Euro kalt. - Nach der Modernisierung wird so stark erhöht, dass nicht einmal ein Bruchteil der Mieterhöhung durch die gesparten Heizkosten ausgeglichen wird. Das ist keine Durchmischung mehr, sondern ein knallharter Verdrängungsprozess, den die SWSG in ihren Objekten betreibt. In den in der Öffentlichkeit vielbeworbenen Neubauanlagen ist es oft auch so, dass nur die ungünstiger (z.B. zur Straße hin) gelegenen Wohnungen überhaupt vermietet werden. Der Rest geht gerne an Eigentümer, die dann manchmal auch noch ihr eigenes Süppchen kochen - siehe in Heslach, wo die Eigentümer der Einfamilienhäuser in der Wohnanlage Lerchenrain jetzt dem ganzen Stadtteil den Weg am Wald entlang gegen alle Absprachen - mit Mehrheitsbeschluss der Eigentümerversammlung - einfach gesperrt haben. Aber Hauptsache günstig gebaut - mit von uns allen durch unseren Steuern finanzierten Zuschüssen und günstigen Grundstücken. Ist das die erwähnte "Durchmischung" ? Das kann doch nicht Aufgabe der Stadt, also der Allgemeinheit, sein. Man kann vielleicht über einen Quadratmeterpreis von 4 Euro in Stuttgart streiten - aber eine Deckelung wäre trotzdem dringend notwendig, um dem eigentlichen Auftrag der SWSG wirklich gerecht zu werden. Hierfür darf man meine paar Steuerkröten dann gern verwenden.

6,22€? Her damit,wo soll ich unterschreiben. Das ist für Stuttgarter Verhältnisse ein sehr niedriger Mietzins aber dennoch gebe ich einem Recht: Die Deckelung. Mehr als 8€/m² darf keine Wohnung kosten, Man lebt nicht, um zu arbeiten (um die Miete zu bezahlen) sondern arbeitet, um zu leben.

Die Mieten bei der SWSG sind meiner Meinung auch zu hoch angesetzt. Bei einem Gebäude aus dem Jahr ca. 1955 und 2007 saniert mit Zentralheizung, Bad, und Gebäudedämmung,
wurde die Miete auf 7,20/m² erhöht. Bodenbeläge, Türen, Elektroleitungen, wurden nicht
erneuert ( 58 JAHRE ) alt. Dafür ist die Miete 7,20/m² zu hoch und deshalb kann man schon
von Abzocken seitens der SWSG sprechen.