Alternative pädagogische Konzepte zu "Einstein" in städtischen Kindergärten

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Kinder, Jugend, Familie
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Wirkung: 
kostenneutral

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis:

159
weniger gut: -167
gut: 159
Meine Stimme: keine
Platz: 
1687
in: 
2013

Einstein Konzept geht offenbar nicht auf. Mehr als reines Beaufsichtigen und Beobachten und vermeintliches Auswerten geschieht nicht. Unterm Strich entsteht durch mangelnde Förderung nur Langweile und Mangel an Struktur.
Vermutlich liegt es an zu wenig Personal - unter den gegebenen Umständen wären andere Konzepte besser realisierbar.

Gemeinderat prüft: 
nein

Kommentare

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Das liegt m.E. an der bei städtischen Gruppen häufig praktizierten offenen Gruppenarbeit bei dem sich das Kind aus mehreren Möglichkeiten aussuchen kann, was es tun möchte. Dieses ohnehin umstrittene Konzept kann nur bei guter Personalausstattung und Vorbereitung funktionieren. Das Einstein-Konzept erfordert ebendies. Es sollte generell mal diskutiert werden, inwieweit das Konzept aufgrund des Erzieherinnenmangels noch tragbar ist.

Ich bin Erzieherin. Es liegt nicht an den offenen Gruppen. Es liegt eindeutig am Fachkräftemangel und am häufigen Wechsel des Personals. Dies ist ein Kreislauf: Fehlen Fachkräfte, werden die vorhandenen ausgepowert und vielleicht auch krank und suchen sich was anderes. Der Mangel ist noch größer! Oft muss nur noch Mangel verwaltet werden.
Eine angemessene Bezahlung würde für mehr Interesse an diesem Beruf sorgen und den Erziehermangel erheblich reduzieren. Es ist ein anstrengender, verantwortungsvoller Beruf, der in der Gesellschaft einfach nur erwartet und gefordert wird, aber zu wenig Anerkennung und Respekt erfährt. Auch fehlt es an männlichen Kollegen, die diesen Beruf oft aus finanziellen Gründen nicht erlernen oder gleich weiterstudieren, um bessere Einkommenschancen zu erhalten.
Vielleicht ändert sich jetzt was durch Herrn OB Kuhn. Das wäre wünschenswert.
Übrigens: Das Einsteinkonzept entspricht den Forderungen des Orientierungsplanes für das Land Baden-Württemberg. Der Orientierungsplan muss umgesetzt werden.

evang. Einrichtungen in Stgt. arbeiten mit Bildungs-und Lerngeschichten nach M.Carr .Dies ist eine päd.wertvolle Methode , um den Kindern gerecht zu werden.Auch für offene Gruppen geeignet.Kann ich nur empfehlen.

Ich habe den Eindruck, dass das Einstein Konzept gut funktioniert, wenn es richtig umgesetzt wird. Es bietet dann durchaus Potential. Vielleicht sollte man nicht gleich einem Konzept die Schuld geben, wenn für die Zukunft unserer Kinder zu wenig bzw. zu wenig qualifiziertes Personal zur Verfügung steht. (Wenn es denn so ist ?)

Naja, das Konzept ansich ist für die Erzieher auch nicht allzu befriedigend. Soweit ich das als Mutter beurteilen kann haben die Erzieher viel zu viel Büroarbeit zu erledigen und können sich gar nicht den Kindern widmen. Für meinen Sohn bedeutet dies, täglich die gleichen Spiele (Fussball, Autos und bauen). Anfangs ja ganz schön. Auf Dauer langweilig. Und mal ganz neue Dinge ausprobieren, kommt hier viel zu kurz. Dass Kinder Eigeninitiative ergreifen und auf die Erzieher zukommen, seh ich selten.
In kirchlichen Einrichtung auf dem Land haben die Erzieher jede Woche ein anderes Motto und machen so tolle Sachen mit den Kids. Hier geschieht beim Einstein Konzept viel zu wenig! Egal ob mit oder ohne Personal.
Auf jeden Fall sind soziale Berufe unterbezahlt!

Meine Kinder besuchen auch einen städtischen "Einstein-Kindergarten". Obwohl auch bei uns die traurige Realität von starker Fluktuation und hohem Krankenstand den Alltag der Kita prägt, sehe ich doch, wie positiv im Grunde das Einstein-Konzept ist: Bei uns geht die Arbeit der ErzieherInnen deutlich über das Beaufsichtigen un Beobachten hinaus! Im Übrigen: Langeweile ist einer der wichtigsten Zustände, um eigene Ideen und Kreativität hervorzubringen. Kinder, die permanent angeleitet, angeregt und im schlimmsten Fall bespielt werden, können doch nie Eigeninitiave entwickeln und herausfinden, woran sie eigentlich Interesse/wofür sie Talent haben. Und ich halte das Freispiel mit anderen Kindern für eine Bildungsmaßnahme im sozialen Miteinander, deren Wert den vieler gut gemeinter Aktivitäten im Kindergarten übersteigt.
Deshalb sehe ich die Lösung nicht darin, noch mehr Möglichkeiten zur Umsetzung des - wie ein Vorredner schon angemerkt hat: verbindlichen - Orientierungsplans zu schaffen, sondern ausreichendes und ausreichend motiviertes Personal zu finden, das Einstein in befriedigender Weise umsetzt.

