Die Viertel bleiben dreckig - für ein unordentliches Stuttgart!

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Weitere
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Wirkung: 
Sparidee

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

167
weniger gut: -430
gut: 167
Meine Stimme: keine
Platz: 
2662
in: 
2019

Die Schwaben sind ja berühmt berüchtigt für ihren besonderen Sinn für Sauberkeit und Ordnung, Stichwort Kehrwoche. Dies sieht man auch im Bürgerhaushalt: Gefühlt 10.000 Vorschläge für ein noch saubereres Stuttgart, mehr Reinigung, mehr Kontrolle, härtere Strafen für Müllsünder, sogar Videoüberwachung gegen Müll und DNA-Datenbank für Hunde wird gefordert.

Hier mein Gegenvorschlag: Ausgaben für die Stadtreinigung halbieren. Hat viele Vorteile:
1. Spart direkt die Kosten der Stadtreinigung, das Geld kann für sinvolleres verwendet werden.
2. Wirkt der Gentrifizierung entgegen und sorgt so für mehr bezahlbaren Wohnraum: Mieten in verdreckten Vierteln bleiben günstiger als in chicen Hochglanzvierteln.
3. Tendenziell zieht es weniger Nörgler und Querulanten nach Stuttgart bzw. werden manche evtl. den Entschluss fassen konsequenterweise aufs idyllische Land zu ziehen. Verbessert das Miteinander, die Leute sind entspannter und es gibt weniger grießgrämige Leute in der Stadt. Und da Stuttgart für diese "Zielgruppe" unatraktiver wird entspannt sich dadurch die Wohnungsnot und die Mieten sinken.
4. Nachhaltige Änderung des Ästhetikempfindens bzw. eine Reduzierung der für Stuttgarter doch Recht hohen Erwartungshaltung was Ordnung und Sauberkeit angeht und eine dementsprechende Zunahme der Lebensqualität und des Wohlempfindens. Auch Stuttgarter könnten dann andere Großstädte, beispielsweise Berlin, besuchen ohne sich aufgrund der Konditionierung sofort über etwas Unordnung aufregen zu müssen.
5. Es gibt ja schon einige Künstler und Designer die aus Müll Kunstwerke bzw. Modeaccesoires erschaffen. Wenn der Rohstoff dafür im Überfluss auf der Straße liegt könnte dies zu einem Kunstboom in Stuttgart führen was man widerum gut fürs Stadtmarketing verwenden könnte. Ich denke an die Recycling-Kunst-und-Mode-Hauptstatt-Stuttgart, mit pompösen Ausstellungen, Gallerien, Vernissagen!
6. Der Ruf wird sich ändern vom nörgelnden zum gechillten Schwaben, wir wären überall willkommener.

Kommentare

24 Kommentare lesen

Warum sollen die Viertel dreckig bleiben? Sowohl Eigenheimbesitzer als auch Mieter sollten sich mal an die eigene Nase fassen. Das Medium Kehrwoche ist vielleicht für viele Stuttgarter ein absolutes no go, aber mal den Müll, den man selber verursacht hat,wegzuräumen, würde auch schon helfen.

Mausi 1967: Ich stimme Ihnen zu.

Ach Leute, da ist einer einfach zu faul zum Saubermachen. Und damit das nicht auffällt, wünscht er sich halt ein dreckiges Umfeld.

Da kann man nicht anders als den in 3. angeregten Vorschlag für einen Umzug in eine entsprechende Region zurück zu geben.

Ja, nach Berlin zum Beispiel. Der Heslacher war anscheinend schon länger nicht mehr im Bundeshauptslum.

