Von München lernen und Stickstoffdioxid ohne Fahrverbote reduzieren

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Feinstaub, Luft
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

353
weniger gut: -184
gut: 353
Meine Stimme: keine
Platz: 
1278
in: 
2019

München hat es geschafft den NO2 -Jahresmittelwert von 78 µg/m³ im Jahr 2017 auf 66 µg/m³ im Jahr 2018 zu reduzieren und dies ganz ohne Fahrverbote. Außerdem ist sich die Rathausspitze in München sicher, dass sie auch für die weitere Reduzierung der NO2-Werte keine Fahrverbote benötigt.
Stuttgart hat im gleichen Zeitraum nur eine Reduzierung von 73 µg/m³ auf 71 µg/m³ erreicht. Das heißt, München hat den NO2-Jahresmittelwert von 2017 auf 2018 um über 15 % reduziert, Stuttgart hat im gleichen Zeitraum nicht einmal eine Reduzierung um 3 % erreicht. Aus diesen Zahlen ist eindeutig zu sehen, dass München ganz offensichtlich intelligentere und wirksamere Lösungen für die Reduzierung NO2-Werte einsetzt als Stuttgart.
Aus diesem Grund mein Vorschlag für den Bürgerhaushalt:
Die verantwortlichen im Stuttgarter Rathaus organisieren einen regelmäßigen Erfahrungsaustausch mit ihren Münchner Kollegen und übernehmen alle von München eingeführten Maßnahmen. Der Stuttgarter Oberbürgermeister informiert in einer öffentlichen Sitzung monatlich dem Gemeinderat über den Fortschritt der Maßnahmenübernahme.

Kommentare

11 Kommentare lesen

Sehr guter Vorschlag!

Das vernachlässigt jedoch DEN wichtigsten Punkt: Topografie.
Das ist auch ein Punkt weshalb ich mich immer wieder wundere
über die Radfahrjünger, welche für Stuttgart Verhältnisse wie
in Kopenhagen, Münster, Amsterdam etc. beschwören und diese
Städte als Vorbild für künftige Stuttgarter Belange herholen.

Im Prinzip ein guter Vorschlag. Nur ist, soviel ich weiß, in München gar nicht klar, was genau zu dem Rückgang geführt hat. Außerdem ist unklar, ob sich im Stuttgarter Kessel die gleichen Erfolge erzielen lassen, wie im flachen München.

Bitte gehen Sie doch in den nächsten Tagen auf einen Aussichtspunkt mit Blick auf den Stuttgart KESSEL und sehen Sie sich die lila-blaue Dunstglocke an, die bei diesem schönen windstillen Frühlingswetter über der Stadt liegt. Ohne Diesel-Fahrverbote für Diesel-Pkw unter Emissionsklasse 5 geht es in dem Stuttgarter Kessel nicht, da nur damit schnellstmöglich die Grenzwerte im Interesse der Gesundheit aller Stuttgarter Bürger eingehalten werden können! Nach den aktuellen Zahlen des Statistischen Amtes zum Kfz-Bestand in Stuttgart sind von dem ab 01.04.2019 geltenden Fahrverbot unterhalb der Emissionsklasse fünf nur 21.285 Dieselfahrzeuge betroffen. Das sind 22,8 % der Diesel-Pkw in Stuttgart (bzw. 7,1 % aller in Stuttgart zugelassenen Pkw). Nach den Urteilen des Bundesverwaltungsgerichtes vom Frühjahr 2018 lässt sich das Rad zu Lasten der Gesundheit der Stuttgarter Bürger nicht mehr zurückdrehen. Da helfen alle leicht durchschaubaren Tricks der Autolobby - herumdoktern an den Grenzwerten mit 112 Lungenärzten, die niemals wissenschaftlich geforscht haben (= 3 % der 3.800 Lungenärzte in der BRD) oder der Versuch der Bundesregierung, die Grenzwerte wieder zu erhöhen, nichts. Welch ein beschämendes Schauspiel: Da bedarf es erst höchstrichterlicher Urteile um den Vorrang der Gesundheit der Bevölkerung vor den alten Diesel-Dreckschleudern durchzusetzen.

@Aktiver Mitbürger: welche PR-Agentur hat sich denn diese Propaganda ausgedacht?