es stimmt: es findet in den städtischen Einrichtung das Einsteinkonzept eingeschränkt oder gar nicht statt, aber nicht, weil das Konzept schlecht ist (im Gegenteil, es ist sehr durchdacht und gut!!!), aber es fehlt an den ErzieherInnen!!!. Bei voller Belegung funktioniert das Konzept (ich kenne 2 Einrichtungen), es würde allerdings noch besser funktionieren, wenn der Kopfschlüssel verbessert werden würde (was angesichts des ErzieherInnenmangels allerdings eine rein akademische Akademische Diskussion ist).

Ich habe Erfahrungen mit dem städtischen Einsteinkonzept und einer christlichen Einrichtung. Die städtischen Kindergärten sind absolsut überfordert. Das Engagement ist oft gegeben, aber an der Umsetzung hapert es gewaltig. Um dieses Konzept sinnvoll umzusetzen müssen die Fachkräfte massiv geschult und weitergebildet werden. Nach heutigem Stand ist fast keine Erzieherin oder Kinderpflegerin dazu in der Lage. Das Ergebnis sind oft überforderte Kinder die entweder in dem ganzen Trubel untergehen oder auffällig werden.
Das Konzept der christlichen Einrichtungen mit festen Gruppen und übergreifenden Angeboten gibt den Kindern Sicherheit, die sie dringend brauchen, und Freiheiten um alle Angebot wahrzunehmen.
Es ist eine schwere Fehlentscheidung gewesen, das Einsteinkonzept jetzt - ohne ausgebildete Fachkräfte - umzusetzen. Die Leidtragenden sind hauptsächlich die Kinder!

Als Leiterin eines Kindergartens kann ich nur sagen, dass es mir sehr leid tut für alle die nicht erkennen können, wie besonders und individuell das ganze Einstein-Konzept sich auf die Kinder ausrichtet. Kinder sollten auf vielfältige weise ihre Erfahrungen machen dürfen und durch die Unterstützung von Erzieher/innen und Eltern ihren Interessen und Themen nachgehen gehen können. Kinder können nicht nur angeleitet und bespielt werden...Wie sollen sie sich denn auf diesem Wege zu eigenständigen Pesönlichkeiten entwickeln? Es ist sehr schade, dass hier einige Eltern, die Erfahrung mit dem Einsteinkonzept haben, den Wunsch nach Veränderung haben. Ich kann ich nur sagen, dass ganze Konzept steht und fällt mit dem Team und v.a. mit mangelndem Personal. Das Team hat sich noch nie ausführlicher und präziser mit den einzelnen Kindern auseinandergesetzt, wie durch die Instrumente, die Einstein einem bietet. Die Kinder sind der Mittelpunkt. Man sollte also nicht das Konzept verändern, sondern die Rahmenbedingungen, die das Konzept einfordert, mehr Personal und vor allem den angedachten Betreuungsschlüssel von 8 Kindern auf eine Fachkraft. Und ich kann der einen Kollegin hier nur beipflichten, Einstein orientiert sich komplett am Orientierungsplan des Landes BA-Wü und ist somit absolut auf dem richtigen Weg. Im Übrigen ist Einstein keine "Aufbewahrung" sondern bietet den Kindern die individuelle Beantwortung ihrer Interessen und Themen, und die können nicht im Vorfeld von den Fachkräften bzw. Erwachsenen vorgegeben werden, die entwicheln sich im Alltag und stellen die Fachkräfte täglich vor neue Herausfoderungen und Begegnungen mit ihren Kindern, diese zu beantworten und sich damit auseinanderzusetzen, dass ist Individualität die ich jedem Kind nur wünschen kann.

Unser Kind hat 2 städtische Einrichtungen vom 2. Lebensjahr bis zur 3. Klasse besucht. Keine hatte bis dahin das Einsteinkonzept umgesetzt. Das Konzept kenne ich trotzdem auch schon von seiner Entstehungsgeschichte her. Ich muss sagen, dass die zweite Einrichtung das auch im Leben nie geschafft hätte, das Konzept ganz umzusetzen. Trotzdem wäre es gut gewesen, wenn die Mitarbeiter der zweiten Einrichtung Elemente davon umsetzen hätten müssen, wie das Portfolio. Damit hätten sie wenigstens eine Handlungsanleitung gehabt, und sich um die Kinder gekümmert, anstatt den Rücken hinzudrehen, wenn sich mehrere Grössere wieder ein Kleines rausgepickt haben, um es zur Schnecke zu machen. Pädagogisch war die erste Einrichtung wesentlich besser. Das Personal und die Leitung waren sehr engagiert und haben sich einen Kopf gemacht, wie Pädagogik umgesetzt werden kann. Fluktuation gab es so gut wie gar nicht, das war ein echt gutes Team.