Sehr guter Vorschlag und endlich hat mal jemand den Zustand auf den Punkt gebracht. Die Schwaben mit ihren Kontrollen, Verboten, mit ihrem "ha, muas des denn sei?". Das kann man in dem Bürgerhaushalt schon gar nicht mehr mit ansehen. Nur Kinder, (Geschwindigkeits-)Kontrollen und alle 3 Monate bekommt jeder Bürger vom Oberamtskantlputzer die Staatskehrschaufel und Besen mit kleinem BW-Wappen darauf zugeschickt. Zwar würde ich die Ausgaben für die Stadtreinigung nicht kürzen, auch wenn die (Frauen) und Männer nicht immer einen guten Job machen, aber der Vorschlag ist gut und beschreibt das eigentliche Problem. Dazu passt auch jener Vorschlag: https://www.buergerhaushalt-stuttgart.de/vorschlag/53071

Was sind denn das für Mitbürger, die z.B. an einem Flaschen/Glascontainer u.a. Fernseher, Reifen, Farbeimer,etc. abstellen? Oder ganze Möbelstücke und Autoteile im Wald entsorgen?! Ist das schön?
(Von Moderation geändert.)

Bin keine Schwabin, bin dennoch für mehr Ordnung. Die Stadt sehe ich in der Pflicht, für mehr Ordnung zu sorgen. Es reicht ja schon, das Ordnungsamt seinen Aufgaben nachgehen zu lassen, und wenn es das Aufstocken des Personals bedeutet, dann eben aufstocken!

@ Jewellear "Bin keine Schwabin..." Was machste dann im Stuttgarter Bürgerhaushalt?! Abgesehen davon heissts SchwÄbin.

Herrlich! Alle wollen es sauber, vorausgesetzt man muss den Dreck nicht selber wegmachen. Das waren so meine Erfahrungen zB beim Laubsammeln im Kindergarten, da wollten die Nachbarn ihr Laub gleich mitentsorgt haben, sozusagen als Gegenleistung für das permant zu ertragende Kindergeschrei ... je schicker das eigenheim desto höher die Ansprüche ...

Den Vorschlag werde ich aber wohl nicht unterstützen. In Stuttgart gibts doch Kehrwoche, die Stadt kümmert sich nicht um die Bürgersteige, das ist schon ok so. Die Straße werde ich nicht auch noch fegen, ist auch viel zu gefährlich!

Das Ganze ist nur ein provokatives Spässle, vermute ich mal. Es zeigt, wir Stuttgarterinnen u Stuttgarter besitzen anscheinend etwas Humor u definitiv zuviel Zeit.

leider ist es inzwischen "normal" seinen Müll irgendwo fallen zu lassen und leider wird aus einem angefangener Mülleckle recht schnell ein großer Müllhaufen. Stadtreinigung muss unbedingt bleiben wenn Stuttgart lebenswert bleiben soll, aber ein wenig mehr Erziehung über den Geldbeutel wäre sicher kein Fehler. Müllpolizisten einzuführen ist zu teuer, aber so nebenbei in Zivil ..... oder bei Hinweisen. Das müsste dann aber auch als Mahnung in der Öffentlichkeit ankommen. Was nützen unsere Regeln gegen Hundehaufen, Zigarettenkippen (z.B. durch wartende Eltern vor der Schule) usw., wenn großzügig darüber hinweggesehen wird und es niemand interessiert.

Der beste satirische Beitrag im Bürgerhaushalt!

Ja, prima Humor, ganz nach meinem Gusto! : )
Wenn ich allerdings die Nordbahnhofstrasse entlanggehe, vergeht mir recht schnell wieder das Lachen.

