2. S-Bahn-Tunnel - Gutachten zur Variantenuntersuchung in Auftrag geben

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Stadtbezirk: 
Stuttgart (gesamt)
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Thema: 
Weitere
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Wirkung: 
Ausgabe

Für unsere Stadt ist der Vorschlag:

Ergebnis (nur gut):

309
weniger gut: -75
gut: 309
Meine Stimme: keine
Platz: 
1588
in: 
2019

Planung und Bau eines 2. S-Bahntunnels scheitern aktuell vorrangig an den zu erwartenden Kosten, auch wenn wegen der unzureichenden Kapazitäten und Pünktlichkeit der S-Bahn vielfach die Notwendigkeit gesehen wird.

Die Stadt soll ein Gutachten in Auftrag geben, das mögliche Varianten im Sinn einer Vorplanung und zukünftigen Realisierung untersucht.
Die Ergebnisse sollen Grundlage für die weitere Stadtplanung werden, wobei es konkret auch um das Rosensteinviertel geht.
Ebenso soll eine Gleiserweiterung des neuen Hauptbahnhofs mit untersucht werden, weil der Kopfbahnhof abgerissen werden soll und Gleise 9+10 im neuen Bahnhof sehr fraglich und im verkehrlichen Nutzen begrenzt sind.

Begründung

1) Mögliche Trassen kommen mutmaßlich mit dem Rosensteinviertel in Berührung. Nachträgliche Untertunnelungen sind wegen Konflikten mit dem Mineralwasser äußerst problematisch. Schon für die S-Bahn zwischen Mittnachstr. und Hbf. muss die Wolframstraße angehoben werden.

2) Mit ETCS wird die Zugfolge deutlich verkürzt, jedoch steigen auch die Fahrgastzahlen seit Beginn nahezu stetig. Außerdem wird zur Luftreinhaltung die Verlagerung von der Straße zum ÖPNV forciert. Es ist eine Zeitfrage und daher absehbar, dass auch mit dichterer Zugfolge die nächsten Grenzen erreicht werden.

3) Die Fahrgastwechselzeit ist der zweite wichtige Leistungsfaktor und in Stuttgart ohne Steigerungspotential. Zweiseitige Einstiege wie in München sind hier nicht vorgesehen und im Hbf bautechnisch praktisch unmöglich.

4) Trotz gegenteiliger Behauptungen von Politikern entstehen neben dem Hbf keine anderen zentralen Verknüpfungspunkte zum Regional-/Fernverkehr. Der Flughafen ist von Norden nur über den Hbf erreichbar und nur von manchen Linien bedient.

5) Zukunftsvorsorge muss Entwicklungsmöglichkeiten für die Nachkommen einschließen. Der 3. Hauptbahnhof wird gebaut, die Vorläufer überdauer(te)n je ca. 100 Jahre. Es steht viel auf dem Spiel, wer kennt schon die Verhältnisse in 100 Jahren.

Kommentare

9 Kommentare lesen

Dass ist dringend erforderlich! München war da weitsichtiger und hat das Geld in die Hand genommen. Ohne wird es auf kurz oder lang zum Kollaps kommen. Und Stuttgart 21 allein kann hier keine Abhilfe schaffen.

München baut einen 2. Tunnel. ETCS erzeugt erst das Problem, doch Stuttgart/Bahn weigerte sich die LZB einzusetzen. Diese könnte bereits vor ca. 15 Jahren in Betrieb im Tunnel 1 gegangen sein, doch die Kosten gingen lieber für die Entwicklung von ETCS drauf. LZB funktioniert wenigstens. Doch was die Diskussion um Bahnwissen angeht,... Es gibt bekannterweise keine LZB, so wie in München . Dafür sollte lediglich das Stellwerk noch mit umgebaut werden. Und für ETCS müssen diese Fahrzeuge die in einem ETCS System fahren alle ETCS können. Gutachten genug? Ein neues Gutachten in (alten) Diskussionen erzeugt nur Kosten. Ausserdem werden nur Gegengutachten erzeugt. äußerst kompliziert.

ist überlegenswert, aber vielleicht erst die Tangentiallinen (Schuster/Gäubahn) aktivieren. Hier könnte ein Teill des Verkehrs um den S-Bahn Tunnel geführt werden.

Ich würde meinen Kommentar gerne als Vorschlag eingeben, das darf ich jedoch nicht aus juristischen Befangenheitsgründen. Alles was ich sage ist hier jedoch sowieso bekannt und nachlesbar. Ich als Person kann darüber jedoch nicht abstimmen lassen. Dazu braucht es noch andere Gremien.

Genau diese zweite Stammstrecke ist das, was schon Mitte der 90er Jahre glasklar als notwendig erkennbar war. Wer auf Entscheidungsebene nicht S-Bahn gefahren ist, war auf jenem Auge blind. Dann lasst uns mal richtig Geld für etwas vernünftiges in die Hand nehmen (und auch tatsächlich investieren).

siehe auch 52322

@Mariana: Es geht in diesem Vorschlag primär um die Trassen und Verträglichkeit mit anderweitigen heutigen Planungen. Für den Eintritt der Notwendigkeit einer 2. S-Bahnstrecke ist der Einfluss von ETCS als nur einer der Faktoren überschaubar, weil das nur eine Frage des "wann" sein dürfte: heute - in 5 Jahren - in 50 Jahren, ziemlich sicher in 500 Jahren.

Genauso überflüssig wie der zweite S-Bahn-Tunnel in München ist auch das Prestigeprojekt Stuttgart 21,
das keinerlei Nutzen bringt, viel zu eng bemessen ist, keine Ausbaumöglichkeiten hat und schon bei der Planung veraltet war. Besser wäre das Konzept Umstieg 21 und eine Ringverbindung der S-Bahn von Wendlingen über Köngen, Denkendorf und Neuhausen zum Flughafen.

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass wir die massive Verkehrrsverlagerung, die wir brauchen, um die Klimaziele zu erreichen ohne eine zweite S-Bahn-Stammstrecke zu schaffen ist. Zur Finanzierung könnte man den städtischen Anteil an der LBBW verkaufen, dann hätte man schon einmal einen guten Grundstock von ein paar hundert Millionen. Wenn dann noch Zuschüsse vom Bund und vom Land dazu kommen, dürfte die Finanzierung gar nicht mehr so weit weg sein. Mir war noch nie klar, was ich als Bürger von Stuttgart davon habe, Miteigentümer einer Bank zu sein. Der Vorteil einer 2. S-Bahn-Stammstrecke ist mir dagegen sehr klar.