Der Hinweis, dass die Topografie von Stuttgart anders ist als die von München ist sicher richtig, nur muss man genau nachsehen welche der in München eingeführten Maßnahmen wirklich nur bei der Topografie von München funktionieren und in Stuttgart nicht. Ich bin überzeugt, dass es nur wenige Maßnahmen sind die deshalb ausscheiden.
Meiner Ansicht nach ist der Haupteinflussfaktor der Verbesserung in München, dass sowohl der Oberbürgermeister von München als auch die bayerische Landesregierung den festen Willen haben die Stickoxidwerte ohne Fahrverbote deutlich zu reduzieren. In Stuttgart sieht das leider ganz anders aus. Dem Stuttgarter Oberbürgermeister und der baden-württembergischen Landesregierung fehlte der politische Wille Fahrverbote in Stuttgart zu vermeiden und nur aus diesem Grund haben wir in Stuttgart nun Fahrverbote. Das Argument, dass man vom Gericht gezwungen wurde stimmt nicht, man ist bewusst gegen dieses Urteil nicht in Berufung gegangen, weil der politische Wille hierzu fehlte. Und der politische Wille ist ganz sicher nicht von der Topografie abhängig.
Außerdem wird die NOx-Reduzierung durch ein Fahrverbot für private Euro 4 Diesel PKW total überschätzt. Denn die Euro 4 Diesel die viele km in der Stadt fahren (Taxis, Lieferdienste, Handwerker,…) sind sowieso von den Fahrverboten ausgenommen. Jedoch werden trotz dieser geringen Wirkung die Bürger der Stadt und des Umlandes aus rein ideologischen Gründen enteignet. Wenn man wirklich den NOx-Ausstoß reduzieren wollte würden man als Stadt die Euro 5/EEV Busse der SSB nachrüsten. Mit dieser Maßnahme könnte man mit einem Bruchteil der Kosten eine wesentlich größere NOx-Reduzierung erreichen. Dies wurde jedoch bis jetzt wegen der „geringen NOx-Reduzierung“ von der Stadt abgelehnt (siehe hierzu auch mein Vorschlag 53094).

Sodele. Ich bin Stuttgarter arbeite aber schon seit über 6 Jahren in München bei der Stadtverwaltung. Ich kann Ihnen Versichern ihr Vorschlag bringt nichts als Reisekosten. Die Münchner haben NIX gemacht. Zumindest nichts was nicht auch in Stuttgart versucht wurde. Die haben nur Glück. Und die haben den Föhn. Der Föhnwind bläst über die Stadt und nimmt den Dreck mit. Den gibt es in Stuttgart nicht. Ich behaupte hier, dass die Bayern deutlich weniger unternommen haben als die Schwaben in Sachen sauberer Luft. Der Vorschlag ist Zeitverschwendung.
Ja die Topographie, die Winde und das gesamte Umland ist ganz anders.
Bitte nennen Sie eine Maßnahme die München besser gemacht hat. Mir fällt keine ein.

Erfahrungsaustausch, best practice ist immer eine gute Idee. Und wenn die örtlichen Gegebenheiten anders sind, kann man Ideen aus anderen Städten vielleicht für uns anpassen und umsetzen.

Was soll das denn bitte für ein Vorschlag sein? Klingt nach einer klaren AFD Parole. Hauptsache etwas schlecht reden ohne einen klaren Verbesserungsvorschlag zu bringen.

München ist mit Stuttgart nur dann zu vergleichen, wenn Hochdruck- bzw. Inversionswetterlage herrscht. Die durch die Premiumbetrüger jämmerlich geleimten Dieselfahrer mögen es drehen und wenden wie sie wollen: Das braune Stickstoff- dioxid dringt als Gas tief in die kleinsten Lungenbläschen ein und wandelt sich dort durch die Feuchtigkeit in salpetrige Säure (bildet krebserzeugende Nitrite) und in Salpetersäure um. Diese hat auf organische Stoffe stark ätzende Wirkung und zerstört die Lungenbläschen. Je länger es eindringt, um so mehr Salpetersäure entsteht, ohne untere Schwelle.
Hier sind die rigorosesten Abstellmaßnahmen absolut gerechtfertigt. Niemand darf erlaubt werden, auf Kosten der körperlichen Unversehrtheit anderer eigene finanzielle Interessen durchzusetzen.