Wir reden hier NICHT von vergessenen Kehrwochen und mal stärker verschmutzten Treppenhäusern oder Hinterhöfen.
Die gelben Säcke, die nicht nur Plastikmüll enthalten, werden in unserer Straße rund um die Uhr in hoher Zahl einfach an die Bäume gelehnt. Ich muss nicht erwähnen, wie es aussieht, wenn der Wind durchpfeift und die Säcke kaputtgehen. Sehr gerne stellt der eine oder andere noch seinen Sperrmüll dazu, ganz nach dem Motto: irgendein Doofer wird schon hinter mir aufräumen.
Aber es stimmt, der hier beschriebene Ansatz zur Kostenreduzierung bietet auch handfeste Vorteile.
1. Verbesserung unserer Öko-Bilanz: wir müssen nicht mehr in ein Dritte-Welt-Land fliegen, eine Kurzstreckenfahrt mit der U12 zur Mittnachtstraße bietet auch ein idyllisches Bild menschlichen Elends.
2. Behebung der Wohnungsnot: wenn sich die Rattenpopulation unnötigerweise noch zusätzlich durch lose herumliegenden Müll erhöht und die Menschen über Rattenkot krankmachende oder gar tödliche Erreger abbekommen, gibt es bald auf ganz natürliche Weise mehr freien Wohnraum.
3. Einhergehend stellt sich eine weitere Entspannung des Arbeitsmarkts ein: den einen oder anderen Arbeitnehmer, der mit Rattenkot in Berührung kam oder gar von einem Exemplar gebissen wurde, und keine unerschütterliche Immunabwehr hat, rafft es dahin. So haben andere eine unverhoffte Chance auf gute Jobs. Und wenn das trotzdem nicht klappt, umsatteln auf Bestattungsunternehmer oder Kammerjäger.

In anderen Städten gibt es die Umweltpolizei. Man könnte die Hausverwaltungen in die Pflicht nehmen, um für Ordnung zu sorgen. Wenn das nicht gelingt, werden die Kosten für das Einsammeln des Plastikmülls auf die Bewohner umgelegt. Anders geht es offenbar einfach nicht.
In diesem Sinne, allen eine gute Woche!

Entweder ist der Vorschlag Satire - dafür ist er m.E. nicht lustig genug, oder der/die SchreiberIn kann nicht unterscheiden zwischen einer gewissen kreativen Unordnung, die ich nicht schlimm finde, und der tatsächlichen Vermüllung vieler Strassen und Wege. Ich kann nur hoffen, dass im nächsten Haushalt deutlich mehr Mittel für die Strassen/Wege/Splieplatz/Grünflächenreinigung veranschlagt werden und diese irgendwann auch konsequent über Strafen wieder reingeholt werden. Es muss nicht Singapur sein, aber so kann es nicht weitergehen, sorry.

Bis jetzt der beste Vorschlag hier. Innovativ, zu Ende gedacht und simpel in der Umsetzung. Bravo!

sehr schöner beitrag, durchaus diskutierenswert. (Kein Street art, kein Urban Gardening...– zusammengefasst: wenig aktiver Gestaltungswille der Stuttgarter in sicht)

Ich will aber kein gechillter Schwabe sein.

Gut für Menschen, die auf Pfandsammeln angewiesen sind. Bei den explodierenden Mietpreisen werden es immer mehr werden, genauso wie Obdachlose. Durchschnittsverdiener freuen sich dann über liegen gelassenen Pfand und Müll um daraus eine Behausung zu bauen, bis sie auch mal zu den 1% gehören, die sich eine echte Wohnung (Cloud No 7 und co) leisten können.

Sauglatt, meine Unterstützung hast Du! ;-)

Das Leben ist zu kurz um im Dreck zu leben. Wer das will kann sich ja seine Wohnung zumüllen wie ein Messie. Absolut unlustiger Vorschlag.

Ich schäme mich täglich für mein dreckiges Stuttgart!!

Sehr geil! Passt auch zum Stichtag, dem 1. April ;-) Aber ein bisschen mehr Eigenverantwortung sollte man dem Bürger tatsächlich zumuten. Neue "innovative" Ideen aus Politik und Gesellschaft beschränken sich heute nur noch auf die Begriffe Verbot, Zwang und Pflicht.

Chillen, statt motzen und klugscheißern? Geht gar nicht!

@frankg: Der Kommentar hat es auf den Punkt gebracht: Entweder war das ein verfrühter Aprilscherz oder der Vorschlag ist nur saudumm.